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Thessaloniki zur Zeit der Byzantiner

Thessaloniki zur Zeit der Byzantiner

Unsere Rundgänge in Thessaloniki hatte uns nicht nur mit dem römischen Kulturgut zusammentreffen lassen, auch das in der Folge entstandene byzantinische Zeitalter hat zahlreiche Spuren hinterlassen, wie wir in dem folgenden Artikel und der angehängten Bildergalerie aufzeigen wollen.

Für den interessierten Kulturliebhaber lohnenswerte Ziele, die den Aufenthalt in Thessaloniki weiter ausgestalten können.

In den ersten Jahrhunderten der byzantinischen Zeit (550 bis 750) wurde Thessaloniki wiederholt, aber erfolglos, von vordringenden Awaren und Slawen belagert, unter anderem in den Jahren 551, 586, 610, 615 und 617, hier vor allem während der Balkanfeldzüge des Maurikios. Anfang des 9. Jahrhunderts entstand das byzantinische Archontat Thessaloniki. Im 9. Jahrhundert begann eine lange Friedenszeit, in der Thessaloniki Ausgangspunkt der orthodoxen Christianisierung der Slawen durch Kyrillos (826 / 827 in Thessaloniki geboren) und Methodios unter Schaffung eines slawischen, glagolitischen Alphabets aus dem Griechischen wurde. Thessaloniki war im Byzantinischen Reich in seinen Glanzzeiten zweitwichtigste Stadt neben der Hauptstadt Konstantinopel, dem heutigen Istanbul.

Im Jahre 904 eroberten und zerstörten Sarazenen die Stadt nach nur dreitägiger Belagerung. 1185 wurde sie durch sizilianische Normannen erobert und verwüstet. Ab 1204 war Thessaloniki Hauptstadt eines kurzlebigen fränkischen Königreichs unter Bonifatius I., Markgraf von Montferrat, der im Rahmen des 4. Kreuzzugs hier Station machte. Die Kirchen Hagios Demetrios und die Hagia Sofia wurden vorübergehend zu katholischen Kirchen. Von 1224 bis 1242 residierten die Despoten von Epiros in Thessaloniki, 1227 ließ sich hier Fürst Theodoros I. Angelos (ein Vetter des Kaisers Alexios III.) zum Gegenkaiser krönen. In der Zwischenzeit wurde die Stadt dem Bulgarischen Reich des Zaren Iwan Assen II. einverleibt. 1246 wurde die Stadt wieder dem Byzantinischen Reich eingegliedert.

Für Thessaloniki, die zweite Stadt im Byzantinischen Reich, begann eine glanzvolle Epoche, von der auch heute noch zahlreiche Kirchenbauten zeugen, die Hagia Apostoloi, die Hagia Ekaterini, das Vlatades-Kloster oder auch die große Mole, die den Hafen schützte und von der ein Teil bis heute erhalten ist. Venezianer und Genuesen bauten in dieser Zeit ihren Einfluss aus, Venedig erhielt sogar ein eigenes Stadtviertel.

Thessaloniki fühlte sich als ein Zentrum der Wissenschaft: Thomas Magister (1270–1325), Demetrios Triklinios (1280–1340), der heilige Gregorios Palamas (1296–1359) oder Demetrios Kydones (1324–1397) wirkten hier. 1308 belagerte die Katalanische Kompanie Thessaloniki erfolglos, 1342 bis 1349 errichteten radikale Revolutionäre (die „Zeloten“) eine autonome Stadtrepublik. Von 1387 bis 1391 und ab 1394 beherrschten zwischenzeitlich Türken die Stadt. 1403 wurde Thessaloniki wieder byzantinisch und 1423 ging es an Venedig.

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