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Cheb in Tschechien - Gedeckte Holzbrücke der Eger

Cheb in Tschechien - Gedeckte Holzbrücke über die Eger

Während unseres Spaziergangs durch Cheb nutzten wir die herrliche Aussicht von der Burg auch für einen Blick in die Umgebung der Burganlage, auf den Fluss Eger sowie in das Stadtzentrum hinein.

Natürlich bemerkten wir die Sportanlagen mit dem Hochseilgarten, aber auch, zwar versteckt zwischen den Bäumen eine Brückenkonstruktion, die man heute in Europa leider nur noch selten findet: eine gedeckte Holzbrücke. Angeblich gibt es heute nur noch 200 dieser aufwendigen Brückenkonstruktionen in Europa.

Nach dem Niedergang des Römischen Reiches wurden über lange Zeiträume nur noch wenige Steinbrücken gebaut, ob allein Kostengründe hierzu beitrugen, bleibt nach wie vor zu hinterfragen. Wie überhaupt viele Techniken der Römer (Be- und Entwässerung der Städte, öffentliche Toilettenanlagen, Hypokaustenheizungen) verloren gingen, das warum ist bis heute nicht wirklich klar. Die meisten Brücken wurden bis in die Neuzeit hinein aus Holz in Form von Joch- und Balkenbrücken errichtet. Dann, im Spätmittelalter, wurden diese Brücken zum Schutz der Holzkonstruktion mit einem Dach versehen. Beispiele dafür sind die Kappelbrücke in Luzern oder der Ponte Vecchio von Bassano del Grappa in Italien. Zwar sind von Renaissance-Architekten wie Andrea Palladio oder Leonardo da Vinci Entwürfe von hölzernen Brücken mit Tragwerken über der Fahrbahn bekannt, doch scheinen diese kaum umgesetzt worden zu sein.

Eine gedeckte Holzbrücke ist eine in Fachwerkbauweise errichtete Holzbrücke mit einem Dach zum Schutz vor der Witterung. Zweck der Überdeckung ist also der Schutz der tragenden Holzkonstruktion vor Verwitterung, da ungeschützte Holzbalken schneller verwittern, zumindest dann, wenn falsche witterungsanfällige Holzarten verbaut werden. Eine Frage an die Techniker und Ingenieure, die bis heute kaum geklärt ist, wo es viele europäische, witterungsbeständige Holzarten (Lärche, Robinie, Akazie) gibt, denn ungeschützte Holzbrücken aus fachlich falsch gewählten Arten müssen alle 10 bis 15 Jahre saniert werden.

Ein wahrscheinlich wesentlich wichtigerer Grund für den Bau gedeckter Brücken war früher, dass Pferde und teilweise auch die Menschen das rauschende Wasser scheuten und sich leichter über nahezu fensterlose geschlossene Brücken führen ließen bzw. gingen.

In einem engen Wortsinn gehören zur Deckung der Brücke zwei geschlossene Seitenwände; allerdings gelten auch solche Brücken als gedeckte Brücken, die zu den Seiten hin offen oder teilweise offen sind, wenn sie beispielsweise mit Fensteröffnungen versehen sind.

Gedeckte Holzbrücken waren vom Spätmittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts in waldreichen Gebieten Europas weit verbreitet. Wegen der höheren Belastungen durch schwerere Fahrzeuge werden heute solche Brücken nur noch für untergeordnete Straßen sowie Fahrrad- und Fußwege gebaut (Radwegebrücke in Remseck)

Übrigens: Der wichtigster Quellbach der „Alten Eger“ ist der Zinnbach. Er entspringt am Nordhang des Schneeberges im Fichtelgebirge. Wegen der besseren Erreichbarkeit der Quelle wurde allerdings im Jahr 1850 eine andere Quelle mit einem Gedenkstein als Ursprung markiert. Diese gilt seither als offizielle Quelle der Eger. Der Fluss nimmt dann seinen Lauf nach Osten, erreicht nach 60 km bei Hohenberg an der Eger die tschechische Grenze und ist auf einem kurzen Abschnitt Grenzfluss, bevor er endgültig nach Tschechien hineinfließt. Die größte Stadt am Oberlauf der Eger ist Cheb (deutsch: Eger), unterhalb der Talsperre Skalka an Grenze zu Bayern.

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