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Rodgau Monotones – Rockmusiker machen Region bekannt

Rodgau Monotones – Rockmusiker machen Region bekannt

Mit unserer Verabredung zum Mittagessen, hatten wir erstmalig nach langer Zeit wieder etwas über den Ort Rodgau nahe Frankfurt gehört. Und seiner Zeit war es auch nicht der Ort selbst, sondern eine Rockformation, die Ende der 70er Jahre den Namen der Stadt als Bandnamen nutzte: Rodgau Monotones.

Ob und welcher Art der Zusatz „Monotones“ eigentlich bedeuten sollte, ist bislang unserer Recherche nicht bekannt, lässt aber in sich schon Schlussfolgerungen zu. Denn bundesweit bekannt wurde Rodgau erst durch die Hits der Band Rodgau Monotones, zum Beispiel „St. Tropez am Baggersee“ (den es in Nieder-Roden tatsächlich gibt) oder „Erbarme, die Hesse komme“. Die Rodgau Monotones erhielten 1983 den Kulturpreis der Stadt Rodgau und 2009 die Bürgermedaille in Gold, die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat.

Zunächst Stücke von ZZ Top, Johnny Winter und Queen mit deutschen Texten

rodgau monotones 1Bereits im November 1977 trafen sich die fünf Musiker aus dem Großraum Rodgau zum ersten Mal im Proberaum und gründeten dabei die Rodgau Monotones. Sie wollten zusammen Musik machen, die kein Deutsch- bzw. Jazzrock, sondern eher eine Art von Party-Rock ist. In den ersten Jahren beschränkte man sich darauf, Stücke von ZZ Top, Johnny Winter und Queen mit deutschen Texten versehen darzubieten. Im Jahr 1978 stieß Henni Nachtsheim mit seinem Saxophon zur Band, der später auch als Mitglied des Comedy Duos Badesalz bekannt wurde.

Der erste Auftritt der Band fand an Fastnacht 1978 im Roxy in Offenbach am Main statt – als Pausenfüller von „Hartz Reinhard Revival“, in der ebenfalls Mob und Osti (Jürgen Böttcher / Schlagzeug und Peter Osterwold / Gesang) spielten. Danach folgte eine Reihe von Auftritten in kleineren Orten, wo bereits bis zu 2000 Leute zu den Konzerten kamen, als die Band in Frankfurt noch unbekannt war. Im Jahr 1980 folgte dann der erste Auftritt in der Batschkapp in Frankfurt-Eschersheim, der mangels Repertoire nach nur einer Stunde beendet war.

„Nackt im Wind“ zum „Live Aid Konzert“

rodgau monotones 21982 nahmen sie ihr erstes Album „Wollt ihr Musik, oder was?“ auf und gingen regional auf Tour. Mit der Singleauskopplung „Ei Gude“ wie aus ihrem zweiten Album „Fluchtpunkt Dudenhofen“ schafften sie ihre ersten Radioeinsätze. Die Charterfolge des Albums „Volle Lotte“ (Platz 16) und der Single „Die Hesse komme!“ (Platz 22) verhalfen den Rodgau Monotones zum endgültigen Durchbruch. Im Jahr 1985 legten sie mit dem Longplayer „Wir seh’n uns vor Gericht“ (Platz 23) und der Singleauskopplung „Hallo, ich bin Hermann“ (Platz 75) nach. Im selben Jahr spielten sie in der Band für Afrika zusammen mit anderen Rockgrößen auf der Kölner Domplatte den deutschen Beitrag „Nackt im Wind“ zum „Live Aid Konzert“.

Der Teilnahme am Festival im Stadion am Bieberer Berg 1984 in Offenbach am Main mit Santana, Bob Dylan und Joan Baez folgte im Juli des gleichen Jahres „Pampa-Power“ im Stadion des FSV Frankfurt am Bornheimer Hang mit Flatsch!, Die Crackers, Feinbein, Hob Goblin, Roger Chapman, das Anti-WAAhnsinns-Festival und am 19. Oktober 1985 im Anschluss an einen Auftritt bei Kuli in Einer wird gewinnen zusätzlich noch einer im ARD-Rockpalast. Im Rahmen des Deep Purple Open Air 85 am 29. Juni 1985 auf dem Mannheimer Maimarktgelände und am 6. Juli 1985 auf dem Nürnberger Zeppelinfeld wurde Ihnen die Ehre zuteil, beide Festivals zu eröffnen (mit Roger Chapman, Mountain, Meat Loaf und Deep Purple).

Demonstration gegen die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf

Der Karikaturist Chlodwig Poth produzierte 1985 mit seiner Tochter Leonore Poth einen 30-minütigen Musikfilm mit Zeichentrick-Elementen namens „Rodgau Melodies – Die Rodgau Monotones und ihre Lieder“ für den Hessischen Rundfunk. Die rudimentäre Handlung des Films – mittlerweile auf DVD erhältlich – spielte an einem Rodgauer Kiosk.

Am 27. Juli 1986 hatten sie einen gemeinsamen Auftritt mit Herbert Grönemeyer und der Band „Die Toten Hosen“ bei der Demonstration gegen die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf. Am 7. Juni 1998 spielten die Rodgau Monotones nach dem letzten Saisonspiel der 2. Liga anlässlich der Aufstiegsfeier von Eintracht Frankfurt auf dem Gelände des Waldstadions.

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