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Rosa Tal - das Güllüdere Tal liegt in Kappadokien

Rosa Tal Güllüdere

Auch die zweite Nacht war sehr angenehm, kühl genug um den Schlaf genießen zu können. So ging es dann, auch wieder am frühen Morgen, an die nächste Wanderung in das nächste Tal.

Diesmal leitete unser Wanderführer uns in das „Rosa Tal“, so benannt nach der Farbe der dortigen Felsen. Auch hier wurde der Großteil des Weges in einem Flusslauf mit dichtem Bewuchs an Bäumen und Sträuchern rechts und links zurückgelegt.

Immer weiter stiegen wir das Tal hinauf und sehr wohl konnte man noch den starken Regen der letzten Tage verspüren, denn das Flussbett war wie ausgewaschen. Unterwegs trafen wir auf eine weitere Felsenkirche, die überraschend große religiöse Motive in der Decke zum nächsten Geschoss aufwies. Etwas abenteuerlich war die Kletterei in die Kirche hinein, doch, wie nicht anders erwartet, auch lohnend zugleich.

Weiter folgten wir dem Flusslauf und trafen auf zwei "Herren", die versuchten, einen Motoroller zu bergen, der tief unten im Flussbett lag. "Wohl falsch geparkt", war mein etwas flapsiger Kommentar und prompt kam die passende Antwort in gutem Deutsch zurück: "Ne, aber bei dem Regen der letzten Nacht!" Der Fluss hatte den Motorroller mitgerissen und einige hundert Meter im Flussbett herunter gespült. Totalschaden. Dies war allerdings auch der Beginn eines längeren Gesprächs, denn der Herr Ahmet lebt, als in Deutschland geborener Türke, seit mehr als 20 Jahren in einem der Felsenhäuser weiter oben am Berg.

Wie vielerorts in der Türkei üblich, folgte nun die Einladung zum "Haus" der Familie Ahmet. Zusammen mit seiner Frau und den beiden Söhnen lebt Ahmet weit weg von der nächsten Siedlung in einer 1-Zimmer Wohnhöhle, die vor etwa 1800 Jahren von vermutlich vor den Römern fliehenden Christen in den weichen Fels geschlagen worden war. Kappadokien war ein wichtiger Rückzugsort für die Christen, die auch für die Wohnhöhlen, die so genannten unterirdischen Städte, tief unten im Fels verantwortlich sind.

Ahmet verdingt er sich ab und zu als Touristenführer im Tal und betreibt ansonsten vor seinem Haus ein kleines Terrassenrestaurant. Strom kommt vom Generator und frisches Quellwasser direkt aus dem Flusslauf nebenan, sorgen so für eine etwas komfortable Lebensweise. Ahmet bietet am Abend manchmal auch ein Barbecue an, das gern von Wanderern angenommen wird, die dann über Nacht vor Ort bleiben. Ein Insidertipp unter Wanderern, wie wir erfahren.

Direkt neben der Einzimmerwohnung wieder eine Einraumkirche mit herrlichen Deckenfresken. Wir wollten allerdings zurück zum Hotel um uns auch in Ürgüp noch etwas umzusehen.

Nach einer kurzen Rast fuhren wir in den Ort Ürgüp zum Essen. Hier erwartete uns eine ganz besondere Spezialität, die uns bislang unbekannt war: In Tontöpfen wurden verschiedene Eintopfgerichte angeboten, die zum Zwecke des Garens mit Deckel und Brotteig als Vakuumverschluss geschlossen wurden und dann über  offenen Feuer erhitzt wurden. Der Brotteig begann aufzugehen und zu garen und hat somit den Deckel mit dem Topf verklebt: der türkische Schnellkochtopf! Ohne Verlust an Nährstoffen waren die Gerichte schon wenig später gar. Sehr lecker und empfehlenswert, genau richtig für den kleinen Geldbeutel eines Wanderers.

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