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Via Egnatia durch Albanien - von Durres nach Quafe Thane

Via Egnatia durch Albanien - von Durres nach Quafe Thane

Von Durres, wo Sie unbedingt das Archäologische Museum, das römische Amphitheater und die byzantinischen Stadtmauern (hierzu folgen noch gesonderte Berichte) besichtigen sollten, sind es bis Pequin ins Landesinnere nur ungefähr 50 Kilometer auf der heute gut ausgebauten Straße.

Fahren Sie zunächst bis nach Kavaje (23 km), dann ins Landesinnere Richtung Pequin bis zu seiner mächtigen Burganlage und ebensolcher Moschee. Beeindruckend für uns war in Albanien immer wieder das nebeneinander der verschiedenen Konfessionen, teilweise, wie in Shkoder, sogar in direkter Nachbarschaft.

Von hier bis nach Elbasan (etwa 26 Kilometer) fahren Sie durch das fruchtbare ShkumbinTal, passieren ein kleines Dorf namens Bradashesh, wo Sie dem Hinweis "Ad Quintum" folgend, ein gut erhaltenes Stück der alten Römerstraße vorfinden werden. Nach der Ankunft in Elbasan, einer der größten Städte  Albaniens, werden Sie von den massiven Resten der römischen Festung begeistert sein.

Um 1670 bereits hatte der im Dienst des osmanischen Sultans reisende Evliya Çelebi mit seinem Seyahatnâme überschriebenen Werk (türk. Reisebuch) eine genaue Beschreibung der damaligen Stadt Elbasan angefertigt. Er erwähnte drei Eingänge der Stadt mit jeweils doppelten Eisentoren, hinter dem südlichen lag der Basar mit einem Kaffeehaus. Innerhalb der Stadtmauern gab es 460 ein- und zweistöckige Häuser mit Ziegeldächern. Die einstige Stadtmauer von bis zu elf Metern Höhe wurde durch 26 regelmäßig angeordnete und aus der Wand hervorspringende Türme verstärkt. Die osmanische Altstadt mit ihren gewundenen Gassen im Zentrum des modernen Straßenplans ist bis heute erkennbar und konnte den ursprünglich orientalischen Charakter bewahren. Leider ist von der Stadtmauer nur noch der südliche Teil mit dem einstigen Nebentor erhalten geblieben.

Rund 100 Meter nördlich im Zentrum der Altstadt liegt die Königsmoschee (albanisch Xhamia e Mbretit) aus dem Jahr 1492, eine der ältesten in Albanien erhaltenen Moscheen. Es ist ein unauffälliger, nahezu quadratischer Bau mit flachem Holzdach. Unter einem weißen Farbanstrich ist ein sorgfältiges Schachtelmauerwerk erkennbar. Diese Technik wurde dem früheren christlichen Kirchenbau entlehnt. Der bereits erwähnte Evliya Çelebi fand 1670 die Moschee außen mit religiösen Gedichten in feinster Kalligraphie vollständig bemalt vor, noch bis in die 1960er Jahre waren die Wände mit roter arabischer Schrift bedeckt. Es gab weitere Moscheen aus dem 17. Jahrhundert, die bei der Atheismuskampagne Ende der 1960er Jahre zerstört wurden. Die Königsmoschee hat diese Zeit unter anderem als politischer Versammlungsraum überlebt.

Nicht weit entfernt liegt die Kathedrale der Heiligen Maria (alb. Katedralja e Shën Merisë), eine dreischiffige Basilika von 1833 mit sehenswerter Ikonostase aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der an Nord- und Südseite angebaute Portikus lassen das Gebäude noch breiter erscheinen.

Das Hamam (türkisches Badehaus) außerhalb der Stadtmauer neben dem Hotel Scampi bestand schon Ende des 17. Jahrhunderts, damals von engen Ladenstraßen umgeben lag das Bad innerhalb des Wochenmarktes. Im 19. Jahrhundert wurde es renoviert und war bis in die 1940er Jahre in Gebrauch. Außen in gutem Zustand, erübrigt sich eine Beschreibung der Innenräume. Es wurde nach 1990 zu einem Restaurant umgebaut.

Rund einen Kilometer südlich der Burg liegt die Naziresha-Moschee aus dem 16. Jahrhundert. Zerstört durch die kommunistische Diktatur wurde der Namazgjah später der erste Gebetsplatz des Landes.

Das Ethnographische Museum (alb. Muzeu Etnografik), in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert untergebracht, zeigt traditionelles Handwerk aus osmanischer Zeit. Das Archäologische Museum (alb. Muzeu Arkeologjik) befindet sich in der Südwestecke der Altstadt.

Von Elbasan aus geht es nach Librazhd, etwa 27km, mit dem Aufstieg in die Berge, die immer steiler werden. Sie passieren Spuren der Esel auf schmalen Pfaden hinauf, kleine Bäche, isolierte Wege in den grünen Hügeln und sehen die Überreste einer osmanischen Brücke in der Nähe von Miraka über den Fluss Shkumbin.

Nach weiteren 37 Kilometern in Richtung Quafe Thane (etwa 37 Kilometer) erreichen Sie eine atemberaubende Berglandschaft, treffen auf freundliche Bauern und ihre voll gepackten Maultiere. Die Straße kreuzt auch einige uralte Brücken, einige Eisenbahnbrücken und Tunnel. Kurz nach Qafe Thane, hoch oben auf dem Pass, haben Sie einen wundervollen Ausblick auf den Ohridsee und nur wenige Kilometer weiter ist die Grenze zu Mazedonien erreicht.

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