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Gala See und Evros Delta bei Enez

Gala See und Evros Delta bei Enez

Unweit der Grenze zu Griechenland, etwa 10 Kilometer entfernt von der Stadt Enez bei Ipsala, vielen Reisenden als Grenzübergangsort bekannt, liegt im Südwesten der Türkei der Gala See, der teilweise auch mit Celtik Gölü bezeichnet wird.

Auf der Route der meisten Zugvögel liegend, bildet der Gala See zusammen mit dem Flussdelta des Evros oder auf Türkisch Meriç Nehri, heute eines der größten Naturreservate für Wasservögel in der Welt.

Der See selbst weißt eine Vielzahl von Fischarten auf und gemeinsam mit der natürlichen Sumpflandschaft der Umgebung bis zum Evros Fluß, der die Grenze zu Griechenland bildet, bietet er somit Brutplatz und Nahrung für die verschiedensten Vogelarten. Der interessierte Vogelforscher findet auch Arten vor, die heute vom Aussterben bedroht sind.

Mit seiner Oberfläche von 2.369 Hektar in Abhängigkeit zur Jahreszeit ist der Gala See auch Heimat für eine Vielzahl von Fischarten, die der zunehmende Fischereitourismus ebenfalls gerne nutzt. Im See und in dem dazugehörigen Flusssystem des Meriç gibt es Hecht (bis zu 5 Kilogramm), Wels (bis zu 60 Kilogramm), Döbel (bis zu 1,5 Kilogramm) und neben anderen Arten auch Schleie (bis zu 5 Kilogramm). Diese mehr oder weniger noch ungestörte Naturlandschaft führte am 16. Juli 1991 dazu, die gesamte Region unter Naturschutz zu stellen.

Leider bildet der Grenzfluss Evros / Meriç Nehri und damit auch die Umgebung des Gala Sees heute Anlass zu Streitigkeiten zwischen Griechenland und der Türkei, da hier große Gruppen von illegalen Einwanderern unter hohen tödlichen Verlusten den Fluss durchqueren und dann in Griechenland um politisches Asyl bitten. Ein geplantes Sperrmauersystem von griechischer Seite entlang des Flusses stößt dabei auf kritischen Widerspruch derTürken. 

Antike Hafenstadt Ainos - laut Homers Ilias

Enez war einst bedeutende antike Hafen- und Handelsstadt in Thrakien, die einst mit Ainos bezeichnet wurde. Bereits der Schriftgelehrte Homer erwähnt Ainos in seinem Epos „Ilias 4“ wie auch Herodot schon über die Stadt Aufzeichnungen vornimmt. Gegründet wurde Ainos etwa im Jahr 700 vor Christus als aiolische Kolonie von Mytilene. Aufgrund des Reichtums durch Handel und Landwirtschaft konnte Ainos auch Mitglied im Attisch-Delischen Seebund werden, was jedoch mit hohen Steuerabgaben verbunden war. Im Peloponnesichen Krieg sandte Ainos Soldaten zur Unterstützung Athens und konnte so nach siegreicher Schlacht 375 vor Christus auch Mitglied im 2. Attischen Seebund werden. Bis zur Vererbung des gesamten Attaliden Reiches im Jahr 185 vor Christus an die Römer, gehörte Ainos fast 200 Jahre zu Pergamon. 

Unter dem römischen Kaiser Justinian I wurde die Stadt um die Akropolis mit Mauern versehen und zur Festung ausgebaut. Später wurde die Akropolis als Bauplatz zur Errichtung einer mittelalterlichen Burg genutzt, die von der genuesischen Familie Gattilusio in Auftrag gegeben worden war und bis zur Besetzung durch den osmanischenSultan Mehmet II im Jahr 1456 gehalten wurde.

Enez war nach dem ersten Balkankrieg im Londoner Vertrag von 1913 als Grenzstadt zu Bulgarien erkoren worden, was dann wenige Monate nach dem zweiten Balkankrieg im Frieden von Bukarest 1913 wieder geändert wurde und Enez somit wieder als zur Türkei zugehörig zurück kam.

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