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Shurdhah Insel - einst Standort der ilyrischen Siedlung Sarda

Shurdhah Insel - einst Standort der ilyrischen Siedlung Sarda

Auch der kommende Tag auf dem Campingplatz Legjenda sollte eine weitere Überraschung für uns bereit halten, denn Linda und Franc luden uns zu einer besonderen Bootstour auf die Shurdhah Insel (Albanisch: Ishulli i Shurdhahit) ein.

Die Insel befindet sich im Vau i Dejës Reservoir im Norden Albaniens, das durch den Fluss Drin gespeist und auch entwässert wird. Mit dem Bau der Staumauer und dem darin angestauten Wasser hat sich neben weiteren Inseln auch die größte Insel im Stausee mit einer Fläche von 7,5 Hektar gebildet. Von der nördlichsten Spitze der Insel bis zur südlichsten Spitze, hat sie eine Länge von 390 m. Die Insel wird von Bäumen und Strauchwerk bedeckt, birgt aber auch einige historisch interessante Gebäude versteckt unter dem Buschwerk.

Erst mit der Fertigstellung des Staudamm im Jahr 1973, war Shurdhah von einer Siedlung auf einem Hügel am Drin zur Insel geworden. Archäologische Untersuchungen haben ergeben, das einst die illyrische Siedlung Sarda hier am linken Ufer des Flusses Drin gestanden hat.

Später wurde der Name in Shurdha geändert, was auf Albanisch "taub" bedeutet. Es wird gemunkelt, dass die Zitadelle diesen Namen erhielt, weil der Wind, der durch das Tal strich, das Zuhören sehr schwierig machte. Sarda wurde zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet, also weit vor römischer Zeitrechnung. Die Stadt war strategisch günstig an der alten Straße von Shkodër nach Gjakova gelegen und diente als Ruhepunkt entlang der damals bereits existierenden Handelsstraße. Die Stadt Sarda gelangte zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert erneut auf und hatte sich zu  einem wichtige kulturellen und religiösem Zentrum entwickelt.

Innerhalb der Stadt, so zumindest sagt es die Mythologie, gab es 365 Altäre, die jeweils einem anderen Heiligen gewidmet waren und war die Residenz edlen Familie Dukagjini. Leka Dukagjini war auch als der "Engels Prinz", der Herrscher des Nordens, bekannt und stand in Hinsicht auf Macht und Einfluss nur wenig dem Skanderbeg nach. Dukagjini ist auch berühmt für die Erstellung und Durchsetzung der Gesetze, die heute als Kanun bekannt sind, aber dazu später mehr. Sarda war im 12. Jahrhundert auf dem Höhepunkt seiner Bedeutung, als es zum Sitz des Bischofs von Sapa und Sarda wurde. Hier wurden auch Spuren der Fundamente einer römischen Festung mit den ältesten Überresten aus dem 6.- 8. Jh. nach Christus entdeckt.

Nach der Anfahrt am Stausee suchen wir einen Fischer auf, der uns mit seinem Motorboot zur Insel bringt. Wir können die Ruinen der mittelalterlichen Burg aus dem 11. Jahrhundert, zwei Ringe aus Mauern und Türmen (einige sind mit dem Anstieg des Wassers im See versunken), die Überreste einer byzantinischen Kirche und andere mittelalterliche Mauern besichtigen. Beeindruckend ist die Lage und die Umsicht auf den steilen Felsen, die sich vom See abheben.

Die Stadt Sarda wurde 1491 von den Osmanen verwüstet, so das die Bewohner sie nicht erneut besiedelten. Der Name Sarda änderte sich zu Shurdhah erst, als Albanien zu einem atheistisch-kommunistischen Staat wurde, weil der Name aufgrund der starken religiösen Verbindung zur Blütezeit vergessen werden sollte. Heute finden wieder Prozessionen auf der Insel statt, wozu der kleine Altar in der Kirche genutzt wird.

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Folgen Sie dem Link zu google maps: 42°04′12″N 19°39′11″E

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