Das Viadukt von Aspendos bei Side
- Geschrieben von Portal Editor
Kurz nach unserer Rückkehr in die Türkei nach Aspendos, nach einer doch ausgedehnten Rundreise durch Deutschland, meldete sich unser Freund Detlef aus Halle auf einen Besuch für das kommende Wochenende an.
Detlef verbringt seinen Urlaub in Gazipasa und wie schon so oft wollten wir uns am Abend einen Kurztrip für den folgenden Tag überlegen, was bei der Vielzahl der Möglichkeiten an der türkischen Riviera meist kein großes Problem ist. So saßen wir denn am Freitagnachmittag bereits über die Karte gebeugt und beratschlagten einen Zielort für den kommenden Tag. Da auch Detlef kein Neuling an der Riviera ist und wir schon etliche gemeinsame Touren gemacht hatten, war ich überrascht, das Detlef das Viadukt von Aspendos noch nicht kannte. Ein Bild im Reiseführer von Allan Huglstadt, den wir ihm bei der Gelegenheit auch vorstellen konnten, hatte uns auf die Idee gebracht.
Aspendos Theater und Aspendos Viadukt
Das Viadukt von Aspendos - mächtige Mauerreste
Die hohe Lage der Stadt Aspendos auf dem Hügel hatte zwar den Vorteil etwa 60 Meter über dem Geländeniveau zu liegen, was den Bau der Stadtverteidigung erleichterte, allerdings die Versorgung der Stadt mit Frischwasser erheblich problematisierte.
Dank der Baukunst der Römer, besonders in Hinsicht auf Wasserbauten, war aber auch dazu eine Lösung möglich. Ähnlich wie in anderen Städten hätte man zur Überquerung des Tales, das hier mehr als einen Kilometer breit ist, auch einen Viadukt Bau von etwa 30 Meter Höhe, das gesamte Tal bis zum Taurus überbrückend, bauen können, was aber wohl ganz erhebliche Kosten und statische Probleme verursacht hätte. Warum also nicht den natürlich vorhandenen Wasserdruck und die physikalischen Grundgesetze der kommunizierenden Wassersäulen parallel nutzen und eine Druckleitung bauen, die auf dem Prinzip des Druckausgleichs in Röhrensystemen basiert.
Wasserturm als schiefe Ebene
Antikes Aspendos auf dem Hügel
An der rechten Hügelseite sind bereits einige antike Bauten zu sehen, so auch eine Treppenanlage. Die antike Stadt selbst ist noch wenig erforscht, Ausgrabungen hat es bislang wohl nicht gegeben.
Nachdem der Hügel fast umfahren ist, sehen sie schon den mächtigen Bau des Viadukts, das zum Anstieg des Wassers auf das Niveau der Stadt verantwortlich ist. Zwischen 25 und 30 Meter ragen die überwiegend aus Ziegelstein errichteten Segmentbögen noch in den Himmel. Auch die Rampe der Rohrleitung ist noch gut zu erkennen.
Wir sind etwas genervt, da auch der Busfahrer sein Fahrzeug direkt am Viadukt geparkt hatte, was das Fotografieren unmöglich machte. Dabei ist überall genügend Platz vorhanden.
Treppenhaus im Wasserturm von Aspendos
Von hier war es auch nicht mehr weit bis zum Wasserturm an der Taurus Seite. Wir parkten das Fahrzeug am Rande des Dorfes und gingen zunächst an den Bauwerken entlang bis zum Taleinschnitt. Der Blick bis hinüber zur antiken Stadt war allein schon faszinierend, konnte doch auch das gesamte Viadukt nur überblickt werden.
Ein etwa 10 jähriger Junge aus dem Dorf gesellte sich zu uns und wusste eine Menge Dinge zu erzählen.
Allein die zum Erstellen des Viadukts notwendigen Ziegelmengen zu produzieren, kaum vorstellbar ohne maschinelle Fertigung. Das allein zum Brennen notwendige Heizmaterial muss ganze Wälder verschlungen haben.
Wir verließen dann das Aquädukt und fanden ein idyllisches Plätzchen am Köprü Fluss, wo wir uns für ein kleines mitgebrachtes Picknick niederließen. Das Aquädukt stand dabei noch lange im Mittelpunkt unserer Gespräche.
Koordinaten: 36° 56′ N, 31° 10′ O (Karte)
Das Viadukt von Aspendos – Römische Ingenieurskunst hautnah erleben - weitere Details
Einführung in Aspendos
Wo liegt Aspendos?
Mitten in der malerischen Landschaft zwischen dem Taurusgebirge und der Mittelmeerküste liegt Aspendos – ideal für einen Tagesausflug.
Historische Bedeutung der antiken Stadt
Aspendos war in der Antike ein bedeutendes Handelszentrum. Bekannt wurde es jedoch vor allem durch seine bemerkenswert gut erhaltenen Bauwerke – darunter das weltberühmte Theater und das Viadukt.
Das Viadukt von Aspendos – Ein architektonisches Meisterwerk
Die Funktion des Viadukts
Das Viadukt war Teil eines ausgeklügelten Wasserversorgungssystems und transportierte Wasser aus bis zu 17 km entfernten Quellen direkt in die Stadt.
Der Zusammenhang mit der antiken Wasserversorgung
Wasser war in antiken Städten überlebenswichtig. Die Römer perfektionierten das System der Aquädukte, um auch weiter entfernte Quellen zu nutzen.
Technische Details des Bauwerks
Länge, Höhe und Bauweise
Verwendung von Naturmaterialien
Gebaut wurde hauptsächlich mit Kalkstein aus der Region – nachhaltig, lokal und extrem haltbar.
Die römische Wasserleitung – Ursprung und Ziel
Wasserquellen und Verlauf
Die Wasserleitung begann in den Hügeln nordöstlich von Aspendos, wo mehrere Quellen zusammengeführt wurden.
Endpunkt: Die Stadt Aspendos
Das Wasser gelangte bis ins Zentrum der Stadt – zu öffentlichen Brunnen, Thermen und Wohnhäusern.
Die Bedeutung für die römische Stadt
Wasserversorgung als Grundlage urbaner Entwicklung
Ohne das Viadukt wäre ein Leben in der heißen Mittelmeerregion kaum möglich gewesen – sauberes Wasser bedeutete Überleben und Wachstum.
Einfluss auf Hygiene, Leben und Kultur
Bäder, Abwassersysteme und fließendes Wasser – das Viadukt war ein Symbol für Zivilisation.
Was macht das Viadukt so besonders?
Doppelkanal-System
Einzigartige Höhenführung
Durch das raffinierte Höhenprofil konnte das Wasser ausschließlich durch Schwerkraft fließen – eine Meisterleistung!
Der Zustand heute
Erhaltungsmaßnahmen
Ein Teil des Viadukts ist restauriert, andere Bereiche zeigen den Verfall – beides macht den Besuch spannend.
Sichtbarkeit und Begehbarkeit für Besucher
Teile der Struktur sind frei zugänglich. Infotafeln erklären Geschichte und Technik.
Das Theater von Aspendos – Nachbarbauwerk mit Weltberühmtheit
Eine der besterhaltenen antiken Bühnen weltweit
Das Theater ist eine Augenweide – mit perfekter Akustik und Platz für über 15.000 Zuschauer.
Verbindung zum Viadukt durch Wasserversorgung
Aspendos als Reiseziel
Kombination aus Natur und Geschichte
Die Mischung aus Ruinen, weiten Landschaften und dem Charme antiker Technik macht Aspendos zum Top-Ziel für Kulturreisende.
Tipps für Tagesausflüge
Plane mindestens 3 Stunden ein und kombiniere Aspendos mit einem Besuch in Perge oder Side.
Besuchererlebnis
Was erwartet dich vor Ort?
Ruinen zum Anfassen, tolle Fotospots, Schautafeln mit Erklärungen und ein Hauch Antike in der Luft.
Fotomotive und Aussichtspunkte
Das Viadukt vor dem Taurusgebirge – mehr Drama geht kaum!
Beste Reisezeit für Aspendos
Frühling und Herbst als Favoriten
Sommerbesuch mit Vorsicht wegen Hitze
Unbedingt früh am Tag kommen und Wasser mitnehmen!
Anreise und Parkmöglichkeiten
Aspendos von Antalya aus erreichen
Einfach mit dem Mietwagen oder im Rahmen einer geführten Tour.
Hinweise für Selbstfahrer
Großzügige Parkflächen direkt am Eingang vorhanden.
Führung oder selbst erkunden?
Vorteile einer geführten Tour
Insiderwissen und spannende Geschichten vom Profi.
Mit Karten und Apps auf eigene Faust
Ideal für flexible Entdecker – gute Wegführung und Beschilderung.
Tipps für deinen Ausflug zum Viadukt
Was sollte man mitnehmen?
Sicherheit beim Erkunden der Ruinen
Nicht auf brüchige Mauern steigen und Abgrenzungen beachten!
Fazit – Aspendos und sein Viadukt sind ein Muss für Kulturfans
Aspendos ist nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern ein Erlebnis. Wer das Viadukt bestaunt, sieht die Meisterleistung römischer Baukunst hautnah – und bekommt einen unvergesslichen Eindruck davon, wie weit die Antike technologisch wirklich war.
FAQs zum Viadukt von Aspendos
Es wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut – also fast 2000 Jahre alt!
2. Kann man das Viadukt besichtigen?
Ja, Teile sind frei zugänglich und gut ausgeschildert.
3. Gibt es Eintrittsgebühren?
Der Zugang zum Gelände ist im Ticket für die Ausgrabungen in Aspendos enthalten.
4. Ist das Gelände kinderfreundlich?
Mit Vorsicht ja – allerdings gibt es unebene Stellen und wenig Schatten.
5. Lohnt sich ein Besuch im Sommer?
Ja, aber unbedingt früh morgens oder am späten Nachmittag – es kann sehr heiß werden.
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