Rothirsch ist Tier des Jahres 2026 - Wahl durch DWS
- Geschrieben von Portal Editor
Rothirsch - Prächtiger Geweihträger, geselliges Rudeltier, röhrender Kämpfer: Der Rothirsch (Cervus elaphus) ist Deutschlands Tier des Jahres 2026.
Bei der Abstimmung, die jedes Jahr von der Deutschen Wildtier Stiftung initiiert wird, setzte sich der König des Offenlandes gegen die Mitbewerber Hermelin und Goldschakal durch.
Majestätischer Wanderer: Der Rothirsch ist Tier des Jahres 2026
„Mit der Ernennung des Rothirschs zum Tier des Jahres 2026 möchten wir auf eine Art aufmerksam machen, die in Deutschland zwar zahlreich vorkommt und sogar Konflikte mit der Land- und Forstwirtschafft hervorruft, gleichzeitig aber vor großen Herausforderungen steht“, sagt Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz bei der Deutschen Wildtier Stiftung.
Rothirsche sind Tiere der halboffenen Landschaft, fühlen sich also auf Wiesen und Feldern mit einzelnen Baumgruppen und Gehölzen am wohlsten. Doch weil sie dort von Menschen zunehmend bedrängt und bejagt werden, ziehen sie sich meist in den Wald zurück. Dort fressen sie täglich bis zu 20 Kilogramm Pflanzen und gestalten damit ihren unfreiwillig besiedelten Lebensraum um. Was Konflikte mit der Forstwirtschaft verursachen könnte, hat aber auch positive Effekte: Rothirsche schaffen kleine Lichtungen, auf denen sonnenliebende Kräuter und Gräser wachsen können und Schmetterlinge, Wildbienen und Waldameisen ideale Lebensbedingungen finden. Das Geweih der männlichen Rothirsche, das jedes Jahr abfällt und neu aufgebaut wird, bietet mineralstoffreiche Nahrung für Eichhörnchen und andere Nagetiere. Außerdem verbreiten Rothirsche Pflanzensamen: Vor allem junge Hirsche unternehmen weite Wanderungen, um neue Lebensräume zu besiedeln. Dabei tragen sie Samen verschiedenster Pflanzen über viele Kilometer im Fell mit sich oder scheiden sie mit ihrem Kot aus.
„Um dem Rothirsch zu helfen, müssen seine Lebensräume wieder besser miteinander vernetzt werden. Das schaffen wir unter anderem, indem mehr Grünbrücken über Autobahnen gebaut werden und wandernde Tiere grundsätzlich nicht gejagt werden dürfen“, sagt Kinser. Eine wichtige Rolle spielen auch neue Lebensräume: „Zwischen weit auseinanderliegenden Vorkommen müssen sich kleine Populationen etablieren dürfen, die als Trittsteine zur Vernetzung dienen. Nur wenn wir dem Rothirsch wieder mehr Raum geben, kann es gelingen, diese faszinierende Tierart langfristig in Deutschland zu erhalten“, so der Artenschützer.
Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich mit politischem Engagement und Öffentlichkeitsarbeit für den Rothirsch ein.
Fotos zum Tier des Jahres 2026 sind dankenswerterweise vom DWS zur Verfügung gestellt worden!
Jenifer Calvi Pressereferentin
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