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Seebälle am Strand von Durres - kugelrund in Massen

Seebälle am Strand von Durres - kugelrund in großen Mengen

Während unseres Stadtrundgangs durch Durres hatten wir uns entschieden, einen Zwischenstopp an der Uferpromenade von Durres einzulegen, auch um unsere mitgebrachten Lunchpakete zu verzehren.

Fast alle unsere Exkursionen starteten nach dem morgendlich reichen Frühstück, um den Tag möglichst komplett zur Verfügung zu haben. So war das Lunchpaket immer eine gute Lösung als Mahlzeit zwischendurch und einen interessanten Platz dafür zu finden, ist immer möglich.

An der Uferpromenade angekommen, erregten allerdings tausende von ballartigen Kugeln unsere Aufmerksamkeit viel stärker als die Lunchpakete. Tausende dieser Kugeln bildeten eine fast geschlossene Fläche am Strand. Zunächst etwas verwirrt in der Frage, um was es sich hierbei handeln würde, fiel uns Robert Krickl in Wien ein, der ja ein facebook-account "natur - was wie wo" betreibt, also schnell ein Foto gemacht, abgeschickt und wenig später war auch bereits eine Antwort da: Seebälle!

Seebälle oder Meerbälle sind meist runde, faserig-filzige Gebilde, die weltweit an Stränden zu finden sind, wo sie besonders nach Frühjahrs- und Herbststürmen massenhaft auftreten können. Sie bilden sich aus dem durch die Wasserbewegung herausgerissenen Rhizomgeflecht von Seegras, dessen Fasern auf dem Sandboden durch Wellen und Strömungen hin und her bewegt werden und so kugelig miteinander verfilzen. An Mittelmeerstränden findet man häufig Ei große Seebälle aus den abgestorbenen Pflanzenteilen des Neptungrases. Seebälle können je nach Umständen und vorkommender Seegras-Art sehr unterschiedlich groß sein – meist zwischen Münz- und Tennisballgröße.

Erste Beschreibungen von Seebällen erscheinen bereits 1216 durch maurische Gelehrte in Andalusien, die an deren medizinischer Wirkung interessiert waren. In der Oeconomischen Encyclopädie (1773 bis 1858) wird vom damaligen Handel mit Meerbällen zu medizinischen Zwecken berichtet: „Er wird in dem mittelländischen Meere häufig gefunden und von Venedig zu uns gebracht, wiewohl er auch in dem Ocean, ja wohl gar in stehenden Wassern anzutreffen ist. Was er sey, und woher er entstehe, darüber sind die Meynungen so verschieden als zweifelhaft. Einige meinen, er sey gemacht, andere, er sey ein geronnener Meerschaum, und wieder andere, er werde in dem Magen eines Fisches aus den Zasern des verzehrten Schilfs erzeugt, welcher letzteren Meynung die mehrsten zugethan sind. Man mißt ihnen einigen arzneylichen Nutzen bey, und deswegen werden sie von den Drogisten und Apothekern geführt; heutiges Tages aber gebraucht man sie wenig mehr.“

Bruno Schröder, ein Experte für Seebälle, zufolge verwendete man sie wegen ihres Jodgehalts primär gegen Kröpfe, aber auch gegen Hautkrankheiten.

Auch im 19. Jahrhundert war die Ansicht verbreitet, Seebälle entstünden im Magen von Fischen durch das Schlucken von unverdaulichem Seegras, ähnlich wie Bezoare, die sich aus unverdauten Haaren in Tiermägen bilden können.

Wir waren zufrieden mit den nun vorhandenen Informationen und konnten nun unser Lunchpaket genießen. Übrigens ist Durres nicht nur aufgrund der Römerbauten sehr besuchenswert.

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