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Blaue und Weiße Pfauen in der Klosteranlage Sveti Naum

Blaue und Weiße Pfauen in der Klosteranlage von Sveti Naum

In Parkanlagen, besonderen Gärten oder auch an Gebäuden, so auch an der Klosteranlage von Sveti Naum, trifft der Besucher auf den Blauen Pfau, aufgrund ihres auffälligen Aussehens gelten vor allem die Männchen als die ältesten Ziervögel dieser Welt.

Bereits in den Sagen der griechischen Antike wurden Pfauen als Ziervögel erwähnt. Als standorttreue Vögel werden die ursprünglich in Indien und Sri Lanka beheimateten Pfauen heute weltweit als Haustiere gehalten.

Pfauen sind polygame Vögel. Sie leben in kleineren Familienverbänden, die aus einem Hahn und mehreren Hennen bestehen. Die Fortpflanzungszeit ist regions- und wetterbedingt April bis August. In dieser Zeit schart jeder Hahn drei bis fünf Hennen um sich. Der Pfauenhahn wählt dann ein Territorium aus, das er besetzt und gegen andere Hähne verteidigt. Während der ausgiebigen Balz schlägt der männliche Pfau sein Rad und präsentiert seinen prächtigen Federfächer. Dabei lässt er wiederholt seine Federn erzittern, die ein lautes Raschelgeräusch erzeugen. Er kehrt der Henne mehrmals den Rücken zu, sobald sie sich ihm nähert. Dieses eigenartige Verhalten wiederholt sich solange, bis sich die Henne vor dem Hahn niederlegt und er sie in Hühnermanier begattet.

Wir hatten das Glück oder besser die Ausdauer dieses Prozedere bei den Pfauen der Klosteranlage Sveti Naum ausgiebig beobachten zu können, insbesondere auch deshalb, weil es hier auch Weiße Pfauen gibt, die wir zuvor noch nicht gesehen hatten. Der weiße Pfau wird oft für einen Albino gehalten, was allerdings nicht richtig ist, denn es handelt sich hierbei nicht um Albinismus, sondern um Leuzismus, weshalb seine Iris dunkel und nicht rot ist. Unsere Exemplare waren wohl so begeistert bei der Sache, das wir ausgiebig fotografieren konnten.

Der Pfau gilt in der Mythologie als Symbol von Schönheit, Reichtum, Königlichkeit, Liebe, Leidenschaft aber auch für Unsterblichkeit, Arroganz und Eitelkeit, so nimmt der Pfau seit jeher eine besondere Stellung im Tierreich ein. Um ihn ranken sich Mythen und Legenden verschiedener Kulturen und Epochen. In Indien ist er neben seiner Stellung als heiliges Tier gleichzeitig der Nationalvogel.

Im Jesidentum stellt das Tier den für die Jesiden heiligen „Engel Pfau“ dar, welcher Tausi Melek genannt wird und der von Gott zum obersten Engel und zum Beschützer und Verwalter der Erde ernannt wurde.

In der griechischen Mythologie erschuf die Göttin Hera das „hundertäugige“ Federkleid des Pfaus aus dem viel-äugigen Riesen Argos, der mit seinen Argusaugen Io bewachte und schließlich von Hermes getötet wurde.

Im Islam gelten Pfauen als äußerst sauber und rein. Der Dichter Saadi hielt im 13. Jahrhundert in seinem Werk Golestan („Rosengarten“) einzig die Pfauenfeder für würdig, als Lesezeichen im Koran zu liegen. Goethe übernahm im West-Östlichen Divan dieses Motiv und sprach der Pfauenfeder ein göttliches Wesen zu.

Auch im frühen Christentum spielte der Pfau in der Symbolik eine bedeutende Rolle, wie hier in den Bildern in den Ausgrabungen der Mosaike von Stobi zu sehen ist

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