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Dhërmi – aufstrebender Badeort am Ionischen Meer

Dhërmi – aufstrebender Badeort am Ionischen Meer

  • Geschrieben von Portal Editor
  • Kategorie: Vlora
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Dhërmi – als Zwischenstopp während der Fahrt in Richtung Vlora kam uns der herrliche Strand vor Dhërmi ganz gelegen, denn die Hitze des Tages machte die Fahrt doch recht unangenehm.

Während direkt an der Küste ein regelrechter Badeort entstanden ist, liegt der alte Ortskern hoch über der Albanischen Reviera.

Die mittlerweile fast rein touristische Infrastruktur von „modernen“ Dhërmi wurde in den letzten Jahren stetig ausgebaut und die Zahl der Urlauber aus ganz Albanien und auch aus den umgebenden Nachbarländern, steigt laufend. Auch aus dem westlichen Europa. Hier sind es primär Badetouristen, die das klare Wasser des Meeres zu schätzen gelernt haben. ZU diesem Boom im Tourismus haben natürlich auch die Verbesserungen in der Infrastruktur erheblich beigetragen, so wurden alle Verbindungsstraßen von Dhërmi nach Vlora und Saranda erneuert und sogar auch ausgebaut.

Dhërmi – eine albanische Kleinstadt mit 30 Kirchen

Natürlich wollen wir unsere Zeit in Dhërmi auch nutzen, zumindest einen kurzen Rundgang durch die Altstadt zu machen, in der es einst 31 Kirchen und Klosterbauten gegeben haben soll. Einige der Klöster und Kirchen können noch heute besucht werden, obwohl sie zum Teil in schlechtem baulichem Zustand sind, wenn sie auch mit zum Teil recht aufwendigen und durchaus erhaltenswerten Fresken ausgestattet sind. Zu den bekanntesten Kirchen zählen die Marienkirche aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die Kirche der Hypapante aus dem 18. Jahrhundert und Shën Stefani mit Bauteilen aus verschiedenen Epochen.

Diese durchaus hohe Zahl der Kirchen und Klöster liegt sicherlich an dem hohen Anteil ursprünglicher griechischer Bevölkerung, denn wie die Nachbardörfer Palasa und Ilias ist Dhërmi ein Ort mitüberwiegend orthodoxen Griechen. Sie sprechen einen lokalen griechischen Dialekt, beherrschen aber auch Albanisch.

Warum gibt es so zahlreich griechisch-stämmige Bürger 

Die Chaonier waren einer der drei großen griechischen Stämme von Epirus, aus denen sich in antiker Zeit die Bevölkerung von Epirus zusammensetzte. Sie lebten in der nach ihnen benannten Landschaft Chaonia, die sich gegenüber der Insel Korfu an der Küste des Ionischen Meeres heute teils in Albanien, so auch in Dhërmi, teils in Griechenland befindet. Im Südosten grenzte das Gebiet der Chaonier an das der Molosser und im Süden an die Thesproter.

Hauptorte der Chaonier waren Buthroton, das heutige Butrint, Phoinike, Dhërmi und Ilium. Im 5. Jahrhundert v. Chr. befanden sich die Chaonier in fortdauernden Auseinandersetzungen mit den Griechen von Korfu. Letzteren gelang es, sich an der Küste festzusetzen und Butrint sowie einige weitere feste Plätze im Gebiet der Chaonier zu beherrschen. Im Jahr 429 v. Chr. wurden die Chaonier in der Schlacht von Stratos durch die Akarnanen besiegt.

Mit der steigenden Macht Makedoniens unter Philipp II. und Alexander dem Großen ab den 340er Jahren v. Chr. wandten sich die ebenfalls griechischen Akarnanen diesem Königreich als neuer Schutzmacht zu.

Nach dem Untergang des Römischen Reichs folgten wechselvolle Jahre: unter den Bulgaren, unter den Balšić / Balsha, kurze Zeit unter den Arabern und später sogar unter den Normannen. Das Gebiet – damals viel dichter besiedelt als heute – genoss eine gewisse Unabhängigkeit von der osmanischen Zentralmacht. 1797 band Tepedelenli Ali Pascha das Gebiet unter seiner Herrschaft ein. 1912 wurde Dhërmi Teil des neuen albanischen Staates. Doch im März 1914 erklärte sich die Region als autonom. Nach 1990 emigrierte der Großteil der Einwohner zurück nach Griechenland, aber zahlreiche Griechen verblieben auch vor Ort in Dhërmi.

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