Kontrollierte Be- und Entlüftung des Gebäudes

Kontrollierte Be- und Entlüftung

Die Luft im Innern des Hauses wird ständig "verbraucht". Mit jedem Atemzug vermindern die Bewohner den Sauerstoff-Anteil der Luft und reichern sie dafür mit Kohlendioxid an.

Jeder Bewohner gibt nebenher stündlich 50 bis 100 Gramm Wasserdampf ab. Durch häusliche Aktivitäten wie Kochen, Duschen und Waschen wird der Feuchtigkeitsgehalt der Luft ebenfalls erhöht. Damit die Bewohner unbeschwert atmen und sich wohl fühlen können, muss die verbrauchte Luft abgeführt und durch frische Luft ersetzt werden. Andernfalls würde auch die feuchte Luft an Wänden und Decken kondensieren, was Schimmelpilzbildung und sogar Bauschäden zur Folge hätte.

Beim herkömmlichen Wohnhaus öffnet man Fenster oder Türen, damit verbrauchte Luft entweichen und frische Luft hereinströmen kann. Zudem erfolgt ein ständiger Luftaustausch durch undichte Stellen an Fenstern und Wänden. Auf diese Weise geht in der Heiz- oder Kühlperiode viel Energie verloren - oft mehr als durch eine mangelnde Wärmedämmung der Gebäudehülle. Diesen Energieverlust nennt man Lüftungswärmeverlust.

In Zeiten ständig steigender Energiepreise kommt es deshalb entscheidend darauf an, nun auch die Verluste durch Lüftung zu verringern. Dies geschieht durch eine mechanische Be- und Entlüftung der Räume, die für den nötigen Luftaustausch sorgt, ohne das dabei mehr Heiz- oder Kühlungsenergie verloren geht, als unumgänglich ist. Es werden also nicht mehr die Fenster aufgemacht, damit unkontrolliert frische Luft hereinströmen und verbrauchte Luft entweichen kann, sondern es findet kontinuierlich ein dosierter Luftaustausch statt, der sich auf die jeweiligen Wünsche der Bewohner abstimmen läst und ihrem Wohlbefinden zuträglicher ist als die Fensterlüftung.

Das Gebäude wird kontinuierlich mit kleinen Volumenströmen an frischer Luft durchspült und die Wärmerückgewinnung der Anlage macht es möglich, einen großen Teil der Wärme, die in der Abluft enthalten ist, auf die von außen kommende Frischluft zu übertragen und wieder zu verwenden. Da­durch können ca. 50 % und mit einer zu­sätzlichen Wärmepumpe sogar bis zu 100 % der Wärme- die sonst verloren wäre, zu­rück gewonnen werden. Die erwärmte Zuluft wird in die Wohn- und Schlafräume über Lufteinlassventile eingeblasen.

Sie strömt von dort unter den Türen durch oder durch Gitter in den Dielen und dann  in die geruchsbelasteten Räume Küche, Bad, WC, wo sie über Abluftventile abgesaugt wird. Die Frischluft und auch die verbrauchte Luft werden durch das Dach oder eine Außenwand angesaugt bzw. ausgeblasen.

Die mechanische Be- und Entlüftung ermöglicht so eine doppelte Energieeinsparung: Zum einen durch den dosierten Luftaustausch, zum anderen durch die Rückgewinnung der Wärme, bevor die verbrauchte Luft ins Freie entlassen wird.

Das System läst sich weiter perfektionieren, indem man die Frischluft, nachdem sie den Wärmetauscher passiert hat, soweit nach erwärmt, das sie vollends auf Raumtemperatur gebracht ist. Diese Nacherwärmung kann durch ein Nachheizregister besorgt werden, das mit dem Pufferspeicher der Solaranlage verbunden ist und somit das heiße Solarwasser zum Nachheizen nutzt. Im Sommer lässt sich dieser Vorgang umkehren und durch im Erdreich verlegte Rohre kann der Lüftungsanlage bereits vor gekühlte Luft zugeführt werden. Der Einsatz der Energie fressenden Klimaanlagen kann damit völlig entfallen.

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