Wir waren aus Richtung Dubrovnik kommend mit unserem Wohnwagengespann in Richtung Shkodra zum Camping Legjenda unterwegs, für einen Teil unserer Leserschaft besser bekannt als Linda und Franc, und hatten uns als Zwischenziel Budva in Montenegro gewählt.
Nicht, dass aufgrund der Strecke eine Zwischenstation nötig gewesen wäre, es ging allein darum etwas Zeit in der bei Strandurlaubern so bekannten Stadt zu verbringen. Bekannt ist vor allem die Altstadt von Budva, die sich an die Bucht und damit die Adriaküste schmiegt, was von Einheimischen und vor allem osteuropäischen Touristen hochgeschätzt wird.
Abenteuerliche Anfahrt zum Campingplatz Budva
Wir nutzen von Dubrovnik kommend die Jadranska Magistrala (E65) in Richtung Ruđer Bošković Airport und weiter in Richtung Grenzübergang nach Montenegro, wo uns zahlreiche Polizeikontrollen unterwegs auffielen, ja sogar Radarkontrollen stattfanden, trotz des wirklich sehr geringen Verkehrsaufkommens. Am Grenzübergang war wenig Betrieb, so dass die Formalitäten schnell erledigt waren. Interessant für uns, dass die montenegrinische Grenzstation erst nach einigen weiteren Kilometern bergab folgt.
In der Ortschaft Igalo erreichen wir die Bucht von Kotor auf der E65, die um die Bucht herum als E80 bis zur Stadt Kotor führt. Wir haben für dieses Mal allerdings entschieden, die Fähre bei Kamenari zu nutzen, um uns die zwar herrliche aber doch sehr kurvige Tour um die Bucht herum zu ersparen, was allein schon ein Abenteuer ist, wenn es als Gespann auf die Fähre geht. Als Gespannfahrer bitte immer daran denken, nicht ganz rechts oder ganz links als erstes Fahrzeug auf die Fähre auffahren. Oftmals schwenkt dann der Wohnwagen beim Ausfahren weiter aus als vorher gedacht. Da auch hier nur mäßig Betrieb herrschte, war auch die Überfahrt schon wenige Minuten später wieder erledigt.
Wir konnten dann nach ein paar Aufnahmen unseren Weg in Richtung Budva fortsetzen und erreichten die Stadt gut 90 Minuten später. Der angestrebte Campingplatz liegt nahe der E65 / E80, hier auch Adriatic Highway genannt. Wenn der Fluss Grdevica überquert ist, bitte links halten in die Velji Vinogradi abbiegen, dann gleich wieder links zum Campingplatz Budva (GPS: 42.290152,18.845351).
Trotz der zentralen Lage in der Stadtmitte der sehr lauten Stadt Budva ist der Campingplatz absolut ruhig. Der Platz ist großzügig und der Besitzer sehr nett, spricht gut Englisch und alles ist entspannt. Stromversorgung durch einen Stromverteiler und es gibt Trinkwasserversorgung und eine renovierte Toilette und Dusche.
Da wir rechtzeitig vor Ort sind, bleibt uns der Rest des Tages zur Erkundung von Budva.
Rundgang bis zur Altstadt von Budva
Berühmt ist in Budva vor allem die Altstadt, die sich an die Bucht und damit die Adriaküste einfügt. Die Stadt hat sich um die kleine Halbinsel entwickelt auf der sich die Altstadt befindet. Der von einer alten Stadtmauer umgebene historische Stadtkern (Stari grad), überwiegend aus venezianischer Bautätigkeit, ist heute durch eine Sandbank mit dem Festland verbunden. In früherer Zeit lag er auf einer küstennahen Insel, durch angeschwemmte Sedimente verlor sie jedoch ihre isolierte Lage.
In einer ähnlichen Küstensituation befindet sich der südöstlich liegende Ort Sveti Stefan. Durch die relativ starke Meeresbrandung in der Region wird eine stetige Verlagerung erheblicher Massen von Geröll und Sand verursacht. Die Bucht von Budva wird außerdem von der kleinen Insel Sveti Nikola (unter der Bevölkerung auch Havaj genannt, abgeleitet von Hawaii) begrenzt. Sie ist die größte Insel Montenegros und war früher über eine Landzunge zu Fuß begehbar. Heute ist sie bis auf den Leuchtturmwärter unbewohnt, jedoch im Sommer mit Booten erreichbar
Durch das Erdbeben am 15. April 1979 wurden die meisten Bauten der Altstadt beschädigt oder vollständig zerstört, dann allerdings nach Plänen aus österreichischen Archiven Stein für Stein im venezianischen Stil rekonstruiert.
Zwei der bedeutendsten Bauwerke Budvas sind die dreischiffige Kirche des Heiligen Johannes des Täufers aus dem 9. Jahrhundert und die orthodoxe Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit aus dem Jahre 1806. Eine weitere orthodoxe Kirche befindet sich auf dem Gelände des Klosters Podmaine, welches sich am Stadtrand befindet.
Westlich der Stadt befindet sich am Fuß des Berges Spas die 1860 von Österreichern errichtete Festung Mogren. Die Festung Kosmač, ebenfalls von Österreich-Ungarn in den 1840er Jahren gebaut, liegt an der Straße von Budva nach Cetinje. Es war die südlichste Festung des einst so mächtigen Habsburgerreiches. Ebenso findet man einige Klöster mit kulturhistorischer Bedeutung.
Weiterfahrt nach Shkodra zum Camping Legjenda.
Erst am späten Abend sind wir zurück auf dem Campingplatz, wo wir noch ausgiebige Gespräche mit weiteren Reisenden führen. Im Laufe der Gespräche entschließen wir uns einen weiteren Tag in Budva zu verbringen und erst nach einer weiteren Nacht die Weiterfahrt nach Shkodra anzutreten, wollen allerdings die M2.4 entlang der Küste bis Ulcinj nutzen, um von dort an die Grenze zu Albanien zu gelangen. Von der Grenze bis zum Camping Legjenda sind es nur wenige Kilometer, so das wir uns für die Fahrt entlang der Küste Zeit nehmen können.
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