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Vom römischen Arrabona zum deutschen Raab - heute Györ

Vom römischen Arrabona zum deutschen Raab - heute Györ

Auf dem Weg zum Caravan-Salon in Düsseldorf hatten wir erstmalig auch den wirklich abstrusen Rückstau an der Grenze zwischen Serbien und Ungarn erleben müssen, kein Wunder, das so manch einem Autofahrer dabei die Nerven durchgingen: mindestens 3 - 4 Stunden Wartezeit bis zur Abfertigung, den Tag und die ganze Nacht hindurch.

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Auch unser Zeitplan war somit total durch einander geraten, zumal alle Raststellen und Parkplätze in der Folge so überfüllt waren, das keine Lücken für einen Zwischenstopp mehr verfügbar waren. Schlimm, wirklich schlimm. Hierzu später mehr.

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Der Plan eines Zwischenstopps in Budapest hatte sich damit erledigt, so ging es weiter bis nach Györ, wo in römischer Zeit ein Militärlager am Donau-Limes stand und die blühende Stadt Arrabona (die später deutsche Bezeichnung von Stadt basiert auf dem Fluss Raab), heute öffnet sich die Stadt mehr und mehr dem Tourismus.

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Raab, heute Györ, liegt auf 47o 41' nördlicher Breite, 17o 38' östlicher Länge, 120 km von Budapest und Wien, 80 km von Pressburg/Bratislava entfernt. Gekonnt restaurierte Gebäude, große Fußgängerzonen mit vielen Restaurants und Cafes locken zusehends Touristen in die Stadt, das durch ein gutes Netzwerk an Radwegen und Radverleihstationen zusätzlich an Attraktivität gewinnt.

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Zur Zeit der ungarischen Landnahme ließen sich in diesem Gebiet der Stamm der Arpaden nieder. König Stephan I. (der Heilige) gründete hier Anfang des zweiten Jahrtausends ein Bistum und eine Burggrafschaft, die später zum Sitz des Komitats Győr wurde. Im Bild eine der Verleihstationen!

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Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage war der Ort bereits früh ein bedeutendes Handelszentrum, im 14. Jahrhundert dann auch Grenzposten und Kalisalzlager.

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Die Raaber Burg und ihre Verteidiger spielten eine wichtige Rolle in den Kämpfen gegen den böhmischen König Ottokar II. Přemysl (1253–1278). 1271 erhielt die Siedlung von König Stephan V. eine Privilegierung nach deutschem Recht. Es entstand erstmals eine Stadt mit regelmäßigem Grundriss.

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Nach der Schlacht bei Mohács (1526) spielte Raab eine Schlüsselrolle in der Türkenabwehr; die Festung war ein wichtiges Glied der Grenzburgenkette und Sitz des Raaber Präsidiums.

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1594 öffnete der Burghauptmann den Osmanen die Festungstore; vier Jahre später konnten die Habsburger unter Adolf von Schwarzenberg die Festung zurückerobern.

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König Matthias II. (1608–1619) ernannte Raab zur privilegierten Minderstadt, die Bewohner wurden von Steuerzahlungen befreit. Maria Theresia (1740–1780) erhob die Stadt 1743 zur königlichen Freistadt, was bis heute an vielen Gebäuden durchaus erkennbar ist.

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Nach der so genannte Raaber Schlacht unweit der Stadt kam Raab für einige Monate unter französische Herrschaft.

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In der Ungarischen Revolution 1848/49 besetzte General Haynau die Stadt (1849), die anschließend von ungarischen Truppen belagert wurde. Dadurch verlangsamte sich die Stadtentwicklung für etwa anderthalb Jahrzehnte. Eine kleine Erfrischung zwischendurch: selbstgemachte Limonade, hmmm lecker!

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Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt wieder einen Aufschwung mit spürbarer industrieller Entwicklung; Raab wurde bis Ende des Jahrhunderts zu der nach der Hauptstadt am stärksten industrialisierten Stadt Ungarns.

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