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Raureif – ein Wunderwelt der Natur bei Minusgraden

Raureif – ein Wunder der Natur bei Minusgraden

Waren wir schon über die heftigen Schneefälle überrascht, die das Land mit bis zu 60 Zentimetern Schneehöhe bedeckten, was so seit Jahren nicht mehr vorgekommen ist, gab es aufgrund der sehr tiefen Temperaturen am Sonntagmorgen die nächste Überraschung: Raureif an den Bäumen.

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Im Garten zuerst entdeckt, war unser „Forscher- und Naturdrang“ geweckt, diesem wunderschönen Naturerlebnis näher zu kommen, noch dazu war Sonnenschein angesagt also vorbereiten und los.

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Raureif ist so etwas wie ein fester Niederschlag, der sich aus unterkühlten Wassertropfen von leichtem Nebel oder direkt aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf durch Resublimation bilden kann.

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Hierfür ist eine sehr hohe relative Luftfeuchtigkeit von über 90 % und eine Lufttemperatur von unter −8 °C nötig, was wir in der letzten Nacht fast verdoppelt hatten.

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Die entstehende Wärme wird dabei durch Konvektion an die umgebende Luft abgegeben, daher erhöht Wind die Bildung von Raureif.

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Der Wind darf aber auch nicht zu stark sein, da er sonst die empfindlichen Kristall-Strukturen zerstören würde, die sich an Zweigen und Ästen bilden.

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Vor allem entgegen der Windrichtung entstehen nadelförmige Eiskristalle in Form sechsstrahliger Dendriten, die eine erhebliche Größe und bizarre Formen erreichen können und dabei meist nur langsam wachsen.

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Raureif wächst folglich gegen den Wind, da die luvseitig ankommende Luft einen höheren Feuchtigkeitsgrad als im Lee in sich trägt.

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Raureif entsteht vergleichsweise selten und wird oftmals mit Reif oder Raueis verwechselt, für die es eine Art Zwischenstadium darstellt. Eine besondere Form des Raureifs sind auch die Eisblumen.

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Als Entdecker der Unterkühlung gilt Israel Conradi (1634–1715), ein Doktor der Medizin und bekannter Naturforscher in Danzig. Er berichtete 1677 über eine große Anzahl Experimente zur Kälte, bei denen er auch die Unterkühlung entdeckte.

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Daniel Gabriel Fahrenheit beschrieb 1724, dass er ausgekochtes Wasser in ruhig stehenden Gefäßen etwa vier Grad unter den Gefrierpunkt abkühlen konnte, ohne dass es erstarrte.

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Bei Erschütterungen trat aber plötzliches teilweises Erstarren ein, wobei sich das Wasser mit Eisnadeln durchsetzte.

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Charles Blagden beschrieb 1788 seine Untersuchungen über die Gefrierverzögerung von Wasser und stellte dabei fest, dass reineres Wasser zu stärkerer Unterkühlung neigt.

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Schon sehr früh haben sich Wissenschaftler mit dem Phänomen beschäftigt, wir hingegen wollten nur einige schöne Fotos schießen. Die schneidende Kälte sorgte aber auch schnell für ein zurück in die Wärme.

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