Gleitschirmfliegen über der Halbinsel von Alanya

Paragliden in Alanya

Nach unserer Rückkehr von Aspendos hat sich unser Freund Devrim aus Ankara zum sonntäglichen Frühstück angemeldet.

Er wollte das Wochenende in Alanya nutzen, noch einige Flüge vom Hausberg der Paraglider vor Ort zu versuchen, nicht zuletzt als Vorbereitung der Weitstreckenflüge der diesjährigen XCTurkey Wettkämpfe im Juni in Karaman und Mut.

So hatten wir uns schon für den frühen Sonntagmorgen verabredet, ein europäisch-türkisches Frühstück vorbereitet, zu dem auch Georg Koenig, Bandleader von Backdoor Connection, seinen Teil beitrug, indem er Leerdamer Käse und geräucherten Schinken beisteuerte. Schnell war man in den Gesprächen auch zum Thema Musik gelangt, nicht zuletzt deshalb, weil auch Devrim ein ausgezeichneter Gitarrenspieler ist. Für das kommende Wochenende wurde in der Folge gleich ein Termin abgesprochen, die gemeinsamen Interessen zu verknüpfen und eine kleine Session zum Besten zu geben. Auch eine Art der Verständigung, trotz sprachlicher Unterschiede.

Gegen 10.00 Uhr waren wir bereits mit Tulgay Özden verabredet, der am Kleopatrastrand ein kleines Büro geöffnet hat und den Transfer der Paraglider per Jeep auf den Berg übernimmt. In seiner Ausbildung zum Gleitschirmfliegen Piloten wohl einzigartig in Alanya bietet er Tandemflüge für Interessierte an, die einen Tagesausflug in die Berge mit dem Erlebnis eines herrlichen Fluges herunter zum Kleopatrastrand verknüpfen wollen. Wir waren alle überrascht, als plötzlich von Georg die Ansage kam, das er wohl mitfliegen würde. Noch kurz davor weit von sich weisend jemals einen Gleitschirmfliegen Versuch zu unternehmen, war dies eine 180° Kehrtwende. Im Gespräch mit Devrim hatte er sich überzeugen lassen, wie herrlich und relativ ungefährlich das Fliegen ist.

Einmal die Ausrüstung im Jeep verladen ging es auf ca. 700 Meter Höhe direkt zur Startrampe der Paraglider von Alanya. Atem raubende Aussichten begleiteten uns auf der Fahrt in die Berge mit noch schneebedeckten Gipfeln, die in der Sonne glänzten. Dazu der Blick auf das azurblaue Meer, allein das macht die Tour lohnenswert. Einmal oben angekommen, war eine kurze Wanderung zur Take-off notwendig, wo dann die Ausrüstung ausgebreitet und vorbereitet wurde.

Jetzt gab es auch für Georg kein zurück mehr, denn Tragegurte waren angelegt und mit dem Tragesystem des Piloten Tulgay verbunden. Ein kurzer Augenblick der Besinnung, ein letzter Blick in das etwas skeptische Gesicht und schon kam die Aufforderung zum Loslaufen. Da der Wind sehr günstig und gleichmäßig blies, war ein gelungener Start mit schnellem Aufstieg auf etwa 1.000 Meter kein großes Problem. Später erzählte uns Georg von seiner doch aufkommenden Skepsis als es in engen Schleifen die Thermik nutzend in die Höhe ging. Wir konnten den Flug der Beiden noch eine Weile verfolgen und sahen nun einen winkenden Bandleader, dem es sichtlich Freude bereitete. Selbst einige Fotos konnte er während seines Jungfernflugs machen.

Wir mussten mit dem Jeep wieder zurück zum Kleopatrastrand, auch schön, denn das Wetter war einfach herrlich. Etwa eine halbe Stunde später waren wir zurück. Auch Tulgay war mit seinem Tandembegleiter gerade gelandet und so konnte Georg umgehend von seinen Eindrücken berichten. Etwas später kam auch Devrim am Strand angeschwebt, eine perfekte Landung zeigend. Zur Wiederholung oder zum Selbstprobieren empfohlen.

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