Osteopathie und Chiropraktik

Bereits der griechische Arzt Hippokrates (460 – 385 vor Christus) schrieb in seinen Aufzeichnungen über die Gelenke im menschlichen Körper und im Falle einer Erkrankung über Möglichkeiten der manualtherapeutischen Anwendung.

Heute bezeichnet sich der medizinische Bereich, der sich mit Erkrankungen oder Störungen der Statik und der Dynamik des menschlichen Körpers und den daraus resultierenden Konsequenzen befasst, mit Chiropraktik. Vergleichbar zu den Osteopathen können Chiropraktiker somit auf eine weit zurückreichende Tradition in der Behandlung von Menschen verweisen. 

Durch Fehlstellungen der Wirbelkörper können starke Beeinflussungen auf die Nervenstränge im Rücken ausgeübt werden, die dann in der Folge auch zu Erkrankungen oder Irritationen der inneren Organe führen können. Natürlich führt nicht jede Wirbelfixation unmittelbar zu einer Erkrankung der inneren Organe. Die Chiropraktik führt verschiedene neurologische und chiropraktische Tests durch, die die Beweglichkeit und die Körperhaltung des Patienten untersucht und dann entsprechend behandelt. Hierzu gehört neben der Behandlung selbst vor allem auch die Beratung in Bezug auf Körperhaltung, Schlafgewohnheiten, körperliche Fehlbelastungen, fehlende sportliche Aktivitäten sowie die Physiotherapie. Ziel ist die vollständige Wiederherstellung des Bewegungsapparates und damit die Funktionstüchtigkeit aller Gelenke. Hierzu versucht der Chiropraktiker ein möglichst umfassendes Bild des Gesundheitszustands des Patienten zu erhalten, um dann alle möglichen Ursachen behandeln zu können.

In der Osteopathie beschäftigt man sich mit dem Zusammenspiel der einzelnen Körperteile, denn jeder Knochen, jeder Muskel und jedes Organ ist ständig in Bewegung um seine Funktionen auszuführen. Nur wenn diese Abläufe einwandfrei und in Harmonie mit allen Körperteilen funktionieren, können auch alle Komponenten einwandfrei funktionieren.  Ist diese Harmonie wieder hergestellt, produziert der menschliche Körper selbstregulierende Kräfte, die den Heilungsprozess einleiten.

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Osteopathische Erkrankungen sind vor allem Gelenkstörungen, Muskelverspannungen, Durchblutungsstörungen oder gar Verklebungen von Bindegewebsschichten. Durch manuelle Techniken kann der Osteopath diese dynamischen und biomechanischen Bewegungsstörungen behandeln und damit die Ursache der Schmerzen, nicht nur die Symtome, beseitigen.

Bereits im 19. Jahrhundert konnte der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917) Behandlungsmethoden entwickeln, die sehr hilfreich neben der herkömmlichen Medizin eingesetzt werden konnten. Aus den griechischen Begriffen „osteon“ für Knochen und „pathos“ für das Leiden entstand der Begriff der Osteopathie. Der Grundgedanke Stills war dabei der Zusammenhang von Schmerzen in den Knochen oder Gelenken mit Störungen in der Biomechanik des Organismus.

Heute ist der Bereich der Osteopathie fester Bestandteil der klassischen Medizin mit einem breiten Anwendungsbereich. So wurde der Zusammenhang solcher Erkrankungen in Deutschland auch auf die Behandlung der Organe sowie des Craniosakralen Systems erweitert und ist seit dem Ende der achtziger Jahre auch Bestandteil der medizinisch, berufsbegleitenden Ausbildung an den Universitäten.

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