UEFA-Sperre für Fenerbahce und Besiktas
- Geschrieben von Portal Editor
Im wahrsten Sinne des Wortes hat die UEFA den beiden Istanbuler Top-Clubs die rote Karte gezeigt und sie aufgrund ihres gerichtanhängigen Betrugs in der Saison 2010 / 2011 von internationalen Pflichtspielen ausgeschlossen.
Ein mittleres Erdbeben in der fußballbegeisterten Türkei. Beide Vereine kündigten umgehend Proteste gegen die Entscheidung der UEFA an, die eine internationalen Sperre mit schweren Imageschäden und finanzielle Millionenverluste bedeuten würde.
In der sogenannten Skandalsaison 2010 / 2011 war Fenerbahce türkischer Meister und Besiktas Pokalsieger gewesen. Im türkischen Fußball sollen in der Saison 2010/2011 mindestens 19 Partien verschoben worden sein, darunter auch das wichtige Spiel von Fenerbahce gegen Sivasspor, in dem Fenerbahce am letzten Spieltag den Titel in der Süper Lig gewann. Die Polizei hatte mehr als 80 Manager, Spieler und Trainer mehrerer Clubs festgenommen. Die Anklage las sich teilweise wie ein Krimi, bei dem es im Stil der italienischen Mafia um eingefädelte Geschäfte, käufliche Spieler und bewaffnete Banden ging. Etliche Spiele wurden demnach mit großen Geldbeträgen manipuliert.
Für Fenerbahce nicht das einzige Problem, was der Club zunächst einmal verdauen muss. Kurz nach der UEFA-Entscheidung wurde bekannt, dass ein Istanbuler Gericht den Vereinspräsidenten abgesetzt hat. Aziz Yildirim darf solange nicht sein Amt ausüben, bis die Vorwürfe im Manipulationsskandal abschließend juristisch geklärt seien.
Die türkische Zeitung „Zaman“ verglich das harte Durchgreifen der UEFA in diesem Manipulationsskandal mit einem „Fußball-Erdbeben“, wenn der Einspruch der Vereine abgeschmettert werden würde. Nach dem Willen der UEFA dürfte Fenerbahce die kommende und eine darauf folgende Saison für die sich der Verein qualifiziert hat, nicht am UEFA Wettbewerb teilnehmen. Selbst eine dritte Qualifikation würde die Teilnahme nur uns Bewährungsbedingungen erlauben. Die Strafe für Besiktas fiel etwas milder aus, hier gilt die Sperre nur für eine Saison. Unter den türkischen Fußball-Experten spricht von nicht nur von den finanziellen Verlusten, sondern auch von dem eklatanten Imageschaden bedingt durch die Manipulationen. Der Fußball-Finanzexperte Tugrul Aksar beziffert die möglichen Verluste der Vereine mit etwa 120 Millionen Euro.
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