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Die Türkei ist der größte Haselnussexporteur der Welt

Die Türkei ist der größte Haselnussexporteur der Welt

Unter allen Haselnuss exportierenden Ländern der Erde belegte die Türkei in der letzten Saison 2009 mit einem Umsatz von 1,29 Milliarden US-Dollar Platz eins in der Welt.

Zwischen September 2009 und Juli 2010 belieferte das Land circa 90 andere Länder mit Haselnuss-Produkten.

Hauptsächliche Anbaugebiete liegen entlang der Schwarzmeerküste zwischen Samsun und Trabzon. Deutschland führt die Liste der Länder, die Haselnüsse aus derTürkei importieren, mit einem Anteil von 27 Prozent an, gefolgt von Italien, Frankreich und Belgien. 154.241 Tonnen Haselnüsse wurden von der Türkei in die EU exportiert. Die Überseeländer wurden mit 18.309 Tonnen und andere Länder mit 10.463 Tonnen Haselnüsse aus der Türkei beliefert.

Bereits im frühen Mesolithikum war die Haselnuss ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung der Menschen, da sich die Nüsse einfach sammeln und gut aufbewahren ließen und einen hohen Nährwert besaßen. Nach und nach wurden die Nusssträucher zu Kulturpflanzen und gehörten damit in die Gruppe der zur Eigenversorgung genutzten Pflanzen mit den seit Jahrtausenden vom Menschen genutzten Nussfrüchten.

Haselnuss gehört in die Familie der Birkengewächse

b_450_450_16777215_00_images_turkey_blacksea_region_ordu-haselnuss-3.jpgDie Gemeine Hasel (Corylus avellana), auch Haselstrauch  oder Haselnussstrauch genannt, ist die uns bekannte Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae), ein meist rund fünf Meter hoch werdender sommergrüner Strauch, der in Europa und Kleinasien heimisch ist. Die heutzutage im Handel erhältlichen „Haselnüsse“ sind allerdings meist die Nüsse der Lambertshasel (Corylus maxima). Im Handel wird die Bezeichnung Haselnuss für die Früchte beider Arten, der Gemeinen Hasel wie für die Lambertshasel verwendet. Daher gibt es keine getrennten Erntestatistiken. Erntezeit ist üblicherweise September/Oktober.

Die Nüsse oder das daraus gewonnene Haselnussöl werden für Backwaren, Süßigkeiten (Nougat, Krokant) und für Speiseeis aufbereitet und verwendet. Als Naschzusatz zum gemütlichen Beisammensein dienen Haselnüsse oft als Ersatz für Chips und Flips, wobei für den Genießer den Nüssen aus gesundheitlichen Gründen absoluten Vorrang eingeräumt wird. Besonders zur Weihnachtszeit werden Haselnüsse in der Schale zum Selbstknacken angeboten.

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Es gibt zahlreiche Kultursorten, die meist aus selektierten Klonen aus den Wildpopulationen hervorgegangen sind. Die Unterschiede liegen dabei in den ökologischen Ansprüchen, Krankheitsresistenzen, Verwendungsmöglichkeiten und Erträgen. So werden in der Türkei sehr häufig die Sorten 'Tomboul' und 'Sivri' angebaut, in Oregon 'Barcelona' und in Deutschland die 'Hallesche Riesennuss' oder die 'Zeller Nuss'.

Die Vermehrung erfolgt meist über vegetative Vermehrung, hauptsächlich durch Stecklingsbewurzelung, Absenkerbildung und Pfropfen. Bei letzterer dient oft die Baumhasel (Corylus colurna) als Unterlage, da sie mit ihrem Stamm leicht zu pflegen und zu beernten ist.

Die Nüsse werden auch von Kleinsäugern (Eichhörnchen, Bilchen, Mäusen) und Vögeln (Kleibern und Hähern) ausgebreitet. Diese Tiere nutzen die Nüsse als Nahrung, durch verlorene Nüsse und vergessene Nahrungsverstecke sorgen sie gleichzeitig auch für die Ausbreitung der Samen.

Schwierige Ernte nötigen zu hohem Arbeitsaufwand

b_450_450_16777215_00_images_turkey_blacksea_region_ordu-haselnuss-2.jpgDie Hasel wächst in der Regel als vielstämmiger, aufrechter Strauch von fünf bis sechs Metern Höhe. Die Verzweigung ist sympodial. In seltenen Fällen wächst sie als Baum und wird dann bis zehn Meter hoch. Sie ist sommergrün. Die Hasel bildet Stockausschläge. An der Stammbasis entstehen Schösslinge, die im ersten Jahr mehrere Meter hoch werden können, sich aber erst im zweiten Jahr verzweigen und noch später zur Seite biegen. Diese Schösslinge sorgen für den strauchförmigen Wuchs, da die Verzweigung der Hasel ansonsten akroton  (an der Spitze) gefördert ist. Der Stammdurchmesser (BHD) kann 15 bis 18 Zentimeter erreichen. Das Höchstalter der Hasel liegt bei 80 bis 100 Jahren.

Das Areal der Hasel umfasst große Teile Europas sowie Kleinasien und den Kaukasus. Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis zu den Orkney-Inseln, sowie in Norwegen bis zum Polarkreis. In Schweden kommt die Hasel bis zum 64., in Finnland bis zum 63. Breitengrad vor. Ob die Hasel in Nordafrika und in Syrien natürlich vorkommt, ist nicht ganz gesichert.

Die Hasel kommt im Süden des Verbreitungsgebiets bis in wesentlich höheren Lagen vor als im Norden. So liegt die Höhengrenze im Erzgebirge und in den Vogesen bei 800 m, in den Nordalpen bei 1200 m, in Kärnten bei 1600 m und in Mazedonien bei 1500 m.

Fossil ist die Hasel seit dem Pliozän bekannt. Die letzte Eiszeit überdauerte sie in einem Rückzugsgebiet in Südwest-Europa. Zu Beginn der Frühen Warmzeit (Boreal) wanderte sie von dort nach Mitteleuropa ein. Sie verdrängte hier die Kiefer und Birke. Von 7000 bis 6000 v. Chr., während der Mittleren Steinzeit, war die Hasel das dominierende Gehölz in Mitteleuropa. Danach wurde sie in Mitteleuropa von Eichenmischwäldern zurückgedrängt. Circa 5000 v. Chr. erreichte die Hasel Südschweden, 2000 v. Chr. die obere Wolga

Die Anbaugebiete entlang der Schwarzmeerküste der Türkei gehören zu den größten der Welt. Klimatisch exzellente Bedingungen und gute Böden sorgen für guten Wuchs und ertragreiche Ernten, wie aus den Handelsstatistiken leicht zu erkennen ist. Ein Nebenprodukt  der ertragreichen und deshalb weltbekannten Nussernten ist der stetig anwachsende Tourismus in der Schwarzmeerregion.

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