Durch die ehemalige Republik Poljica nach Omiš

Durch die ehemalige Republik Poljica nach Omiš

Aus verkehrstechnischen Gründen hatte Robi die Route durch das Tal der ehemaligen Republik Poljica nach Omiš gewählt, einfach auch um dem touristischen Verkehr an der Küste zu entgehen.

Das Tal verläuft fast parallel zur Küstenlinie der kroatischen Adria, wird bis heute überwiegend landwirtschaftlich genutzt und nur langsam entsteht Outdoor Tourismus, obgleich sich Berge und Wälder zum Wandern und Mountain Biking geradezu anbieten. Die Republik Poljica bestand einst aus verschiedenen Dörfern, die im Mittelalter herrschaftlichen Grafenhäusern unterstanden und so eine relative Unabhängigkeit vom Rest des Landes erhalten konnten.

Leider trifft auch hier zu, was für viele überwiegend landwirtschaftlich genutzte Regionen bislang gilt: Landflucht aufgrund nur begrenzten Einkommens, mangelhafte Perspektiven für die Zukunft und die wirkliche Knochenarbeit verleiten viele Menschen dazu ihre an gestammte Heimat zu verlassen. Bekanntermaßen bleiben die verlassenen Heimatdörfer fast menschenleer zurück, deren Gebäude langsam verfallen so das auch die einst vorhandene Infrastruktur für die zurück verbliebenen Bewohner immer weiter verfällt, bis eines Tages das Dorf komplett verlassen ist. Hier sollten Infrastrukturpakete entwickelt werden, wobei gerade der Outdoor Tourismus eine wichtige Rolle spielen könnte. Aktuell wie nie ist das Thema Migration, was hoffentlich zu einem Umdenken in der globalen Politik führen wird: weg vom Denken und Handeln als egoistische Einzelstaaten und hin zu einer wirklichen europäischen Gemeinschaft. Nur so lässt sich das Problem Migration bewältigen.

Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie Häuser verfallen, die unter größter Mühe und durch teilweise jahrelange Knochenarbeit errichtet worden sind. Gerade die typischen Steinhäuser der ehemaligen Republik Poljica könnten sinnvoll und fachgerecht saniert sehr attraktive Unterkünfte für Wander- und Mountainbike Tourismus darstellen. Noch dazu in idyllischer Lage gelegen, wie einige Beispiele eines namenlosen Dorfes zeigen. Vielleicht können wir ein wenig mit dazu beitragen, das dieser sanfte Tourismus auch zum Vorteil der hiesigen Bevölkerung entwickelt wird.

Wenig später geht es über die Passstraße hinab in den zumindest in der Hauptsaison touristisch genutzten Stadt Omiš, die einst Onaeum genannt wurde. Die Gegend um Omiš war schon in der Frühzeit besiedelt. Während der Römerzeit gab es in diesem Gebiet mehrere kleinere Siedlungen, von denen Oneum innerhalb der Gemarkungen von Omiš lag. Wahrscheinlich führte auch eine Römerstraße von Salona kommend bis hierher, archäologische Untersuchen haben allerdinds bislang nicht stattgefunden.

Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches und einer kurzen byzantinischen Herrschaft gelangte die Stadt in die Hand der slawischen Narentaner, die sie bis ins 14. Jahrhundert hielten. Während dieser Zeit wurde Omiš zum Piratennest. Neben dem in der Nordadria liegenden Senj wurde die Stadt ein Zentrum der Seeräuberei in der Adria, die vor allem den venezianischen Seehandel stark gefährdete. Zeitweise musste sich sogar Venedig mit sehr hohen Passiergeldern freie Fahrt erkaufen. Danach wechselten sich verschiedene Herrschaften schnell ab, bis es 1444 Venedig endlich gelang, die Stadt zu erobern. Die Serenissima blieb bis zum Ende der venezianischen Republik Herrin von Omiš. In dieser Zeit erhielt die Stadt das heutige, dalmatinisch-venezianisch geprägte Aussehen.

Kulturell sehr bedeutsam ist die altkroatische Kirche Sveti Petar (St. Peter) am gegenüberliegenden Cetina Ufer. Das einschiffige Kuppelgebäude aus dem 10. Jahrhundert zählt zu den wertvollsten Baudenkmälern Dalmatiens aus dieser Zeit. Eine geografische Besonderheit der kleinen Stadt ist die Mündung des Flusses Cetina in die Adria. Diese Mündung trennt die Altstadt von der Neustadt. Durch eine Brücke über die Mündung sind diese beiden Teile miteinander verbunden. Oberhalb der Stadt befinden sich die altertümlichen Reste der Festungen Starigrad (aus dem 15. Jahrhundert) und Mirabella (aus dem 13. Jahrhundert), die wir bei unserem nächsten Besuch aufsuchen werden.

 

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