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Jahresrückblick Freilichtmuseum Hessenpark 2013

Das Museumsjahr 2013 war für den Hessenpark in vielerlei Hinsicht wegweisend und besonders. Zu Beginn der Saison wurde das lange eingerüstete Haus aus Münchhausen am Museumseingang feierlich wieder eröffnet.

Am 21. April 2013 ging mit der Eröffnung der Dauerausstellung im Altenteilerhaus aus Sieblos ein ambitioniertes Bauprojekt in Eigenregie des Förderkreises erfolgreich zu Ende. Im August wurde nach vielen Jahren der Auhammer aus Battenberg wieder in Betrieb genommen. Und im September wurde in einer ebenso fröhlichen wie bewegenden Zeremonie die Hofanlage aus Ehringshausen-Breitenbach eröffnet. „Mit jedem dieser bislang nicht zugänglichen Häuser gewinnt das Freilichtmuseum Hessenpark ein Stück Offenheit und Lebendigkeit“, unterstreicht Museumsleiter Jens Scheller. „Die positiven Rückmeldungen der Besucher auf die gesteigerte Attraktivität des Hessenparks sind für uns deutlich spürbar und bestärkt uns in unserer Arbeit“.

Zu den weniger erfreulichen Gegebenheiten im Jahr 2013 zählte – wieder einmal – das Wetter: Schnee und eisige Kälte bis in den April hinein, Höchsttemperaturen während der eigentlich sehr publikumswirksamen Dampftage im Juli und ein ganz und gar verregnetes Erntefest. Diese beliebte Herbstveranstaltung konnte dem Museum noch 2012 mit knapp 9.000 Gästen einen neuen Besucherrekord bescheren. Diesmal kamen aufgrund des schlechten Wetters ganze 4.000 Besucher weniger zum Erntefest. Alles in allem blieb das nicht ohne Folgen für die Gesamtbilanz blieb: Im Jahr 2013 konnte das Freilichtmuseum Hessenpark rund 162.400 Besucher hinter der Museumskasse verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 173.000 Besuchern ergibt das einen Rückgang von 6,1 %. Neben dem schlechten Wetter haben auch die veränderten Winteröffnungszeiten einen – wenn auch kleinen – Anteil am Besucherrückgang. War früher das Museum von März bis Ende Oktober täglich von 9-18 Uhr, im November täglich von 10-17 Uhr und von Dezember bis Februar an den Wochenenden von 10-17 Uhr geöffnet, gibt es nun nur noch eine Hauptsaison (März bis Oktober, täglich 10-18 Uhr) und eine Wintersaison (November bis Februar, samstags und sonntags von 10-17 Uhr).

„Die neue Regelung kostet uns zwar einige Besucher, lässt sich aber viel besser kommunizieren und ist insgesamt wirtschaftlicher für das Freilichtmuseum Hessenpark“, erklärt Museumsleiter Jens Scheller. Den Besucherrückgang um rund 6 Prozent bedauert Scheller, hat aber schon eine Gegenstrategie entwickelt: „Wir werden unser Buchungsgeschäft weiter intensivieren und setzen verstärkt auf die Ansprache von Schulklassen und Reisegruppen. Zur Unterstützung dieser Maßnahmen führt das Museum 2014 eine neue Buchungs- und Reservierungssoftware ein, die die schnelle und reibungslose Abwicklung entsprechender Anfragen gewährleistet. Der Vorteil von Gruppenbuchungen liegt auf der Hand: Sie sind wetterunabhängig und erhöhen damit die Planungssicherheit.

Das Veranstaltungsprogramm war 2013 attraktiv und vielseitig. Neue Formate wie der „Tag des Fahrrads“ oder das Apfelfest wurden genauso gut angenommen wie unsere beliebten Klassiker Treckertreff, Märchentag oder Handwerkertag. Zu den Besuchermagneten gehören darüber hinaus die Auftritte des Museumstheaters und die beliebten Märkte wie der Oster-, Pflanzen-, Herbst- und Adventsmarkt. Regelmäßig im Freilichtmuseum zu sehen sind Sonderausstellungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Zu den Höhepunkten zählte 2013 die große Jahresausstellung „Alt und Jung“, die das Älterwerden in Geschichte und Gegenwart thematisierte und aufgrund der großen Aktualität und des spannenden Begleitprogramms viele Tausend Besucher anzog. Den Gestaltungswettbewerb rund um das neue Hessenpark-Design dokumentierte die Ausstellung „Der Hessenpark lebt“, mit der das Haus aus Münchhausen zu Beginn der Saison an die Besucher zurückgegeben wurde. Großes Interesse fanden auch die „Meisterwerke berühmter Leica Fotografen“ und der nicht nur für Technik-Freunde spannende Blick auf „150 Jahre Hightech im Taunus“.

Ein wichtiger Baustein im Kommunikationsmix des Museums ist die neue Facebook-Seite, die Ende März 2013 online gegangen ist. Nach zehn Monaten verzeichnet die Hessenpark-Seite schon mehr als 2.700 Fans, die sich mit dem Museum und untereinander austauschen, Fotos posten, Neues erfahren und den Hessenpark weiterempfehlen. Was im Museum gerade so passiert, welche Tiere geboren wurden oder eingezogen sind, wer an welcher Ausstellung arbeitet, wie die letzte Großveranstaltung gelaufen ist, welche Handwerksvorführung ansteht oder wer beim Weihnachtswichteln das große Los gezogen hat– auf Facebook gibt es viele aktuelle (und originelle) Informationen, die nirgendwo sonst zu finden sind.

Weiterentwickelt hat sich 2013 auch die Tierfamilie im Freilichtmuseum. Ende Oktober ist ein junges Gänsepaar ins Museum gezogen und soll hier künftig für Nachwuchs sorgen. Caspar und Helene gehören zu den extrem gefährdeten Leinegänsen. Dass es die Rasse überhaupt noch gibt, ist dem Engagement weniger Gänsefreunde zu verdanken, die aus sechs verbliebenen Leinegänsen mit viel züchterischem Ehrgeiz eine Herdbuchzucht aufgebaut haben. Nur Gänse, die vom Zuchtverband beringt wurden, dürfen sich Leinegans nennen. Seiner Archefunktion wurde das Museum im vergangen Jahr auch durch eine Initiative zum Erhalt seltener Ackerwildkräuter gerecht, die das Museum zusammen mit dem Feldflora-Reservat Nidderau und Hessen-Forst FENA ins Leben gerufen hat. Die historische Landwirtschaft im Hessenpark bietet optimale Bedingungen für bedrohte Wildkräuter-Arten, da hier ohne Chemie und mit historischen Kulturmethoden gewirtschaftet wird. Wie erfolgreich das Projekt läuft und welche der seltenen Ackerwildkräuter dauerhaft ihren Weg vom Feldflora-Reservat zurück in den Hessenpark-Ackerbau finden, wird sich im Laufe der nächsten Jahre zeigen.

Zu den wichtigsten Themen auf der Agenda gehörte 2013 der Umgang mit den schlafenden Häusern. Die Frage, wie wir mit den rund hundert bislang nicht aufgebauten Häusern verfahren, beschäftigt uns schon eine ganze Weile. Momentan lagern sie als überdachte Balkenstapel im Gelände und erinnern die Besucher und die Museumsleitung daran, dass sich die ehrgeizigen Pläne aus den Anfangsjahren des Hessenparks nicht haben realisieren lassen. Jens Scheller will auch in Zukunft Gebäude errichten oder wieder eröffnen. „Von dem Ziel, alle schlafenden Häuser im Museum aufzubauen, haben wir uns allerdings verabschiedet!“, erklärt der Museumsleiter. Im Oktober nahm er das Richtfest des Nebengebäudes aus Frielendorf in Marburg zum Anlass, um den neuen Umgang des Museums mit den „schlafenden Häusern“ publik zu machen. Dies erstmals klar auszusprechen und gemeinsam mit dem Aufsichtsrat ein Aufbau-Konzept zu entwickeln, welches die musealen Potenziale, wissenschaftlichen Erkenntnisse und den Erhaltungsstand der einzelnen Gebäude in den Vordergrund stellt, war ein wichtiger Schritt für das Museum. „Für den offenen Umgang mit diesem – zugegeben – nicht ganz einfachen Thema haben wir viel Respekt und Anerkennung erfahren“, erzählt Scheller, der über die positive Aufnahme in der Öffentlichkeit sehr froh ist.

„Das Jahr 2013 war aufregend und hat das Freilichtmuseum ein großes Stück voran gebracht“, fasst Jens Scheller zusammen. „Die Bauarbeiten an der Martinsklause sind weit vorangeschritten, der Hessenpark ist durch die erneute Inbetriebnahme des Hammerwerks und die Eröffnung des Hauses aus Breitenbach ein ganzes Stück attraktiver geworden und die Vorbereitungen für die Jubiläumssaison sind nahezu abgeschlossen.“ Nun freut sich die Mannschaft auf den 40. Geburtstag des Museums, der nicht an einem Tag, sondern mit vielen Jubiläumsveranstaltungen gefeiert wird. Los geht’s am 2. März mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Freilichtmuseum Hessenpark – 40 Jahre entdecken!“

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