Vom Camping Rino in Kalista nach Elbasan
- Geschrieben von Portal Editor
Es gab doch tatsächlich Regen am Ohridsee, ein Grund mehr zur Erkundung der Umgebung. Wir wollten weiter den Spuren der Römer entlang der Via Egnatia folgen und fahren von Kalista zunächst bis zur nur 8 Kilometer entfernten Grenzstation zwischen Mazedonien und Albanien auf den Pass bei Quafe Thane.
Vom Camping Rino ging es kontinuierlich bergan, bis wir oben an der mazedonischen Grenzkontrolle angekommen waren - alles grau in grau, aber doch noch trocken.
Über den Pass Quafe Thane hinein nach Albanien
Oben am Pass in Richtung Elbasan wurde es dunkler am Himmel und Regen setzte ein. Wir waren gespannt, was uns in Elbasan, zunächst hinsichtlich des Wetters, erwarten würde, aber dann zeigte sich wieder die Sonne.
Ein bedeutender Zufluss kommt vom Berg Gur i Kamjes (1.481 m ü. A.) südwestlich von Pogradec. Im weiteren Verlauf fließt er in einer großen Synklinale zwischen Mokra-Bergen sowie Shebenik im Osten und Polis-Bergen im Westen. Bei der Stadt Librazhd biegt er rund 50 Kilometer nördlich des Quellgebiets nach Westen ab.
Acht Kilometer lange Shkumbin-Schlucht (Gryka e Shkumbinit)
Bis hier ein Bergfluss, wandelt er sich im folgenden Verlauf zum mäandernden, in einem breiten Bett fließenden Fluss der Ebene. In dem breiten Tal fließt er nun etwa entlang des 41. Breitengrades der Adria zu. Am Schluss quert er die Myzeqe-Ebene an ihrem Nordrand.
Nördlich der Lagune von Karavasta bildet er ein kleines Delta mit sich immer wieder verlagernden Hauptmündungen.
Schiffbar ist er allerdings nicht. Trotzdem ist sein Tal seit der Antike ein wichtiger Verkehrsweg. Es bildet einen gut passierbaren Durchgang von der Adria durch die albanischen Berge. Die Römer, die den Fluss Genusus nannten, bauten die Via Egnatia, die Rom mit Konstantinopel verband, durch das Shkumbin Tal hinauf zum Pass Quafe Thane und dann hinab nach Ohrid.
Elbasan - ein römische Festung an der Via Egnatia
Die osmanische Altstadt hinter der Stadtmauer mit ihren gewundenen Gassen im Zentrum des modernen Straßenplans ist gut erkennbar und konnte ein wenig des orientalischen Charakter bewahren. Von der Stadtmauer ist praktisch nur noch der südliche Teil mit dem einstigen Nebentor erhalten. Innerhalb der Stadtmauer gibt es allerdings auch einige Restaurants und Gasthöfe, die in herrlichen Grünanlagen gelegen, zum Verweilen einladen.
Es gab weitere Moscheen aus dem 17. Jahrhundert, die bei der Atheismuskampagne Ende der 1960er Jahre allerdings zerstört wurden. Die Königsmoschee hat diese Zeit unter anderem als politischer Versammlungsraum überlebt.
Einige besuchenswerte, bauliche Monumente in Elbasan
Das Hamam (türkisches Badehaus) außerhalb der Stadtmauer neben dem Hotel Scampi bestand schon Ende des 17. Jahrhunderts, damals von engen Ladenstraßen umgeben, lag das Bad innerhalb des Wochenmarktes. Im 19. Jahrhundert wurde es renoviert.
Außen in gutem Zustand, erübrigt sich eine Beschreibung der Innenräume. Es wurde nach 1990 zu einem Restaurant umgebaut.
Insgesamt waren wir angenehm angetan vom Flair der Stadt, die aufgeräumt und sauber erschien, weit besser als gedacht. Wer auf dem Weg von Tirana in Richtung Ohridsee also noch ein wenig Zeit in seiner Anreise hat, sollte sich auf einen Zwischenstopp ins Zentrum begeben. Auch die Parkplatzsuche erwies sich als recht einfach.
Koordinaten: 41°06'41.1"N 20°04'54.0"E
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