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Meefischli - Mainfränkische Spezialität zu Ostern

Meefischli - eine fränkische Spezialität aus dem Main  zu Ostern

Traditionell sollen Meefischli nicht größer sein als der kleine Finger der Statue des Heiligen Kilian auf der Würzburger Mainbrücke, so zumindest sagt es der lokale Volksmund (was in der Umsetzung etwa 8 bis 12 Zentimetern entspricht).

Und nach dankenswerter Einladung durch Brita sollte es sich bei unserem Mittagessen in einem klassischen fränkischen Wirtshaus auch als durchaus dem Volksmund entsprechende Fischgröße handeln. Was aber sind nun Meefischli, wird sich der geschätzte Leser fragen. Ganz einfach: kleine Fische aus dem Main, in der Regel der Gattungen Lauben, Rotfedern und Rotaugen.

Aus dem Main gefangen, ausgenommen und paniert, sind Meefischli eine mainfränkische Spezialität. Die Fische werden fangfrisch zubereitet und ohne Beilagen im ganzen Stück ohne Besteck verspeist. Die kleinen, silbrig glänzenden Ukeleien (Lauben) werden auch „Sardinen des Mains“ genannt, womit sich durchaus eine Parallele zu den griechischen Sardellen und den türkischen Hamsi ergibt.

Meefischli - Zubereitung der Lauben, Rotfedern und Rotaugen

b_450_450_16777215_00_images_leben_kulinarisches_meefischli-2.jpgZunächst werden die geschuppten und ausgenommenen Fische inklusive Kopf und Schwanz kurz mit Zitronensaft beträufelt, abgetupft und anschließend mit Salz und Pfeffer gewürzt. Danach wälzt man sie in ganz feinen Semmelbröseln und klopft sie gut ab. Anschließend werden die Meefischli schwimmend in Pflanzenfett bei 180 Grad etwa fünf bis zehn Minuten goldbraun gebacken - alternativ können sie auch in der Friteuse zubereitet werden. Wichtig ist, dass die Fische sehr knusprig sind, damit sie problemlos mit Kopf, Flossen und Gräten verspeist werden können. Die Winzlinge haben somit die Gunst, dreimal schwimmen zu dürfen: erst im Fluss, dann im Fett und schließlich im Wein.

Freilich findet man sie heute im Main lange nicht so häufig wie einst. Die Zunahme von Raubfischen infolge der verbesserten Wasserqualität, aber auch die Zunahme von Reihern und Kormoranen im Großraum Würzburg haben in der letzten Zeit zur Abnahme dieser Fische geführt, was wiederum zum Anstieg der Preise führte. Längst hat auch der Kormoran entdeckt, dass Meefischli eine absolute Leckerei sind. 2500 dieser Vögel leben hier in der Region, so schätzt man, und jeder frisst am Tag seine 500 Gramm Fisch - macht in der Saison 225 Tonnen Fisch, der so dem menschlichen Gaumen verloren gehen.

Meefischli mit Weißbrot oder Kartoffelsalat

b_450_450_16777215_00_images_leben_kulinarisches_meefischli-1.jpgDass die Meefischli auch bestimmt aus heimischen Gewässern stammen, ist einfach eine Frage der Ehre und des Geschmacks. Glücklicherweise gibt es noch eine Reihe von guten Fischereibetrieben und Teichwirten, wo man seinen Fisch frisch beziehen kann. Die Fischereifachberater des Bezirks Unterfranken informieren gerne über weitere Bezugsquellen. Der Bezirk hat auch eine kleine Broschüre aufgelegt, der wir folgendes Rezept für die Zubereitung von Meefischli entnehmen:

Pro Portion acht bis zehn kleine Lauben oder Rotaugen, acht bis zwölf Zentimeter lang, Salz, Pfeffer, feine Semmelbrösel, Bratfett, Salz und Pfeffer mischen und die geschuppten und ausgenommenen Fische damit würzen, in feinen Semmelbröseln wälzen, gut abklopfen und schwimmend in Pflanzenfett oder Öl bei 180 Grad etwa fünf bis zehn Minuten goldbraun backen. Die Fische sollen so knusprig sein, dass Kopf, Flossen und Gräten mitgegessen werden können.

Meefischli mit Weißbrot passen als kleiner Imbiss besonders gut zu Frankenwein oder sind der Auftakt zu einem großen Fischmenü. Wer sich nicht selbst an den Herd stellen will, dem sind Gaststätten empfohlen, die sich in besonderer Weise um die Pflege der Fischküche kümmern. Seit einigen Jahren zeichnet der Bezirk Unterfranken solche Häuser mit dem "Goldenen Fisch" aus. Auch darüber gibt die Broschüre des Bezirks Auskunft.

Kartoffelsalat als Beilage - auf fränkische Art

Als Tellergericht auch gerne mit Grumbernsalat, in der Übersetzung einfach Kartoffelsalat, siehe unser Foto. Die Zubereitung von Grumbernsalat ist je nach Region äußerst vielfältig. Die fränkische Variante des Kartoffelsalates ist eher eine puristische Variante, die beispielsweise auf die Zugabe von Mayonnaise verzichtet. Auch hierzu einige Hinweise:

Möglichst gleich große Kartoffeln (überwiegend fest kochende Sorte) in Salzwasser kochen und danach schälen, noch lauwarm in Scheiben schneiden. Zwiebeln oder Schalotten würfeln und zugeben. Essig und einen halben Liter heißer Fleisch- oder Gemüsebrühe mischen und die Kartoffeln übergießen. Neutrales Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl) je nach Geschmack und Konsistenz unterheben und vermischen. Zur Garnitur nach Belieben mit Schnittlauchröllchen bestreuen.

Und nun guten Appetit bei Ihren Meefischli!

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