Silifke - Uzuncaburç

Silifke - Uzuncaburç

Das neue Dorf Uzuncaburç ist ein beliebter ruhiger Sommerort. Auf dem steinigen Gebirgsboden werden landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Äpfel und Trauben angebaut.

Handgewebte Läufer, Taschen, Säcke und Satteltaschen, vor allem aus Ziegenhaar, sind typisch für die Gegend. 

Weitere Spezialitäten sind:

Kaffee aus Akanthusfrüchten (Kenger Kahvesi), getrocknete helle Weintrauben (san kuru üpüm), die vor dem Trocknen kurz in kochendes Wasser mit Eichenasche getaucht werden und nicht zu vergessen ein Sirup aus Weintraubensaft (Pekmez). Seit einiger Zeit dient das antikeTheater als Platz für künstlerische Darbietungen von einheimischen und ausländischen Künstlern.

Uzuncaburc (Diokaesarea)

Uzuncaburc (Diokaesarea) gehörte ursprünglich zur Kultstätte des Zeus Olbios zur Stadt Olba. Während der Regierungszeit des Imperators Tiberius ( 14 – 17 n. Chr. ) wurde sie von Olba getrennt, und es entstand eine neue unabhängige Stadt namens Diokaesarea, die sogar das Recht besaß, eigene Münzen zu prägen. Der Tempel des Zeus-Olbios bildete das Machtzentrum der olbischen Priesterdynastie. Die Nord- und Westseiten der Mauer um den Tempelbezirk sind gut erhalten.

An der Nordseite der Umfassungsmauer befindet sich ein Girlandensarkophag, der mit fein gearbeiteten Girlandenreliefs zwischen Stierköpfen und Widderköpfen an den Schmalseiten dekoriert ist.

Der fünfstöckige hohe Turm und das Mausoleum auf dem gegenüberliegenden Hügel stammen aus der Zeit des Seleukiden. Der hohe Turm, der in antiker Zeit als Symbol auf den Münzen Erscheint, gibt auch im Türkischen dem Ort seinen Namen „Uzuncaburc“. Auch römische Bauten sind vorhanden.

Die Säulenstrasse aus dem 1. Jh. n.Chr. ist ca. 10 Meter breit und führt vom Theater westwärts an der Nordecke des Zeus Tempel vorbei zum Tyche Tempel. Die Göttin Tyche, bei den Römern mit Fortuna gleichgesetzt symbolisiert gute und schlechte schicksalhafte Ereignisse in der Vorsehung der Menschen.

Um ihren besonderen Schutz zu erwirken, ließen zu jener Zeit viele Städte ihr zu Ehren einen Tempel errichten. An der Ecke kreuzt sie die zweite Säulenstraße, die zum Südtor führt. Das Theater liegt südlich der Säulenstrasse gleich hinter dem Paradetor. Es wurde erbaut, als die römischen Imperatoren Markus Aurelius ( 161 – 180 n. Chr. ) und Lukius Versus ( 161 – 169 n. Chr. ) gleichzeitig herrschten. Der Tyche – oder Fortuna – Tempel wurde von Oppius und seiner Frau Kyria erbaut, die in Diokaesarea wichtige Persönlichkeiten waren und datiert vom Ende des 1 Jh. n. Chr.

Das nördliche Stadttor ist ebenfalls römisch und wurde von den byzantinischen Herrschern Arcadius ( 395 – 408 n. Chr. ) und Honorius ( 395 – 423 n. Chr. ) renoviert.

Aus der byzantinischen Zeit stammen die Basilika, der Zeus – Olbin Tempel, die Stephanos – Kirche, die Friedhofs – Kirche.

Die Nekropolis liegt auf beiden Seiten der Talsenke 500 m nördlich der Stadt.

- Detlef Heinzel

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