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Stilvielfalt der klassisch-türkischen Musik

Stilvielfalt der türkischen Musik

Nicht nur an Folkloreabenden in Touristenorten erklingt türkische Volksmusik. Sie lebt weiter in ihrer herkömmlichen Umgebung, wird bei Dorfhochzeiten und anderen Festen zum - Geschlechter getrennten - Tanz gespielt.

Ozan, so nennt man die Musik der Volksdichter oder asik ("Verliebten") Anatoliens, die ihren Gesang mit der Saz begleiten, einer Langhalslaute mit meist drei Zupfseiten. Heute noch ziehen asik durch die Städte und Dörfer Zentralanatoliens, und viele von ihnen - so der bekannte, 1973 verstorbene blinde Asik Veysel - haben ihre Musik auf Band festgehalten. Die Kurdische hebt sich deutlich von der türkischen Volksmusik ab: ihre dengbei (Barden), als deren Stars Sivan, Perwer und Temo gelten, singen zu schluchzenden Blasinstrumenten von Mythen, Legenden und vom Freiheitskampf der Kurden. In Städten vernehmen Sie vielleicht özgün, die ebenso anspruchsvolle wie berauschende türkische Protestmusik. Kassetten ihres überzeugensten Interpreten, Zülfü Livaneli, darunter auch Aufnahmen mit Mikis Theodorakis, sind überall im Handel.

Osmanische und religiöse Musik

Der klassischen höfischen Musik der Osmanen können Sie im Radio oder in Konzerten lauschen.Ensembles von oft über dreißig Musikern spielen auf traditionellen Instrumenten wie der Rohrflöte neu, der Langhalslaute saz und der kemençe, einer dreiseitigen, vertikal gehaltenen, in den Dörfern der Schwarzmeerküste verbreiteten Violine. Den bedeutendsten Beitrag zur religiösen Musik lieferten die Kompositionen der Mevlevi-Derwische. Ihre rätselhaft besänftigenden Weisen, gespielt auf ney und kudun (kleine Pauken), können Sie live in Istanbul oder beim jährlichen Mevlana-Festival in Konya kennen lernen.

Renaissance des Jazz

Istanbul hat sich zu einem blühenden Zentrum der Jazzszene entwickelt. Hier gastieren internationale wie nationale Größen. Von neuartigem Reiz sind die Jazzinterpretationen Süleyman Erguners, der die traditionelle osmanische Rohrflöte neu in seine Kreationen mit einbezieht.

Türkische Folklore und Volksmusik

Die lebendige, türkische Volksmusik, die Ihren Ursprung in den Steppen Asiens hat, unterscheidet sich gänzlich von der klassischen Musik, die am Hofe der osmanischen Sultane aufgeführt wurde. Obwohl es bis vor kurzem keine Niederschriften der Volkslieder gab, gerieten diese im Laufe der Jahrhunderte dennoch nicht in Vergessenheit.

Die eindringliche militärische Janitscharenmusik, die aus Zentralasien stammt, wird zu festlichen Anlässen auch heute noch vom "Mehter Takımı" in Originalkostümen aufgeführt. Die verwendeten Instrumente sind Holz- und Blechblasinstrumente, Trommeln, Triangeln, Lyras und der Schellenbaum.

Die Musik der Tanzenden Derwische, "Mevleviler", wird von dem eindringlichen Ton der Rohrflöte - "Ney" - beherrscht. Die Musik ist alljährlich im Dezember während der Mevlana-Gedenkfeiern in Konya zu hören. Darüber hinaus hat jede Region ihre eigenen musikalischen Gepflogenheiten.

Türkische Folklore

Die türkische Folklore stellt im Tanz das wahrhaftige, tägliche Leben dar. Jedes der sieben geographischen Gebiete (und fast jede Stadt der Türkei) hat seine eigenen folkloristischen Tänze, Lieder und Trachten. Es gibt sowohl Tänze nur für Männer oder nur für Mädchen als auch gemischte Tänze.Zu den Trachten werden jeweils die ortsüblichen Schmuckgegenstände getragen. Davul (Trommel), Zurna (türk. Oboe) und Saz (türk. Saiteninstrument) sind die hauptsächlich benutzten Folkloreinstrumente. In manchen Gegenden werden Sie durch andere Instrumente ergänzt. Folklore wird heute hauptsächlich bei Hochzeiten, Versammlungen, Festen, Nationalfeiertagen usw. dargeboten. In der Türkei findet jedes Jahr ein großer Folklore-Wettbewerb statt. Außerdem gibt es noch einen Wettbewerb in den Schulen. Die türkischen folkloristischen Tänze sowie die Musik haben bis heute ihre Ursprünglichkeit bewahrt.

Obwohl in letzter Zeit zu den klassischen Folkloreinstrumenten andere dazugekommen sind, sind Tänze, Musik und Lieder die Alten geblieben. In Ankara gibt es ein Folklore-Institut. Außerdem hat die Türkei ein Generaldirektorium für Folklore, das zum Kulturministerium gehört. Bei internationalen Wettbewerben haben die türkischen Folkloregruppen bisher immer eine Medaille erhalten. Die Folklore der Balkanstaaten ist (bedingt durch das osmanische Reich) zum Teil stark durch die türkische Folklore beeinflusst.

Volkstanz

Die bekanntesten Tänze, die in charakteristischer Tracht getanzt werden sind:

"Horon" - Dieser Tanz ist an der Schwarzmeerküste zu Hause. Er wird von Tänzern in engen, schwarzen Anzügen und mit reichem Silberschmuck aufgeführt. Diese sind in einer Reihe untergehakt und bewegen sich so zu den schnellen Rhythmen des "Kemençe", einem einfachen Saiteninstrument.

"Kaşık Oyunu" - Der "Löffeltanz" wird zwischen Konya und Silifke von farbenfroh gekleideten Tänzerinnen und Tänzern getanzt. Dabei wird der Rhythmus mit zwei Löffeln, die die Tanzenden in jeder Hand kastagnettenähnlich aneinander schlagen, vorgegeben.

"Zeybek" - Dieser ägäische Tanz wird von den "efe"-Tänzern in kriegerischen Kostümen aufgeführt. Dieser Tanz soll Mut und Tapferkeit symbolisieren.

"Kılıç Kalkan"- Dieser kriegerische Schwertertanz soll an die Eroberung der Stadt Bursa durch die Osmanen erinnern.

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