Saranda – ein Badeort nur ein Katzensprung bis Korfu
- Geschrieben von Portal Editor
Saranda liegt an einer kleinen, nicht sonderlich geschützten und nach Süden offenen Badebucht am Ionnischen Meer, die ringsum von 200 bis 400 Meter hohen Hügeln umgeben ist.
Von hier sind es nur wenige Kilometer zur südwestlich gelegenen griechischen Insel Korfu. Kommt man mit der Fähre von Korfu nach Albanien, ist Saranda oftmals der Ausgangspunkt. Wirkt die Hafenstadt auf den ersten Blick vielleicht nicht sehr hübsch, zeigen sich ihre wahren Stärken in den Abendstunden.
Von der fruchtbaren Ebene im Osten ist die Stadt Saranda durch einen schmalen Hügelzug getrennt, der sich nach Süden bis zum knapp 20 Kilometer entfernten Vivar-Kanal bei Butrint zieht und sich nördlich der Stadt zu 600 Meter hohen Bergen erhebt. Auf dem Berg Mali i Lëkurësit, der ein Teil dieses Hügelzuges ist und südöstlich des Stadtzentrums liegt, war im Mittelalter eine Burg errichtet worden, die Kalaja e Lëkurësit genannt wurde. Auf einem Hügel weiter nördlich stehen über der Stadt die Ruinen des Klosters der vierzig Märtyrer.
In der Antike wurde die heute Kleinstadt Saranda „Onchesmos“ genannt und diente vor allem als Hafen von Phoinike. Diverse Überreste aus der Spätantike wie zum Beispiel die Stadtmauer sind noch heute im Stadtzentrum zu sehen. Darunter sind auch die Reste einer großen Synagoge, die oftmals als Beleg für die jahrtausendlange Präsenz von Juden in Albanien zitiert wird.
Saranda - Kloster für die vierzig Märtyrer – Hagioi Saranta
Vom Beginn des 15. Jahrhunderts an war Saranda nahezu 500 Jahre Teil des Osmanischen Reiches, gehörte zum „Sandschak von Delvina“ und erlebte einen Niedergang. 1878 brannten griechische Nationalisten aus Korfu die Stadt nieder.
Saranda und Enver Hoxha – Entwicklung zum Badeort
Nach dem Sturz der Diktatur 1990/91 wurden die meisten Betriebe geschlossen, und in der Folge stiegen Arbeitslosigkeit und Armut. Beim Lotterieaufstand 1997 brachen Randalierer in die drei Museen (Erziehung, Waffen und Ethnographie) der Stadt ein, raubten sie aus und setzten sie in Brand. Die Reste sind in der kleinen Ausstellung Museu i Traditës am Hafen zu sehen.
Badetourismus entwickelt sich weiter – auch dank bedeutender Historie
Der Ort dehnt sich mehr und mehr in das früher unbebaute Umland aus. Dadurch hat Saranda viel von seinem früheren Reiz eines kleinen Küstenstädtchen verloren. Seit 2013 werden im Rahmen des Programms der neuen Regierung Rama illegal erbaute Gebäude und Objekte abgerissen.
Saranda wird jährlich von rund 500.000 Touristen besucht, bislang lediglich 35 Prozent davon sind nicht aus Albanien oder dem Kosovo.
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