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Türkische Mythologie oder die „Ergenekon Legende“

Türkische Mythologie oder die „Ergenekon Legende“

Hervorgegangen aus dem Zusammenschluss verschiedener nomadischer Volksstämme um 500 nach Christus war die Stammesförderation der „Türk“ zunächst mehr eine Interessengemeinschaft, die sich für die Erweiterung ihrer Weidegründe und der Herrschaft über die wenigen Oasenstädte in Zentralasien einsetzte. (Bild CHPMediya)

Für die nomadisch organisierten Stämme der Xiongnu und die Ruanruan wurden Vasallendienste von den Türk geleistet. Mit der Weigerung des letzten Ruanruan Fürsten dem Türk-Khan „Bumin“ eine Prinzessin zur Frau zu geben, unterstellte sich dieser der Oberherrschaft des chinesischen Reiches und mit deren Hilfe zerschlug Bumin im Jahr 552 das Reich der Ruanruan, das weite Steppengebiete entlang der chinesischen Grenze, der heutigen Mongolei, dem Xinjiang und dem Kaspischen Meer umfasste. Dies war der Beginn zur Entwicklung der Stammesförderation der „Türk“ zu einem zentralasiatischen Machtfaktor, aus dem einst das Göktürkenreich hervor ging.

Ständige Aufstände und Streitigkeiten mit den Chinesen führten dann in der Folge zu einer für die Göktürken vernichtenden Niederlage und dem Zerfall ihres Reiches. Nur die Flucht blieb den Überlebenden als Chance für einen Neubeginn, woraus sich die Ergenekon Legende entwickelte.

Vor dem Zug taucht die graue Mutterwölfin Asena auf

ergenekon kadriAuf ihrer Flucht vor den Chinesen wanderten die überlebenden Göktürken in unwegsames Berggelände bis sie auf ein fruchtbares Tal stießen, das allseits von hohen Bergkämmen umgeben war. Nur ein einziger Zugang führte in das Tal hinein. Nach der Entscheidung der Clans im Tal zu bleiben, wird aus den übrig gebliebenen Waffen und anderen eisernen Teilen ein starkes Tor geschmiedet, mit dem der einzige Zugang zum Tal verschlossen wird. In der Abgeschiedenheit der Berge und der absoluten Sicherheit des unzugänglichen Tals können sich die Clans von der Flucht erholen und neue Kräfte sammeln.

Nach einigen Generationen haben sich die Clans so stark vermehrt, das Übervölkerung im engen Tal droht. Nach Beratungen der Clanführer wird beschlossen, das Tor zu öffnen, aus dem Eisen wieder Waffen zu schmieden und erneut den Weg in die Steppe zu versuchen. Schnell bemerken die Clanführer allerdings, das keiner der jetzigen Generation den Weg aus den Bergen heraus kennt, so das man Tage und Wochen in der Bergwelt herum irrt. Eines Tages kommt es zu einer seltsamen Begegnung: Vor dem Zug taucht die graue Mutterwölfin Asena auf, die den Clanführern den Weg aus den Bergen weist.

Wieder in den Steppengebieten angelangt, kehren die Göktürken zu ihren alten Lebensgewohnheiten als Wanderhirten zurück, werden zahlenmäßig mächtiger bis sie durch Rachefeldzüge fast wieder zu ihrer ursprünglichen Bedeutung aufsteigen, ohne allerdings die einst vorhandene Einigkeit der Clans untereinander beibehalten zu können. So bilden sich aus den einstigen Clans Stämme, die sich im Laufe der Zeit zu eigenen Staaten entwickeln. Die Asena (Mutterwölfin) wurde zum Wappentier der Göktürken.

Mutterwölfin, Asena, Fast ohne Ausnahme führen alle heute bestehenden Türkstaaten ihre Herkunft auf die Zersplitterung der Göktürken zurück. Als nach dem Zerfall der Sowjetunion ein erster Zentralasien-Gipfel der Türk-Republiken zustande kam, schlugen die eintretenden Staatschefs mit einem Hammer auf ein Stückchen Eisen in der Symbolik für das eiserne Tor des Ergenekon Tals, das damit symbolisch wieder geöffnet wurde: die Türkennehmen als eigenständige, freie Staaten wieder am Weltgeschehen teil.

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