Dangast – mal ist Wasser da – mal eben nicht!
- Geschrieben von Portal Editor
Dangast - Jeder lernt hier am Hafen schnell, dass am Wattenmeer die Uhren anders ticken: Täglich ändern sich die Badezeiten, die Fährpläne zu vielen Inseln wechseln, die Ankunft der Fischkutter ist abhängig von der Flut, usw.
Wir hatten unseren Aufenthalt in Oldenburg genutzt, um vor den großen Herbststürmen noch einen Tag an der Küste der Nordsee zu verbringen, so lag es auf der Hand, den kleinen Ort Dangast erneut aufzusuchen, der allerdings manchmal schon von der reinen Zahl der Tagesgäste recht überlaufen wird. Aber der Rhabarberkuchen des Kurhauses zieht nach wie vor viele Menschen an.
Dangast - Die Gezeiten Ebbe und Flut im täglichen Rhythmus
Wie schon erwähnt, bestimmen die Gezeiten Ebbe und Flut den Rhythmus der Küsten- und Inselbewohner. Was spielt sich da nun ab? Ein Schnellkurs, entnommen dem Gebäude des alten Flutpegels am Hafen von Dangast.
- Der Mond dreht sich um die Erde und beide gemeinsam drehen sich um die Sonne.
- Der Mond zieht die Wassermassen der Erde zu sich heran. Immer an der Stelle, die dem Mond am nächsten ist, so entsteht ein Flutberg.
- Mond und Erde rotieren miteinander um eine gemeinsame Drehachse. An den äußeren Enden dieses Systems aus zwei Himmelskörpern wirken Fliehkräfte. Dadurch entsteht auf der Seite der Erde, die am weitesten vom Mond entfernt ist, ein zweiter Flutberg. Darum ist täglich zweimal Ebbe und zweimal täglich Flut.
- Die Erde dreht sich einmal am Tag um sich selbst und sich dabei praktisch unter diesen Flutbergen hindurch.
- Die Umlaufzeit des Mondes um die Erde beträgt 28 Tage, die Erde dreht sich einmal am Tag um die eigene Achse. Da die Umlaufrichtung des Mondes um die Erde und die Drehrichtung der Erde immer gleich sind, dauert es mehr als 24 Stunden, bis ein bestimmter Punkt der Erde, in diesem Fall der Flutberg, sich wieder genau gegenüber dem Flutberg befindet. Diese tägliche Verzögerung beträgt 50 Minuten. Daher verschieben sich die beiden Hoch- und Niedrigwasserzeiten pro Tag um jeweils 25 Minuten. Eine Tide, der Zeitabstand zwischen zwei Hochwasser- bzw. Niedrigwasserständen, dauert also im Mittel zwölf Stunden und 25 Minuten.
- Steht die Sonne auf einer Achse mit Mond und Erde (bei Vollmond und Neumond) verstärken sich deren Kräfte: die Flutberge werden noch höher, es ist Springtide.
- Steht die Sonne im rechten Winkel zur Mond-Erde-Achse (Halbmond), schwächen sich die Kräfte ab: Die Flutberge werden niedriger, es ist Nipptide.
Wassertiere haben sich diesem Rhythmus angepasst
Bitte lesen Sie auch:
Glossop und die Römer – Doctors Gate vom Bleaklow
Łódź – einst wichtigster Standort der Textilindustrie in Polen