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Schweriner Residenzensemble - heute der Landtag

Schweriner Residenzensemble - heute der Landtag

  • Geschrieben von Portal Editor
  • Kategorie: Mecklenburg-Vorpommern
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Schweriner Residenzensemble - Nach unserem ersten Besuch der Landeshauptstadt, der hauptsächlich dem Besuch der Altstadt Schwerins galt, war unser zweiter Besuch eher dem Schweriner Residenzschloss gewidmet, das seit 1990 auch Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern ist.

Heute ist das Schweriner Residenzensemble auf der Insel das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, so war es mit seinen umgebenden Gärten der Hauptveranstaltungsort der Bundesgartenschau 2009 und ist als historisch einmaliges Ensemble mit den weiteren Residenzbauten am 27. Juli 2024 in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen worden. 

Das Schweriner Residenzensemble – touristischer Anziehungspunkt

Eigentlich klar für uns, dass man ein solches Ziel wie das Schweriner Residenzensemble besser nicht am Wochenende aufsuchen sollte, wenn es hunderte von Touristen gibt, allerdings war für unseren Besuchstermin in der Woche auch die Nutzung der Gebäude als Landtag eher paradox, wenn es geschäftige Betriebsamkeit aus der Politik gab und vielleicht aufgrund dessen kein Zugang möglich ist. Ein Kompromiss, der vielleicht mit dem Besuch am Samstag geschickt sein könnte. Also ging es früh am Samstagmorgen von unserem Standort am Garder See auf den etwa 60 Kilometer betragenen Weg nach Schwerin.

Für uns überraschend angenehm die diesmalig gewählte Route über Dubin am See, zwar etwas länger, aber dafür entlang und über den Schweriner See führend, was tolle Einblicke in die Landschaft ermöglichte. Die Suche nach einem Parkplatz führte uns dann in das Parkhaus am Schloss, fast gegenüber der Insel mit dem Schweriner Residenzensemble.

Das imposante Hauptportal nach Überqueren der Brücke

Seit dem monumentalen Umbau des Schweriner Residenzensemble zwischen 1843 und 1857 wird das prächtige Hauptportal mit dem Platz und der Schlossstraße über eine steinerne Brücke verbunden, womit es eine feste Landverbindung zum Schloss gibt. Zwei mächtige Rossebändiger flankieren die Kopfseite der Schlossbrücke am Burgsee, die gleichzeitig auch als Standort einer Sperre genutzt werden, wenn der Strom der Touristen zu groß wird. Wir sollten das bei einem weiteren Besuch noch erleben.

Bei dem bereits erwähnten, massiven Umbau des Schweriner Residenzensemble wurden alte Wehranlagen aus der Zeit Herzog Johann Albrecht I. in den Schlossneubau integriert und bewusst der lokale Johann-Albrecht-Stil verwendet. Der Schlossneubau verarbeitete aber vor allem auch Motive des französischen Schlosses Chambord, das der Architekt Georg A. Demmler zusammen mit seinem Mitarbeiter Hermann Willebrand bei einer Studienreise kennenlernten.

Demmler und Willebrand – Baumeister des Schweriner Residenzensemble

Demmler und Willebrand prägten das Schweriner Residenzensemble im Auftrag des Großherzoges. Nach ihren Plänen, gemeinsam und separat, entstanden neben dem Schloss auch Marstall, Arsenal, Demmlers Wohnhaus, Großherzoglicher Jägerhof, Hofgärtner Etablissement, Gymnasium Fridericianum, Kollegiengebäude, Direktorenvilla des Museums, Großherzogliche Dampfwäscherei und der Umbau des Neustädtischen Palais.

So entstand im Schwerin des 19. Jahrhunderts ein vielschichtiges, ausdifferenziertes Schweriner Residenzensemble, das die Funktionen Residenz und Repräsentation, Sakral- und Kulturbauten, Verwaltung, Infrastruktur und Militär in einem architektonischen Ensemble mit zahlreichen Beziehungen zueinander vereinte. Ergänzt wird dies durch die Inszenierung der Bauten des Residenzensembles zwischen Stadt und offener Landschaft. Zentrum dieser Inszenierung ist das Schloss, dessen ursprünglich zu Verteidigungszwecken gewählte Insellage durch den Umbau zu einem entrückten Inselschloss umgedeutet wurde, das dennoch Stadt und umgebende Landschaft prägt und durch visuelle Verbindungen mit anderen Bauten des Residenzensembles in Beziehung tritt.

Das Schweriner Schloss kann auch von innen besichtigt werden, uns war dann aber der Andrang schon zu groß. Neben den Räumen zur Nutzung als Landtag beherbergt es ein Schlossmuseum, das die Prunkräume und Festsäle der ehemaligen Großherzöge zeigt, sowie eine Porzellansammlung. Man kann an Führungen durch das Schlossmuseum und die Schlosskirche des Schweriner Residenzensemble teilnehmen oder den Schlossgarten und Burggarten besichtigen. Zahlreiche Veranstaltungen während des Jahres verdeutlichen die kulturelle Bedeutung des Residenzschlosses:

Schlossfestspiele Schwerin vom 15.05.-03.08.2025.
Drachenbootfestival 22.-24.08.2025.
Winzerfest 28.-31.08.2025.
Windros Festival 12.-14.09.2025.
Venezianische Tage 19.-21.09.2025.
Literaturtage 10.10.-05.11.2025.
Lichterbummel 17.-19.10.2025.
Kulturnacht 25.10.2025. ...

Schweriner Schlossgarten – eine Empfehlung für Liebhaber des Barock

Der Schweriner Schlossgarten, der beim Sightseeing der Stadt Schwerin nicht verpasst werden sollte, ist eine der bedeutendsten barocken Gartenanlagen in Norddeutschland. Er wurde in seiner jetzigen Gestalt ab 1748 nach Plänen von Jean Laurent Legeay angelegt, dann aber im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach tiefgreifend umgestaltet und zu einer mehrteiligen Parkanlage erweitert. Mit dem das Schloss spiegelnden Kreuzkanal, den Alleen, den Bosketten, der malerischen großen Grotte, den Pavillons und Wasserspielen, den Laubengängen, dem Hippodrom und der Rasenkaskade bietet er mit den Barockskulpturen von Balthasar Permoser das Erlebnis einer ganz besonderen Verbindung aus Architektur, Natur und Kunst. Natürlich fehlt zur Erholung auch das wohl obligatorische Garten Café nicht!

Zwischen 1840 und 1852 wurden die Veränderungen des Schweriner Residenzensemble nach Lennés Plänen unter der Leitung von Hofgärtner Theodor Klett realisiert. Seine Pläne beinhalteten den Erhalt des bestehenden Barockgartens. Gleichzeitig wurden gravierende Erweiterungen geplant. Hierzu gehörte der neue Burggarten, die verschiedenen Nutzgärten mit Warm- und Kalthäusern, die Kaskaden und das Hippodrom. Das nach Süden abfallende Gelände reichte bis an die Ufer des Schweriner Sees, des Ostorfer- und des Faulen Sees.

Laubengänge, grüne Alleen, bunte Blumenrabatten, Bosketts, Skulpturen und der Kreuzkanal gewähren wunderschöne Spaziergänge in einer idyllischen Umgebung. Der Schloss- und Burggarten wurde einst wie ein Lustgarten nach französischem Vorbild angelegt und im Laufe der Zeit immer wieder erweitert.

Aber überzeugen Sie sich selbst!

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