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Die Eckartsburg an der Via Regia Handelsstraße

Die Eckartsburg an der Via Regia Handelsstraße

Schon von weitem ist die Eckartsburg mit ihrem 36 Meter hohen Bergfried zu erkennen, denn sie liegt auf der Finne, einem Bergrücken an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt zu Thüringen.

Als Erbauer der Vorläufer der heutigen Burganlage gilt der Markgraf von Meißen, Ekkehard I., der im Jahr 985 mit der Mark Meißen belehnt und in der Folge die Burg 998 an der Via Regia erbaut haben soll. Zwar gibt es keine zwingenden Beweise für diese Annahme, die Burg wurde trotzdem zum Wahrzeichen der Stadt.

Die Via Regia“ oder Hohe Straße war im Mittelalter und der frühen Neuzeit eine wichtige west-östlich verlaufende Handels- und Militärstraße im Heiligen Römischen Reich sowie auch ein Pilgerweg, trotz der Namenähnlichkeit also keine 2000-jährige Römische Straße. Sie verband das Rheinland über Frankfurt am Main und Leipzig mit Schlesien.

Via Regia – Handels- und Militärstraße im Heiligen Römischen Reich

b_450_450_16777215_00_images_deutschland_sachsen-anhalt_eckartsburg-1.jpgVia Regia „war ursprünglich eher ein Rechtszustand im mittelalterlichen Straßenwesen. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen waren es Handelswege, die unter dem besonderen Schutz der königlichen Zentralgewalt standen“. Der Begriff bezeichnet im allgemeinen Sinn also ursprünglich nicht eine bestimmte Straße, sondern eine Straßenart mit besonderen Schutzfunktionen zur Sicherheit der Handelsreisenden durch die Obrigkeit.

Solche Land- und Heerstraßen gab es im Heiligen Römischen Reich sehr viele, zum Beispiel die Via Regia von Stettin über Menzlin nach Wismar, Lübeck und Hamburg, die „bedeutendste Ost-West-Straße im Norden“ des mittelalterlichen westslawischen Siedlungsgebietes.

Bei der bekanntesten Via Regia vom Rhein nach Schlesien wurde im Laufe der Zeit die Straßenart-Bezeichnung zum Namen dieser bestimmten Straße. Via Regia oder Via Regina wird auch die Straße entlang des Westufers des Comer Sees genannt.

Jetzt aber zurück zur Burganlage Eckartsburg

b_450_450_16777215_00_images_deutschland_sachsen-anhalt_eckartsburg-2.jpgWar die Burg tatsächlich eine Gründung der Ekkehardiner, fiel sie 1046 mit deren Aussterben an das Reich zurück. Bis zur Belehnung der Landgrafen von Thüringen mit der Herrschaft blieb die Anlage Reichsburg. Eine erste sichere Nachricht über das Bestehen der Burg bildet eine Urkunde, die 1066 durch König Heinrich IV. in Eckartsberga ausgefertigt wurde. 1074 wurde auch die Eckartsburg sogar direkt benannt.

Die Burg besteht aus Kernburg (Hauptburg) und der Vorburg; sie wird durch einen 8,2 Meter langen Torbogen betreten. Der Torbogen hat eine Nische als Wohnung für den Torwächter, die auch als Gefängnis genutzt wurde. Die Hauptburg ist durch ein 10,4 Meter langes und 2,8 Meter breites Tor mit drei Meter starken Mauern zugänglich.

b_450_450_16777215_00_images_deutschland_sachsen-anhalt_eckartsburg-4.jpgDer erhaltene, 22 Meter hohe Bergfried gründet direkt auf dem Felsgestein, hat 2,50 Meter starke Mauern und diente als Gefängnis- und Folterturm. Im Inneren des Bergfrieds hat das Tonnengewölbe eine Öffnung, durch die die Gefangenen in das Gefängnis abgelassen wurden. Die Turmtür befindet sich in einer Höhe von neun Metern.

Der andere (große) Bergfried ist 36 Meter hoch, ist besteig bar (Aussicht) und hat fünf Geschosse. Er wurde als Wachturm und als Unterkunft genutzt. Das erste Geschoss ist heute mit Schutt ausgefüllt. Ein Diorama und ein kleineres Museum sind heute in den anderen Stockwerken untergebracht. "Die Mauerdicke beträgt bis zum dritten Stockwerk 2,5 Meter, danach ca. 1,5 Meter, so dass ein Wehrgang von einem Meter vorhanden ist."

Heutige Nutzung als Biergarten und Aussichtsplattform

b_450_450_16777215_00_images_deutschland_sachsen-anhalt_eckartsburg-3.jpgDie einzigen erhaltenen Wohnräume befinden sich an der Südseite der Burg und werden heute als Gaststätte und Wirtswohnung mit herrlichem Biergarten genutzt. Zum 1000-jährigen Burgjubiläum 1998 wurde der Palast wiedererrichtet und dient heute zu kulturellen Zwecken. Der Jungfernturm hat Fenster sowie Pechnasen zur Verteidigung. Im Turminneren befindet sich heute eine Zinnfigurenausstellung, die als Diorama den Verlauf der Schlacht bei Jena und Auerstedt zeigt.

Übrigens: Im Burgsaal befindet sich das Original-Laufrad des Forstmeisters Karl Freiherr von Drais, dass er 1817 in Karlsruhe entwickelt hatte. Drais, trotz vieler Affären und merkwürdiger Handlungen, gilt weiterhin als der eigentliche Erfinder des Fahrrads.

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