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Porta Caesarea - ein Stadttor von Salona

Porta Caesarea - ein Stadttor von Salona

Erneut waren wir während unseres Besuchs in Solin zusammen mit Robi in der antiken Ruinenstadt Salona bei Split unterwegs, diesmal galt unser Hauptaugenmerk der Porta Caesarea und den sich davor befindlichen Überresten der Römerstraße samt Brücke.

Das einst monumentale Stadttor im Osten Salonas entstammt der Zeit des Kaisers Augustus. Viel später erst wurde der Deokletianspalast, der als Gründungsgebäude der modernen Stadt Split bezeichnet wird, gebaut. Das Stadttor wurde aus großen, regelmäßig behauenen Blöcken unterschiedlichster Herkunft in Mauerform als Deckschale errichtet und die nicht genutzten Zwischenräume wurden mit losem Gesteinsmaterial aufgefüllt um Tragfähigkeit und Sicherheit zu erhalten. Zwei oktogonale Türme bildeten einst die Wachtürme an den Außenseiten des Tores, das drei Eingänge besaß. Der größte, mittlere Eingang wurde für den Fuhrverkehr benutzt wurde während die beiden kleineren, seitlichen Eingänge für die Fußgänger bestimmt waren. Heute noch kann man die tiefen Spurrillen der Räder der Fuhrwerke im Steinpflaster erkennen. Ja sogar die veränderten Spurbreiten sind noch deutlich sichtbar.

Die Porta Caesarea war einmal zwei Stockwerke hoch: Das obere Geschoss wies eine Reihe von Fensteröffnungen auf und diente als Gang für die Wächter, es war einst mit kannelierten Halbsäulen reichlich geschmückt, während das untere Stockwerk mit dem dreiteiligen Eingang dagegen wesentlich einfacher gestaltet war. Insgesamt betrachtet, war das Tor eher zu repräsentativen denn zu Verteidigungszwecken gedacht.

Das sich die Stadt kontinuierlich weiter ausbreitete, verlor das Tor mit der Zeit seine Bedeutung als Stadttor und wurde zu einer Art Triumphbogen. So wurde es im 4.Jh. n. Chr. unter Kaiser Constantius erneuert und mit weiteren dekorativen Elementen, wie z. B. der Tyche, ausgestattet. Dabei handelt es sich um die Darstellung einer jungen Frau mit offenem Haar und einer Krone auf dem Kopf, die in ihrer Silhouette den Stadtmauern glich. In der rechten Hand hat sie eine Fahne mit den Anfangsbuchstaben der Stadt Salona, mit der linken lehnt sie sich an ein Gefäß, aus dem Ähren herausragen.

Teilweise diente das Tor auch der Wasserver- oder Entsorgung, südlich an das Tor schloss das Nymphäum an, aus dem ein Netz von Kanälen den ältesten Teil der Stadt versorgte. Interessanterweise verläuft eine der Zuflussleitungen für die Stadt Salona direkt innerhalb der Stadtmauer, wie unweit der Porta Caesarea gut in einem Durchgang durch die Stadtmauer zu erkennen ist.

Im Stadttor selbst ist ein größeres Teilstück des ursprünglichen Straßenbelags der Römerstraße Decumanus Maximus zu erkennen, die sich dann im Gelände Richtung Römerbrücke über den Fluss Salon verliert. Die Brücke mit ihren drei Bögen aus gemeißelten Steinblöcken, die mit Mörtel verbunden waren, stammt aus dem 1.Jh.v.Chr. und führte über den westlichsten Nebenarm des Flusses Salon (heute mit Jadro bezeichnet). Sie war die Fortsetzung der damals so bedeutenden, städtischen Hauptstraße, dem Decumanus Maximus, die durch die Porta Caesarea verlief und sich vor der Brücke in zwei Richtungen teilte: eine Straße führte dann weiter zur Porta Andetria und ins Binnenland, die andere über die Brücke nach Epetium (Strobeč) und dann weiter an der Adriaküste entlang Richtung Dubrovnik.

Trotz mehrfachen Besuchs der antiken Ruinen von Salona sind wir immer wieder beeindruckt von der Weite der Stadtanlage und den vielen Details, die es zu entdecken gilt. Entsprechend werden wir weiter berichten.

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