Ksamil - Die Wandertage in und an der Vikos Schlucht und die Erlebnisse am Bourazani Wild Life Park neigten sich dem Ende zu und so galt es für den Weg nach Albanien, eine geeignete Route zu fixieren,
die uns zunächst nach Ksamil und dann nach Saranda bringen sollte.
Von Bourazani nach Ksamil – Korfu zum Greifen nah
Von unserem Standort am Hotel und Camperstopp Bourazani ging es am frühen Morgen los in Richtung der Schnellstrasse E0 Kosannis – Ioanniron, zunächst immer auf der engen Landstraße, eine Fahrt mit dem Gespann die zum Abenteuer wurde, so viele Engpässe und Serpentinen. Zwar waren es bis zum Zielort nur 103 Kilometer, die es allerdings in sich hatten. Zwar ging es mit dem Abzweigen auf die E 853 bis zum Grenzübergang bei Kakavija nach Albanien zunächst sehr gut voran, aber schon bald war das Naturschutzgebiet Syri i Kaltër erreicht und erneut waren zahllose Serpentinen bei allerdings wunderschöner Landschaft zu bewältigen. Bei einem Zwischenstopp folgten wir den Hinweisen zu einem Becken mit dem kristallklaren Wasser einer natürlichen Quelle, die wohl über 50 m tief war. Wir hatten das so genannte Blaue Auge Albaniens erreicht. Eine kleine Aussichtsplattform ließ uns den Aufenthalt dann doch etwas länger gestalten.
Weiter der SH 99 folgend, verließen wir die Berge bei Mesopotam und zunehmend wandelte sich die Landschaft in Felder und Äcker, mehr Landwirtschaft auf riesigen Feldern. Und langsam ist bereits der Duft des Meeres zu riechen.
Ksamil an der Straße von Korfu
Ksamil, heute eher ein Badeort, liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Butrintsee im Osten und dem Meer, nur ungefähr 15 Kilometer südlich von Saranda. Als fast südlichster Ort von Albanien sollte von hier aus unsere Erkundung Albaniens im Süden des Landes beginnen. Die bis Ksamil sehr schmale Halbinsel verbreitert sich südlich des Ortes und formt eine attraktive Küste mit vielen Buchten mit Sandstränden und einigen kleinen Inseln. Von Ksamil, das an der engsten Stelle der Straße von Korfu liegt, sind es keine vier Kilometer zur griechischen Insel Korfu.
Vier Kilometer weiter südlich, ganz am Ende der Halbinseln, finden sich die Ruinen der antiken Stadt Butrint, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Hierzu erfolgt ein weiterer Artikel in Kürze. Der im Jahr 2000 angelegte Nationalpark Butrint beginnt gleich am südlichen Ortsrand und umfasst das südöstliche Ende der Halbinsel mit dem 232 m ü. A. hohen Berg Sotira sowie südlich des Vivar-Kanals gelegene Feuchtgebiete.
Baden in der Bucht von Ksamil
Ksamil entwickelte sich seit dem Jahr 2000 rasant zu einem Sommerbadeort, der zunächst vor allem albanische Touristen aus dem In- und Ausland anlockt. Die kleine Gemeinde ist dadurch stark gewachsen. Es entstanden viele kleine Hotels und Restaurants, und viele Einheimische vermieten Zimmer oder ganze Häuser. Seit 2009 gibt es auch einen Campingplatz in Ksamil, den auch wir nutzten. Und wie leider fast überall in den touristischen Flecken: Unter der planlosen Bautätigkeit hat die einst kaum berührte Schönheit der Gegend stark gelitten.
Der Ort hat zwar einen antiken Namen: Heksamilion. Ksamil geht aber auf eine Neugründung in den 1960er Jahren zurück. Damals wurden weite Teile der Halbinsel terrassiert und Kulturen mit Zitrusfrüchten sowie Oliven-Haine angelegt. Ksamil wurde als Wohnort für die Arbeiter der Staatsfarm angelegt. Zuvor war die Halbinsel ödes, mit Dornengestrüpp bewachsenes Land, das lediglich Ziegen und Schafen als Weideland diente. Für den Besuch des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow wurde 1959 eine Straße nach Butrint angelegt, womit auch die Halbinsel von Ksamil erschlossen wurde.
Einige bemerkenswerte Punkte für die Strände
Sonnenliegen und Schirme an den angrenzenden Tavernen
Strände mit Kies-, Sand- und Stein
drei kleine Inseln schwimmend oder per Boot zu erreichen
Seafood wie Muscheln kommen immer frisch auf den Teller
Italienische Einflüsse beim Essen sind augenfällig
(Noch) keine großen Hotels.
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