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Büffel und Graurinder am ungarischen Balaton

Büffel und Graurinder am ungarischen Balaton

Mächtig und beeindruckend sind sie, die ungarischen Büffel und Graurinder, mit ihren teilweise prächtigen Hörnern, wenn man sich bis in ihre Nähe traut. Wir waren schon in Sremska Mitrovica wirklich beeindruckt, als es im Park Zasavica zu ersten Berührungen mit den prächtigen Tieren gekommen war.

Büffel und Graurinder sind seit mehreren hundert Jahren im gesamten Karpatenbecken beheimatet, wie auch in Serbien, und zählen in Ungarn zu den ältesten, auch domestizierten Tierrassen. Noch am Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Ungarn mindestens 100.000 Tiere, die als Zugtiere und zur Milch- und Fleischgewinnung genutzt wurden.

Puzta und Büffel: Romantisches Klischee in „Ich denke oft an Piroschka“

b_450_450_16777215_00_images_leben_fauna_rinder2-dvd-huelle.jpgManchmal noch in Filmen der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts zu sehen, erfüllte sich das Klischee der Puzta-Rinder in ihrer Umgebung, so auch im Film „Ich denke oft an Piroschka“, wo im Hintergrund oft weidende Puzta Rinder zu sehen sind. Ein deutscher Film basierend auf dem gleichnamigen Roman von Hugo Hartung aus dem Jahr 1955 mit Lieselotte Pulver und Gunnar Möller, in dem Andreas, ein in die Jahre gekommener Schriftsteller, sich bei einer Zugfahrt an seine Jugendliebe aus Ungarn erinnert:

Als junger Mann fährt er 1925 als Austauschstudent auf der Donau nach Budapest. Er verliebt sich auf dem Schiff in die junge hübsche Greta. Mit ihr zieht er die Nacht lang durch Budapest. Am nächsten Tag aber muss er mit dem Zug zu seiner „Ferienfamilie“ in einen entlegenen Ort in der Puszta mit Namen „Hódmezővásárhelykutasipuszta“ fahren, Greta dagegen zu einem Urlaubsaufenthalt nach Siófok am Balaton. Bis er auf Piroschka trifft ……

 

 

Touristenattraktion in den 50er und 60er Jahren am Balaton

b_450_450_16777215_00_images_leben_fauna_rinder3-puzta.jpgEs war die Grafenfamilie Festetics, welche um 1800 die ersten Büffel auf ihren Weiden neben den Sumpfgebieten des Kis-Balaton ansiedelten. Büffel kommen mit feuchten Sumpfgebieten gut klar, sind relativ anspruchslos und verträglich, auch im Zusammenleben mit Menschen. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich dies jedoch rapide, da die Arbeitskraft der Büffel immer mehr von Landmaschinen und Traktoren ersetzt wurde. Die wenigen Tiere, die in der Kápolnapuszta, in der Nähe des Balaton, noch existierten, wurden nicht mehr als Arbeitstiere gehalten. So konnten sie glücklicherweise als Touristenattraktion überleben, wozu auch der oben angeführte Film „Ich denke oft an Piroschka“ nicht unerheblich beigetragen hat. Inspiriert durch den Film begann auch Westdeutschland Ungarn als Reiseziel zu entdecken.

Bereits 1992 begann in der Kápolnapuszta, seit 1997 Teil des Nationalparks Balaton-Oberland, eines der ungewöhnlichsten Tierschutz- und Zuchtprogramme Ungarns. Die Büffelpopulation erhöhte sich von 16 zuletzt verbliebenen Tieren auf mehr als 200. Die Weideflächen des Reservats reichten nicht mehr aus, und so wurden 2007 120 Muttertiere und Kälber in die Puszta bei Zalavár umgesiedelt, um mit den dort vorhandenen 80 Färsen die 200 Hektar großen Wiesenflächen des Nationalparks zu beweiden.

Schutzprogramme und Parkanlagen schützen die Restbestände

Im Reservat verblieben zirka 100 Büffel, dazu wurde eine Herde der altungarischen Graurinder angesiedelt. Diese Tiere wurden früher ebenfalls bei der Feldarbeit eingesetzt. Da sie sich wie die Büffel trotz ihres hervorragenden Fleisches nicht zur Massenproduktion eignen, verringerte sich die Anzahl von 80.000 Stück in den 1940er Jahren auf wenige hundert in ganz Ungarn.

Heute haben Büffel und Graurinder in Ungarn wird wieder ihr natürlicher Lebensraum zurück erhalten und in extra errichteten Ausstellungszentren am Balaton wird die Geschichte der Haltung dieser Tiere und die alte bäuerliche Lebenswelt des Kis-Balatons vorgestellt.

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