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Derbe - verschwundene, frühchristliche Gemeinde

Derbe: Frühe christliche Gemeinde

„An einer friedlichen, sonnigen Stelle stehend, erinnerten wir uns mit Erschütterung, was dort drüben in Lystradem Paulus widerfahren ist, der doch nur das Wort Gottes verkündigte"

Er wurde fast zu Tode gesteinigt. Aber auch Lystra gibt es heute nicht mehr. Von ihr zeugen vielleicht nur die Ruinen bei Bin-bir-Kilisse. Aber sie geben doch ein wenig die Ereignisse wieder, die sich hier gemäß Apostel 14,8ff abgespielt haben sollen.

Hier rangen der heidnische Aberglaube der Kybele- und Attispriester mit den Folgen des Wunders, das durch Paulus vollbracht wurde, der offensichtlichen Heilung eines Krüppels. Die beiden Missionare können nur Zeus und Hermes sein, erklärten die göttergläubigen Menschen in Lystra, ihnen müssen wir opfern. Als sie aber erkennen müssen, dass es nicht Götter, sondern arme Juden sind, fliegen Steine gegen Paulus, der Blut überströmt zusammenbricht. 

Wir sehen in unserer Vorstellung, wie gute Menschen den Körper des Missionars auf einen Karren oder einen Esel laden und ihn schwankend durch die öde Salzsteppe etwa 40 Kilometer weiter transportieren, nach Derbe, wahrscheinlich das heutige Diwle. Man findet eine Unterkunft, möglicherweise bei der Familie des Gajus (Apg. 20,4). Auf seinem langen Krankenlager verkündet Paulus weiter unter Schmerzen das Evangelium. Auch dort in Derbe wird dann eine christliche Gemeinde gegründet.

Dieses Zitat haben wir dem Reisebericht: „Auf den Spuren von Paulus und Barnabas“ (Quelle und © Copyright: www.christliche-autoren.de) entnommen, um auf die besondere Bedeutung der Region um Karaman und Kappadokien für die Entstehung und Entwicklung des Christentums hinzuweisen. Die bereits in der Bibel zitierte Stadt Derbe (Diwle) ist bis heute nicht eindeutig lokalisiert, man vermutet allerdings, das sie nahe des heutigen Dorfes Madenşehri, etwas nördlich von Karaman, gelegen haben muss. Derbe war eine frühbyzantinische, antikeStadt, nahe der Grenze zu Kappadokien, die zur damaligen kleinasiatischen Landschaft Lykaonien gehörte. Die bekannten Historiker Marcus Tullius Cicero und vor allem auch Strabon erwähnen die Stadt Derbe mehrfach.

Trotz seiner körperlichen Verletzungen gründet der Apostel Paulus hier eine christliche Gemeinde, auf die ein seit dem 4. Jahrhundert bezeugtes Bistum der Stadt das Titularbistum der römisch-katholischen Kirche von Derbe zurückgeht. Das Bistum wie auch die Stadt ist komplett untergegangen, so das man bis heute nicht einmal genau die Position bestimmen konnte, man vermutet, das Derbe wohl im 8. oder 9. Jahrhundert verlassen und aufgegeben wurde. 

Überall in Kappadokien und Karaman stößt man bei genauerer Betrachtung auf frühchristliche Spuren, die bis heute kaum beachtet, in der Witterung verfallen. Viele christliche Symbole sind im Laufe der Zeit von anderen Kulturen als kirchliche Symbole Andersgläubiger zerstört worden, allerdings gibt es auch noch genauso viel Neues zu entdecken. Fahren Sie aufmerksam durch die Region und besonders abseits der Strecken werden auch Sie noch eine Vielzahl christlicher Symbole an Gebäuden und Überresten entdecken. Viele Einheimische, besonders ältere Menschen, kennen die Plätze und Orte, wo sich das Entdecken lohnt. Dies gilt besonders auch für die Region um Karaman.

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