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Die Zauneidechse nutzt die ersten Sonnenstrahlen

Die Zauneidechse nutzt die ersten Sonnenstrahlen

Herrliche Tage mit viel Sonnenschein lockte uns einmal mehr hinaus in den Wald, was einer Eidechse wohl ähnlich gefühlt haben muss. Die Eidechse benötigt Sonnenenergie, um ihre Körpertemperatur auf Schwung zu bringen, denn sie sind wie alle Reptilien wechselwarm.

Das bedeutet, dass Eidechsen ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können. Sie brauchen die Sonne, um ihren Körper aufzuwärmen. Deshalb kann man sie am einfachsten auf Felsen oder großen Steinen beobachten, die von der Sonne aufgewärmt wurden. Wegen unseres überwiegend kühlen Wetters kommen in Deutschland nur wenige Eidechsarten vor - hier ist es ihnen einfach zu kalt! Was vielen von uns ja ganz ähnlich geht.

Zauneidechsen bei uns noch recht häufig anzutreffen

b_450_450_16777215_00_images_leben_fauna_zauneidechse-1.jpgIn Deutschland sind leider nur fünf Eidechsenarten heimisch, sie zählen zu den Reptilien, sprich Kriechtieren. Eidechsen haben einen eher länglichen Körperbau, der oftmals an Schlangen erinnert. Allerdings besitzen sie vier Beine, mit denen sie recht schnell laufen können. Ihre Haut zeigt eine schuppenartige Struktur, die von Zeit zu Zeit abgestreift wird, dem Häuten. Darunter hat sich schon eine neue Hautschicht gebildet. Die bunteste von ihnen, die Smaragdeidechse, kommt allerdings nur in einigen warmen Regionen in Süddeutschland und in Brandenburg vor. Sie ist übrigens nach der Blindschleiche auch unsere zweitlängste Echse. Weitere vier Arten sind auch bei uns heimisch: Die Mauereidechse, die Zauneidechse, die Waldeidechse und die Kroatische Gebirgseidechse.

Jäger und Beute zugleich - Zauneidechsen

b_450_450_16777215_00_images_leben_fauna_zauneidechse-4.jpgDie meisten Arten sind kleine, schlanke, agile, bodenbewohnende Tiere. Die Spanne der Gesamtlänge reicht von 12 bis 90 cm, wobei auch kleinere Formen vorherrschen. Vier je fünf-zehige Gliedmaßen sind ebenso stets gut ausgebildet wie ein sehr langer Schwanz. Anders als bei anderen Echsen fehlen Haftzehen, Kehlsäcke oder Rückenkämme. Die Oberseite des Kopfes weist symmetrische Schilde auf.

Eidechsen ernähren sich von kleinen wirbellosen Tieren wie Insekten, Spinnen und Regenwürmer. Manche Arten wie die Mauereidechse verspeisen auch ihre eigenen Artgenossen. Selbst müssen sich Eidechsen vor allem vor Schlangen und Greifvögeln in Acht nehmen. Aber wenn ein Fressfeind die Eidechse am Schwanz packt, kann der Schwanz an vorgegebenen Sollbruchstellen abgeworfen (Autotomie) und später regeneriert werden, ein neuer Stummel wächst später nach.

Körper und Fortpflanzung der Eidechsen

b_450_450_16777215_00_images_leben_fauna_zauneidechse-2.jpgNicht alle Eidechsen vermehren sich gleich. Die meisten legen drei bis zwanzig Eier auf einmal. Einzig die Mauereidechse kann bis zu dreimal jährlich Eier legen. Die Waldeidechse jedoch behält ihre Eier im Bauch, bis die Jungtiere geschlüpft sind. Erst dann kommen sie zur Welt.

Ein Jochbogen ist vorhanden, die Schläfenöffnung ist aber von mit den Schädelknochen verwachsenen Hautknochen bedeckt. Das Gebiss ist pleurodont, d. h. die Zähne sitzen wurzellos an der Innenkante der Kiefer, sie sind dabei seitlich im Kieferinnenrand auf einer Längsleiste angelagert und mit einem Ringband fixiert. Die seitlichen Zähne tragen häufig zwei bis vier Höcker. Die Augenlider sind meistens frei beweglich, die Pupillen rund. Trommelfelle sind äußerlich deutlich erkennbar. Die Kehle ist fast stets durch ein beschupptes Querband, das sogenannte Halsband, von den Brustschuppen getrennt. Die meistens in regelmäßigen Längs- und Querreihen angeordneten Bauchschuppen sind größer als die Rückenschuppen. Drüsenschuppen (Schenkelporen) an der Unterseite der Oberschenkel sind meist vorhanden; aus diesen sondern die Männchen zur Paarungszeit eine wachsartige Masse ab.

Häufig liegt Geschlechtsdimorphismus vor, indem die Männchen lebhafter gefärbt sind als die unscheinbareren Weibchen. Fast alle Arten sind eierlegend (ovipar), nur manche lebendgebärend (darunter die Waldeidechse), wenige pflanzen sich parthenogenetisch fort.

Artenvielfalt und Lebensraum – menschgemachte Einschränkungen

b_450_450_16777215_00_images_leben_fauna_zauneidechse-5.jpgGegenwärtig werden rund 350 Arten in mehr als 40 Gattungen unterschieden. Die nachfolgende Systematik der Gattungen und Arten orientiert sich an der Online-Datenbank „Reptile Database“.

Echte Eidechsen kommen in Europa, Afrika und von Vorder- bis Südostasien vor. Australien erreichten sie nicht und auch auf den beiden amerikanischen Kontinenten sind sie nicht zu finden. In Deutschland und der Schweiz kommen fünf Arten vor, die Zauneidechse (Lacerta agilis), die Westliche (L. bilineata) und Östliche Smaragdeidechse (L. viridis), die Mauereidechse (Podarcis muralis) und die Waldeidechse (Zootoca vivipara). Im südlichen Österreich kommt die Kroatische Gebirgseidechse (Iberolacerta horvathi) hinzu.

Im nördlichen Europa sind die Eidechsen die häufigsten Echsen in der Natur. Am ehesten sind sie gefährdet, weil ihnen der Mensch die Lebensräume wegnimmt oder zumindest einschränkt: Die Trockenmauern in den Weinhängen beispielsweise wurden früher ohne Mörtel gebaut. Das gab viel Lebensraum, gerade für die Mauereidechse.

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