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Der Keltenradweg - 9 Fundorte keltischer Kultur am Weg

Der Keltenradweg -  9 Fundorte keltischer Kultur am Weg

Nach unserem Besuch im Keltenmuseum von Hochdorf führte uns Rainer entlang des Keltenradwegs bis an den Ortsrand, wo sich ein gewaltiges keltisches Hügelgrab befindet, das nach den Ausgrabungen wieder rekonstruiert wurde.

Mit einer Höhe von ca. sechs Metern und einem Durchmesser von 60 Metern zählt es zu den größten seiner Art. Hier wurde um 550 vor Christus ein „Fürst“ der Hallstattkultur mit großem Aufwand und reichen Grabbeigaben bestattet. Die Lage der Grabstätte wurde mit Bedacht gewählt: Vom Hügel aus hat man Richtung Osten einen freien Blick auf den Hohenasperg, den vermuteten Fürstensitz.

Eine Hobbyarchäologin entdeckte 1977 ortsfremde Steine auf einem Acker, die auf eine nicht mehr sichtbare Grabhügelschüttung deuteten. Das Grab blieb so lange vor Entdeckung und Plünderern geschützt, weil der Grabhügel bis auf eine unmerkliche Erhebung abgeflacht war. Erst die Steine, die beim Pflügen zum Vorschein gekommen waren, brachten die ehrenamtliche Mitarbeiterin des Landesdenkmalamtes auf die Spur der alten Anlage. Keltischer Grabhügel 48°53'19.9"N 9°00'34.7"E 48.888849, 9.009634

Die zuständige Behörde reagierte sofort: das verdächtige Areal wurde 1978 und 1979 unter der Leitung des Archäologen J. Biel erforscht. Schon bald war klar, dass es sich tatsächlich um eine aufwändige keltische Grabanlage aus dem letzten Drittel des 6. Jahrhunderts v. Chr. handelte. Dazu kam das seltene Glück, das dieses Grab nicht von damaligen Grabräubern heimgesucht worden war. Und es gab die einmalige Chance für die Archäologen, mit modernen Methoden bisher einzigartige Beobachtungen an den metallenen Beigaben und den organischen Materialien wie Leder, Textilien, Pflanzen und Holz machen zu können, die dank hervorragender Erhaltungsbedingungen konserviert waren.

Mit dem Bau des Museums sowie weiterer Grabhügel und Fundstätten in der Region wurde auch ein Radweg eingerichtet, der auch für Wanderer geeignet ist. Dieser rund 30 km langer Rad- bzw. Wanderweg ist gut ausgeschildert, führt von Asperg über Eberdingen nach Ditzingen durch wundervolle Landschaft und eignet sich für einen unterhaltsamen und gleichzeitig informativen Ausflug per Rad oder auch in Wanderschuhen. Die Stationen können beliebig gewählt werden oder auch nur in Teilstücken befahren werden. Unser Ausgangspunkt war das Museum in Hochdorf, da hier ein großer Parkplatz zur Verfügung steht, der auch von Campern genutzt werden kann.

Der Keltenradweg verbindet neun Fundorte keltischer Kultur südwestlich von Ludwigsburg. Er führt ab Ditzingen (oder anders herum) zunächst zum „Krieger von Hirschlanden“, Fundstelle einer lebensgroßen Statue aus der Hallstattzeit und endet auf dem Hohenasperg, der im 6. Jahrhundert vor Christus keltischer Fürstensitz war. Schautafeln mit kurzen Texten erläutern die einzelnen Fundstellen. Absoluter Höhepunkt keltischer Zeugnisse ist das Keltenmuseum Hochdorf mit dem originalgetreuen Nachbau der Grabkammer und der Grabfunde des nahe gelegenen Fürstengrabhügels. Die Stationen im Einzelnen:

  • Hohenasperg. Der Startpunkt der Tour war in vorchristlicher Zeit wahrscheinlich keltisches Machtzentrum und Fluchtburg, in jüngerer Zeit als Festung und Gefängnis benutzt.  Der Weg führt an den südlichen Stadtrand von Asperg, 3,9 km

  • Kleinaspergle: Südlich von Asperg gelegenes keltisches Fürstengrab, der Hügel hat einen Durchmesser von 60 m und eine Höhe von 8 m.
    Über Möglingen und Schwieberdingen geht es zum Hardthof/Schönbühlhof, 10,9 km

  • Das Keltengrab bei der Katharinenlinde: Ein einfacheres Frauengrab, wahrscheinlich ein Flachgrab.
    Weiter in Richtung Hochdorf/Enz, 3,4 km

  • Fürstengrab von Hochdorf, ca. 550 v. Chr. angelegter Grabhügel mit 60 m Durchmesser und 6 m Höhe. Das Grab wurde 1978 ausgegraben und enthielt zahlreiche wertvolle Beigaben.  Nach Eberdingen-Hochdorf zum Keltenmuseum, 0,6 km

  • Keltenmuseum Hochdorf: Es enthält genaue Kopien des Fürstengrabs mit der verzierten Liege, des Prunkwagens, eines 400 l Met fassenden Bronzekessels sowie zahlreiche Beigaben und Dokumentationen.  Zum Pfaffenwäldle bei Hochdorf, 0,7 km

  • Im Pfaffenwäldle ist ein Gräberfeld mit insgesamt 24 Grabhügeln.
    In Richtung Süden, an Hemmingen vorbei zum Großgrabhügel Birkle, 4,6 km

  • Der Großgrabhügel Birkle hatte einen Durchmesser von 42 m, war 7 m hoch.
    Zum Frauengrab im Ditzinger Stadtteil Schöckingen, 2,3 km

  • Das Frauengrab in Schöckingen wurde 1951 gefunden und enthielt wertvolle Grabbeigaben
    Zum Ditzinger Stadtteil Hirschlanden, 3,9 km

  • Der Krieger von Hirschlanden ist eine Sandsteinskulptur, sein Grab entstand um 500 v. Chr. Der Grabhügel hatte einen Durchmesser von 32 m und enthielt 16 Gräber.

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