Grabsteine - Stećci am Wegrand von Imotski
- Geschrieben von Portal Editor
Grabsteine - Wir waren auf dem Rückweg von Imotski zum Campingplatz in Omis, als wir auf freier Strecke auf eine Ansammlung bearbeiteter Steine trafen, die unmittelbar unser Interesse hervor riefen.
Klar handelte es sich um sehr alte Grabsteine, die teilweise mit Kreuzen versehen, wohl auf christlichen Ursprung hin deuteten.
Von einem vor Ort angebrachten Hinweisschild war zumindest schon einmal zu erfahren, das es sich um so genannte Stećci handeln würde.
Und schnell wurden wir fündig, denn Stećci sind mittelalterliche Grabsteine mit teilweise einzigartigen Motiven, die nur im Balkanraum vorkommen.
Sie entstanden vor der Eroberung durch das Osmanische Reich, etwa zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert.
Da sich das Verbreitungsgebiet der Stećci im Wesentlichen mit dem Verbreitungsgebiet der Bosnischen Kirche deckt.
Allgemein wird heute jedoch angenommen, dass es sich bei den Steinen nicht um Überbleibsel der mittelalterlichen Religionsgemeinschaft der Bogomilen handelt, sondern um gewöhnliche Grabsteine von Angehörigen der Bosnischen Kirche.
Manche Stećci zeigen in ihren Motiven Reste örtlich heidnischer Mythen und Rituale, mit heraldischen Symbolen den Status eines regionalen slawischen Adligen oder die Taten der Menschen, für die sie gesetzt worden sind.
Stećci / Stećak ist ein aus der Wissenschaft übernommener Begriff, im Volk spricht man eher nur von Grabsteinen.
Heute sind mehr als 58.000 Funde solcher Grabstellen oder Grabsteine verzeichnet, von denen viele auf das 14. und 15. Jahrhundert datiert werden konnten.
In der Herzegowina finden sich bei Stolac (Gräberfeld Radimlja), in der Nähe des Blidinje-Sees sowie in der Gegend von Gacko besonders viele derartige Grabsteine.
Bei den Stećci waren in der Regel zwei Formen gebräuchlich: Platten, wie sie auch in anderen Regionen Europas zu finden sind und aufrecht stehende Blöcke, wie sie vor allem in Bosnien vorkommen.
Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Kroatien unterzeichneten 2009 ein gemeinsames Projekt für die Kandidatur und Einschreibung dieser Grabsteine in die Liste des UNESCO-Welterbes.
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