Olympos - Baum- oder Holzhäuser prägen das Bild

Baumhäuser bei Olympos

Mehrfach haben wir in Reiseberichten der Nutzer des Lykischen Wanderwegs und von vielen Rucksacktouristen über die „tree houses“ gehört, die aus simplen, vernagelten Brettern bestehenden Unterkünfte von Olympos.

Es war also an der Zeit, sich selbst ein Bild dieser einfachen Unterkunftsform zu machen, die von vielen „back packern“ als kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit genutzt wird. Überhaupt ist Olympos mit seinem ausgedehnten bis Çıralı reichenden Sandstrand bei jungen Reisenden stark im Trend, einfacher Urlaub ohne 5 Sterne All-Inklusive Service. Gleichzeitig sollte damit der Besuch des antiken Olympos verbunden werden.

Wir waren mit unseren Freunden Brita und Peter auf dem Rückweg von Gömbe am Uyluk Tepe (3024 Meter) und freuten uns nach den ausgiebigen Wanderungen hinauf zum Wasserfall Ucarsu natürlich auf unsere Unterkunft in Olympos. Den Ort Olympos erreicht man mit dem Auto, indem man von der Küstenstraße 400 die ausgeschilderte Abfahrt nach Süden abzweigt. Nach etwa 9 km erreicht man den Ort. Es war bereits dunkel, als wir  an der Alaturka Pension (welch ein Zufall in der Namensgebung) ankamen. Mehrfach hatten wir zwecks Wegbeschreibung und zeitlicher Abstimmung telefoniert und somit wartete unser Abendessen schon fertig zubereitet auf uns; ein gastfreundliches Familienunternehmen halt. Ein kurzer Blick in unsere kleinen Holzblockhäuser, die zwar klein aber einen sehr sauberen Eindruck machten, überzeugte uns sofort, die richtige Wahl getroffen zu haben. Etwas müde vom anstrengenden Tag am Uyluk Tepe genossen wir unser Abendessen und waren dann doch noch lange damit beschäftigt, den Tagesverlauf zu besprechen.

Nach ausgiebigem Frühstück am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur antiken Stadt Olympos um nach der Durchquerung (hier wird Eintritt von 5,- TL verlangt)  dann am Meer den Sandstrand zu genießen.

Olympos liegt, lange Zeit völlig vergessen, zu beiden Seiten eines kleinen Bachlaufes, in dem noch Reste einer Brücke zu sehen sind, die beide Stadtteile miteinander verband. Die noch bestehenden Baureste sind stark verfallen und weitgehend überwuchert, wie das kleine römische Theater, das fast völlig durch ein Erdbeben zerstört worden ist. Ein früherer See ist heute versumpft – hier befinden sich die Reste eines Tempels aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Bemerkenswert ist die Nekropole mit zahlreichen Gräbern und Inschriften, die aber keine der typisch lykischen Merkmale aufweisen.

Neben den Resten einer byzantinischen Basilika zeugen noch auf einem Hügel gelegene Besiedlungsreste von der Verarmung der Siedlung im Mittelalter. Eine Burgruine oberhalb des Strandes zeugt von einer der zahlreichen Handels- und Militärstützpunkte der Republik Genua und dürfte aus dem 14. Jahrhundert stammen. Dazu kommen im Zuge der Grabungskampagne von 2000 bis 2006 freigelegte Sarkophage, die allerdings erhebliche Zerstörungen aufweisen.

Olympos wurde als Bergstadt auf dem heute Musa Dağı genannten Berg südlich seines Hafens Korykos gegründet, der ab etwa 130 von Kaiser Hadrian den Namen übertragen bekam. Als bedeutendes Mitglied des Lykischen Bundes in dem sie genau wie z.B. Xanthos sogar 3 Stimmen besaß,  wird sie zu Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. erwähnt, fiel aber ebenso, wie das nahe gelegene Phaselis, den Piraten zum Opfer, die 77 / 76 v. Chr. von Publius Servilius Vatia (Isauricus) vernichtend geschlagen wurden. Ihren einstigen Wohlstand erreichte sie auch zur römischen Kaiserzeit unter Hadrian nicht mehr, obwohl sie noch einmal einen Aufschwung nehmen konnte. Berühmt war Olympos allerdings wegen seines Kultes für Hephaistos, der im unmittelbaren Zusammenhang mit den nahe gelegenen "ewigen Feuern" der Chimera zu sehen ist. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wird Olympos als Ort bekannt, in dem das Christentum an Bedeutung gewann und die mit Methodius sogar einen Bischof stellte.

Mit fortschreitendem Tagesverlauf und höher stehender Sonne wurde es zunehmend wärmer. So waren wir dann doch froh, an den Strand zu kommen. Etwa 3 Kilometer breit weitet sich der Strand bis Çıralı auf, herrliches Bergpanorama, als Highlight der Tahtali Berg mit seiner Seilbahn und dem kräftig  grünem Bewuchs im Hintergrund erwartete uns azurblaues Wasser von exzellenter Qualität. Kaum Liegen oder Sonnenschirme, die das Idyll stören, halt doch ein Mekka für alternativ Reisende ohne 5 Sterne Luxus, deshalb die Beliebtheit bei Rucksacktouristen. Und auch bei uns. Wir kommen wieder.

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