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Kornblumen – Farbe in das triste Grau der Dezembertage

Kornblumen – Farbe in das triste Grau dieser Dezembertage

Draußen ist es zu dieser Jahreszeit im Westen der Republik meist grau und regnerisch, so ist es uns ein Anliegen, so kurz vor Weihnachten auch noch ein wenig Farbe ins Spiel zu bringen, warum nicht mit einem kleinen Artikel zu den Kornblumen, die uns während des Sommers so oft am Wegrand begleitet haben, gleich ob während der Wanderungen oder der Radtouren.

Kornblumen mit ihren blauen bis violetten Blütenkörben dürften den meisten unserer Leser schon häufig begegnet sein, auch wenn die Pflanze aufgrund ihres botanischen Namen Centaurea cyanus doch unbekannt zu sein scheint. Und trotz ihrer Wiedergeburt in den letzten Jahren aufgrund der unbeackerten Randstreifen an den Feldern, steht sie noch immer unter Naturschutz. Mit nur wenig Aufwand lässt sich die Kornblume, die im Übrigen auch als Heilkraut verwendet wird, im Garten oder auf dem Balkon anbauen.

Herkunft und Vorkommen der Kornblumen

Das Vorkommen der Kornblume lässt sich grob auf Europa und Westasien zusammenfassen. Die Pflanze mit den markanten blauen Blüten ist wahrscheinlich durch den Menschen aus dem Mittelmeergebiet nach Mitteleuropa eingeschleppt worden und hat sich seitdem kontinuierlich nach Norden und Osten ausgebreitet.

Die Kornblume ist häufig in der Nähe bzw. am Rand von Getreidefeldern anzutreffen, was auch ihren Namen erklärt. Sie wächst vor allem an Standorten, die offen und eher nährstoffarm sind. Gelegentlich ist sie auch an Brachflächen sowie im Ödland wild zu finden.

Kornblume als Heilkraut

b_450_450_16777215_00_images_leben_flora_kornblumen-4.jpgDie Kornblume spielt in der heutigen Pflanzenheilkunde eigentlich keine große Rolle mehr, lediglich einige Naturheilkundler setzen noch immer auf die Wirkung der Inhaltsstoffe der Kornblumen. Auch wenn das Kraut und die Blüten der Kornblumen durchaus heilkundlich verwendet werden können, finden sich meist spezialisiertere Kräuter, die ein besseres Wirkungsspektrum abdecken. Eine deutlich größere Bedeutung hatte die Kornblume in der Verwendung als Heilkraut im Mittelalter.

In den Kräuterbüchern des Mittelalters galt die Kornblume als universelle Heilpflanze, die sowohl für äußerliche als auch innerliche Beschwerden angewendet wurde. Hauptanwendungsgebiete waren vor allem schlecht heilende Wunden, Fieber und giftige Insektenbisse durch Spinnen oder Skorpione. Im Buch zur Heilkunde von Matthioli gilt die Kornblume auch als probates Heilmittel bei Mundfäule. Auch bei Augenleiden (rote Augen), die jedoch nicht näher spezifiziert wurden, sollen zerstoßene Kornblumensamen geholfen haben.

Die Kornblume enthält zahlreiche bemerkenswerte Inhaltsstoffe, die die Verwendung als Heilkraut noch immer rechtfertigen. Vor allem die im Kraut und in den Blüten enthaltenden Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe und Schleimstoffe sind hier zu nennen. Die Zusammensetzung der Wirkstoffe bzw. die Wirkungen der Kornblume, werden in der Volksmedizin heute für folgende Beschwerden bzw. Krankheiten verwendet:

Blasenbeschwerden
leichte Nierenbeschwerden
Verdauungsbeschwerden
leichte Gallengangsstörungen
Kopfschmerzen
nervöse Unruhezustände
chronischer Husten
Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Entzündungen der Augenlider (Blapharitis)

Angeboten werden vor allem Teeauszüge und Tinkturen, seltener Umschläge. In der Regel werden Kornblumenbestandteile mit anderen Heilkräutern vermischt. Beispielsweise können Schafgarbe, Tausendgüldenkraut oder auch Pfefferminze als Bestandteile für einen Tee gegen Verdauungsbeschwerden beigemischt werden.

Eine bekanntere Anwendung ist die so genannte Blaue-Blüten-Tinktur, die vor allem bei Unruhezuständen, Nervosität und zur Förderung der Denkleistung eingenommen wird. Neben den Kornblumenblüten enthält diese Tinktur u.a. die Blüten von Thymian, Lavendel, Ysop, Borretsch und Wegwarte. Die Blüten werden in einem alkoholischen Auszug für etwa drei Wochen sanft extrahiert. Bei Denkblockaden, Stress oder auch bei Nervosität können dann bis zu 15 Tropfen dreimal täglich eingenommen werden.

Kornblume in der Küche

b_450_450_16777215_00_images_leben_flora_kornblumen-9.jpgIn der Küche werden ausschließlich die Blüten der Kornblume verwendet, wenngleich auch überwiegend aus dekorativen Gründen. Die Blüten sind grundsätzlich essbar. Die kleinen Einzelblüten sind durchaus schmackhaft und haben einen leicht würzigen Geschmack. Die Blütenkelche hingegen sind durch die zahlreich enthaltenden Bitterstoffe eher weniger schmackhaft.

Gern verwendet werden Kornblumenblüten auf Desserts, Kuchen oder Wildkräutersalaten. Köche, die viel Wert auf eine dekorative Optik bei der Anordnung Ihrer Speisen legen, verwenden die Blüten auch für kalte Platten. Die Blätter hingegen werden nicht verwendet, da sie aufgrund ihrer Bitterstoffe und Gerbstoffe keinen Nutzen für die Küche haben.

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