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Seleukeia bei Manavgat - die antike Stadt Lybre?

Seleukeia - antike Stadt Lybre

Ob die antike Stadt Seleukeia mit dem ebenfalls antiken Lybre gleichzusetzen ist, bleibt auch weiterhin wissenschaftlich ungeklärt. Seleukeia in Pamphilien war allerdings definitiv eine bedeutende Stadt im heutigen Dorfbereich von Bucakseyhler (Sihlar).

Wir folgen einem verschlungenem Weg durch wunderschöne Pinienwälder und gelangen zur Ruinenstadt Seleukeia , etwa 12 Kilometer Entfernung nordwestlich von Manavgat, die einen wunderschönen Panoramablick in das Taurus Gebirge und bis zur Küste gestattet.

Seleukia ist zwar aus mehreren geografischen Werken der Antike namentlich bekannt, die Geschichte der Stadt liegt jedoch weiterhin im Dunkeln. Der Name weist auf eine seleukidische Gründung hin, möglicherweise unmittelbar durch Seleukos I. Nikator. Sie wird um 300 v. Chr. gegründet worden sein. Seleukeia wurde auf den südlichen Ausläufern des Taurus Gebirges errichtet und mit einer 9 Meter hohen Schutzmauer versehen, die zwischen den beiden Hohlwegen als den einzigen Zugängen errichtet wurde. Viele der heute sichtbaren Ruinen, die über eine große Fläche verteilt zu finden sind, stammen allerdings aus der hellenistischen und der römischen Zeit. Wie auch immer, es war eine sehr fortschrittlich entwickelte Stadt. Die Lage inmitten des dichten Pinienwaldes hat wohl dafür gesorgt, das große Teile der antiken Stadt mit ihrer Agora (Marktplatz) noch erhalten ist.

Die archäologischen Ausgrabungen in der Siedlung wurden von Professor Dr. Jale Inan und ihrem Team in den Jahren um 1973 im Auftrag der Universität Istanbul durchgeführt. Die kunsthistorisch wertvollsten Funde der Stadt sind das Orpheusmosaik "Der sieben Weisen" und eine Bronzestatue des Apollon, die heute sicher im Museum von Antalya untergebracht sind.

In den vielfältigen antiken Ruinen werden Sie schnell auf den unglaublich modernen Entwicklungsstand der damaligen Zeit stoßen, denn es gab bereits eine Therme (Dampfbad), eine zweigeschossige Agora und ein in Halbkreisform gebautes Odeon oder Bouleuterion in der südlichen Ecke der Agora sowie eine gut erhaltene Kapelle im nördlichen Bereich. Die kaiserzeitliche Agora ruht, um ein ebenes Gelände für den Marktplatz zu gewinnen, im Westen auf gewaltigen Konstruktionen mit Tonnengewölben, die in der Folge als Magazine genutzt wurden. Im Westen erheben sich acht zweigeschossige Ladengebäude, wie sie in ihrer Erhaltung nur aus Pompeji oder Herculaneum bekannt sind.

Wenige Meter nördlich des Marktplatzes ist ein kleiner Podiumstempel mit einem ehemals viersäuligen Pronaos gut erhalten. Weiter westlich, heute noch überwaldet, lassen sich große Thermen erkennen, deren Reste massiver Marmorauskleidungen für den ursprünglichen Reichtum der Stadt sprechen. Spätere Umbauten erfolgten dann nur noch mit dünnen Platten aus gepresstem Marmorstaub.

Es gab auch einen Apollon Tempel im nördlichen Teil der Agora, der auf einer Plattform aus Marmor errichtet war.  An der westlichen Seite der Ruinenfelder wurde auch eine Höhle gefunden, die als religiöser Treffpunkt für Gottesdienste genutzt wurde. Weiter westlich der Höhle gab es ein mit wunderschönem Mosaik gekacheltes Hamam aufgeteilt in drei Sektionen und vielen Nebenräumen. Der wahrscheinlich schönste Ausblick auf die Siedlung, den umgebenden Wald, das Meer und die umgebenden Canyons als Gesamtpanorama erhält man südwestlich des Hamams.

Die Fundamente einer byzantinischen Kirche – in unmittelbarer Nähe des von vier ionischen Säulen umgebenen Raumes des Orpheusmosaiks an der Nordseite des Marktplatzes – zeigen, dass der Ort im frühen Mittelalter noch oder zumindest teilweise wieder bewohnt war.

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