Sophienkirche (Crkva Sveta Sofija) im Zentrum von Ohrid
- Geschrieben von Portal Editor
Sophienkirche - Für jeden kulturell interessierten Besucher der alten Römerstadt Ohrid an der Via Egnatia sollte die Sophienkirche Teil des Besuchsprogramms sein, nicht allein aufgrund der baulichen Struktur sondern besonders auch wegen der zahlreichen Bildwerke im Innern.
Ohrid war lange auch eines der kulturellen und religiösen Zentren des bulgarischen Reiches und eines der Zentren des orthodoxen Christentums der Slawen und ganz Südosteuropas. Seit 880 gab es hier einen slawisch-orthodoxen Bischofssitz und kurz darauf wurde hier die erste slawische Universität gegründet. Ohrid ist also Ursprung und Zentrum der altslawischen Kirchenkultur. Unter der Herrschaft des Zaren Samuel (958–1014) wurde Ohrid sogar bulgarische Hauptstadt, bevor das Land und die Stadt 1018 durch byzantinische Truppen eingenommen wurden.
Sophienkirche - Baumaterialien aus Vorchristlicher Zeit verwendet
Überall am Gebäude lassen sich Reste vorher vorhandener Gebäudeteile erkennen, die weit vorher schon im "Einsatz" waren. Allein die Betrachtung der wieder verwendeten Säulenteil lassen Rückschlüsse bis in die hellenistische Zeit zu (siehe auch Theaterbau).
Leo war Erzbischof des autokephalen Erzbistums Ohrid und wurde von Byzanz (Konstantinopel) ernannt. Er ließ eine dreischiffige Kirche mit drei Apsiden, einer mächtigen Kuppel über dem Mittelteil und einem Glockenturm vor der Westfassade errichten.
Sie fügten den noch heute bestehenden Minbar ein und übertünchten die Fresken, was diese – ungewollt – über die Jahrhunderte rettete. Die Fresken in der Sophienkirche wurden erst in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts freigelegt und zählen zu den großartigsten Leistungen der europäischen Kunstgeschichte.
Fresken und Wandmalereien aus dem 11. Jahrhundert
Auch die Darstellungen des Opfer Abrahams, der Vierzig Märtyrer von Sebaste auf dem zugefrorenen See und die Porträts der Slawenapostel Kyrill und Method im Narthex sind unter den bedeutenden Werken. Die Fresken des Narthex-Obergeschosses und des Exonarthex' stammen aus dem 14. Jahrhundert.
Die Fresken des Meisters der Sophienkirche sind ein Beispiel der Auseinandersetzung lokaler Kunst mit den aus Konstantinopel kommenden Einflüssen. Der Meister, der eventuell aus Byzanz ausgeschickt worden war, zeigt hier eine der vielen schöpferischen Leistungen der Region, die über Byzanz kommend und auch von Ohrid aus auf die mittelalterliche Welt der Balkanländer einwirkten.
Nicht nur deswegen sind die Fresken in der Sophienkirche als Teil der Stadt Ohrid heute Weltkulturerbe.
Bilderstreit der Antike erreicht auch Ohrid
Auffällig ist, dass die Fresken mit blauem und nicht, wie in Konstantinopel meist üblich, mit goldenem Hintergrund gemalt wurden. Auch zeugt die Werke trotz der Entfernung von Kenntnis der im „lateinischen“ Italien neu entstehenden Freskenkunst der Romanik und von einer gewissen Ausrichtung der Region auf Venedig und ganz Italien – auch wenn seine Bilder noch streng den schematischen Darstellungsvorschriften der Zeit vor dem Bilderstreit folgen.
Der slawische Charakter der Bilder blieb erhalten
Trotzdem zeigt er in Farbwahl und Darstellung der Architektur eine Selbständigkeit, die sein Werk in der Sophienkirche zu einem Meisterwerk einer neuen Malerei in der Balkanregion seiner Zeit macht. Es zeigt, dass die Elite im Adel und auch der Kirche der Region weitgehend hellenisiert war.
Die Fresken in Ohrid können als Interpretationen der Texte von Johannes Damaskenos gesehen werden, einem syrischen Kirchenvater des 7./8. Jahrhunderts, der im Bilderstreit gegen die Kaiser Leo und Konstantin für die Bilderverehrung eingetreten war.
Umwandlung der Sophienkirche zur Moschee
Nach dem Russisch-Osmanischen Krieg von 1877/78 endete die Herrschaft des Osmanischen Reiches in der Region, und der Sophienkirche konnte ihre ursprüngliche Funktion als christliche Kirche zurückgegeben werden.
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