Skopje - Osmanische Herrschaft in Üskub
- Geschrieben von Portal Editor
Als im Jahr 518 ein Erdbeben die gesamte Stadt Skopje zerstört hatte, war es ein vorrangiges Anliegen des damaligen oströmischen Kaiser Justinian I. die Stadt wieder aufbauen zu lassen.
Es waren nicht einmal 100 Jahre vergangen, als im Winter 594/95 im Zuge der Landnahme der Slawen auf dem Balkan, Stämme der Slawen die Stadt dem Erdboden gleichmachten. Das Mittelalter zwischen dem Einfall der Slawen bis zur Eroberung durch die Osmanen im 14. Jahrhundert war von blutigen Machtkämpfen zwischen regionalen Mächten, allen voran den Byzantinern und Bulgaren, geprägt. Im 9. Jahrhundert schlossen letztere die Stadt dem Ersten Bulgarischen Reich an und konnten sich für einige Jahrzehnte behaupten. Durch die Christianisierung Bulgariens wurde Skopje zudem Bischofssitz.
Skopje - Bulgaren erobern die Stadt zurück
Schon im 12. Jahrhundert konnten die Bulgaren, nach einem Aufstand, Skopje zurückerobern und sie ihrem Zweiten Reich angliedern. Im Jahr 1282 entriss der serbische Nemanjidenkönig Milutin die Stadt den Bulgaren. Skopje entwickelte sich zur neuen Residenzstadt der serbischen Herrscherdynastien. Am 16. April 1346 ließen sich König Stefan Uroš IV. Dušan und seine Ehegattin in Skopje vom bulgarischen Patriarchen Simeon und vom Erzbischof Nikolaj von Ohrid zum Zar bzw. Zarin der Serben krönen.
Wenn auch in Kleinasien sowohl durch Krieg als auch durch Heirat Zugewinne stattfanden, war inzwischen der europäische Teil des osmanischen Reiches der wichtigere geworden. So wurde ab 1385 die militärische Führung einem „Beylerbey von Rumelien“ (dem europäischen Teil des Osmanischen Reiches) und einem „Beylerbey von Anatolien“ überantwortet, wobei Ersterer den Oberbefehl hatte.
Skopje gerät für mehr als 500 Jahre unter osmanische Herrschaft
Die bis dahin kontinuierliche Entwicklung Skopjes wurde abrupt unterbrochen, als im Großen Türkenkrieg (1683–1699) österreichische Truppen unter General Enea Silvio Piccolomini bis nach Mazedonien vordrangen. Am 25. Oktober 1689 nahm seine Armee die Stadt ohne große Kämpfe ein, weil die osmanische Streitmacht und viele Einwohner den Ort verlassen hatten. Piccolomini befahl, Skopje niederzubrennen, was am 26. und 27. Oktober geschah. Angeblich sollte der Ausbreitung von Cholera vorgebeugt werden. Der Brand zerstörte viele Häuser und Geschäfte. Das jüdische Viertel wurde am schlimmsten getroffen. Die meisten Wohnhäuser, zwei Synagogen und die jüdische Schule wurden vom Feuer vernichtet.
Auch Skopje kam im 19. Jahrhundert in die Wirren des Nationalismus' auf dem Balkan. 1844 organisierten Albaner einen Aufstand gegen das Osmanische Reich. Sie protestierten gegen die ihnen auferlegten, zu hohen Steuern und der Politik der Zentralisierung. Nach der Zerschlagung des Aufstandes wurden viele albanische Einwohner nach Kleinasien inhaftiert oder verbannt.
Skopje – Eine Stadt zwischen Mittelalter und osmanischem Erbe - weitere Details
Ein faszinierender Blick auf die Geschichte von Üsküb (Skopje)
Die mittelalterliche Geschichte Skopjes
Im Mittelalter entwickelte sich Skopje zu einem bedeutenden Zentrum auf dem Balkan. Strategisch gelegen zwischen dem Balkan- und Pindosgebirge, war die Stadt ein begehrter Ort für viele Reiche. Byzantiner, Serben und Bulgaren hinterließen ihre Spuren. Die Festung Kale, die über der Stadt thront, stammt aus byzantinischer Zeit und wurde später unter osmanischer Herrschaft weiter ausgebaut.
Osmanische Herrschaft – das goldene Zeitalter Üskübs
Wichtige osmanische Bauwerke in Skopje:
- Mustafa-Pascha-Moschee (1492) – ein Meisterwerk der osmanischen Architektur
- Kuršumli Han – ehemalige Karawanserei
- Daut-Pascha-Hamam – heute Kunstgalerie
- Steinbrücke über den Vardar – das Symbol der Stadt, verbindet Altstadt mit Neustadt
Stara Čaršija – die Altstadt als lebendiges Erbe
Der multikulturelle Charakter Skopjes
Skopje war stets ein Treffpunkt verschiedenster Kulturen: Slawen, Albaner, Türken, Roma, Juden und viele andere Gruppen lebten hier Seite an Seite. Die Stadt spiegelt diesen kulturellen Reichtum bis heute wider – sei es in der Architektur, in der Küche oder im Alltagsleben.
Skopje heute – Vergangenheit trifft Moderne
Fazit: Skopje – eine Stadt wie ein Geschichtsbuch
Wer Skopje besucht, begibt sich auf eine spannende Zeitreise. Zwischen der byzantinischen Festung, osmanischen Moscheen und modernen Boulevards erlebt man eine Stadt, die ihre Geschichte nicht vergessen hat – und dennoch mit beiden Beinen in der Gegenwart steht.
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