Nafpaktos - Zur Geschichte der Stadt am Weg zum Peloponnes
- Geschrieben von Portal Editor
Nafpaktos - Nach ausgiebiger Besichtigung des antiken Delphi am Nachmittag und einer Gewitternacht auf dem Campingplatz, die für einmalig klare Sicht auf die antiken Ruinen und das Umland sorgte, hatten wir am Morgen zunächst das Orakel von Delphi und auch das sich unterhalb des antiken Delphi befindliche Museum besucht.
Abgeschreckt durch die Busladungen voller Touristen, die in internationalen Gruppen durch das Museum geschleust wurden, brachen wir allerdings den Museumsbesuch vorzeitig ab, so wild war das Sprachengewirr. Besser im Spätherbst oder zum Jahresbeginn einmal wiederholen.
Nafpaktos oder Naupaktos hieß der Ort, in den wir hinein fuhren und der sich wenig später als traumhaftes Zwischenziel herausstellen sollte.
Nafpaktos ist die westgriechische Hafenstadt am Eingang zum Golf von Korinth, die in ihrer Geschichte große Bedeutung hatte, von der die monumentalen Burg- und Hafenanlagen eindrücklich berichten und uns somit zu einem längeren Aufenthalt nötigten.
338 vor Christos bemächtigten sich die Ätolier der Stadt, die sie 191 lange, aber vergeblich gegen die Römer verteidigten.
Im Jahre 217 vor Christus wurde durch den hier geschlossenen Frieden von Naupaktos der Bundesgenossenkrieg (220–217) zwischen Philipp V. von Makedonien und seinen Bundesgenossen gegen die Aitoler und deren Verbündete beendet.
Bei der Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 besiegte die venezianisch-spanische Flotte unter Don Juan de Austria die dort stationierte Flotte der Osmanen. Es war die letzte große und äußerst blutige Galeerenschlacht im Mittelmeer, die das Ende der türkischen Vorherrschaft einleitete.
Ein Denkmal am venezianischen Hafen erinnert an Miguel de Cervantes, der in dieser Schlacht seine linke Hand verloren hat.
Als Folge des griechischen Freiheitskampfes wurde Nafpaktos am 27. März 1829 den Griechen übergeben.
Nach einem leckeren Essen auf der Freifläche direkt am Hafen konnten wir uns während eines kurzen Rundgangs von der historischen Bedeutung des Ortes überzeugen.
Keine Frage, hier lohnt ein längerer Zwischenaufenthalt.
Als dann erneut heftige Gewitter aufzogen, machten wir uns wieder auf dem Weg, dem heutigen Tagesziel Gythion entgegen.
Hatten wir zunächst an die Passage per Fähre gedacht (nicht allein aus finanziellen Gründen, denn per Fähre kostet die Überfahrt nur 6,40 Euro).
Jetzt änderten wir unsere Meinung und wollten aufgrund des starken Seegangs lieber die Brücke zur Überquerung des Golfes von Korinth nutzen. Bye, bye Nafpaktos.
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