Perge - Geschichte einer Stadt - von Kolonisten gegründet
- Geschrieben von Portal Editor
Perge - Laut dem Griechen Strabon (63 v.Chr. – 19 n.Chr.) wurde die Stadt von griechischen Kolonisten, die unter Anführung von Mopsos und Kalchas nach dem Trojanischen Krieg ca. 1200 v.Chr. nach Pamphylien kamen, gegründet.
Diese beiden Herren haben viele Städte auf dem Gewissen, und die Informationen Strabons sind darum mit einer Prise Salz zu genießen.
Sieben Helden des Trojanischen Krieges Mopsos, Kalchas, Riksos, Labos, Machaon, Leonteus und Minyasas
Aber wie in den anderen Städten der Region hat es wahrscheinlich auf dem eigentlichen Stadthügel eine hethitische Ansiedlung bevor den Griechen gegeben. Der Name wird so auch als das luwische Parga, das Hügel bedeutet, gedeutet.
Die luwischeSprache, die die Hethiter sprachen, wurde in Süd-Anatolien bis ganz zurück in das 3. Jahrtausend v.Chr. gesprochen.
Perge hatte nicht das beste Verhältnis zu Aspendos und Side
Die Stadt ergab sich ohne Widerstand, vielleicht weil die Befestigung der Stadt damals ziemlich schwach war. Zudem stellte man Alexander Wegweiser zu Verfügung, damit er schnell und sicher durch das unwegsame Taurus-Gebirge nach Aspendos und Side, zu dem Perge nicht das beste Verhältnis hatte, gelangen konnte.
Nach dem Tode Alexanders und den Kriegen zwischen seinen Heerführern untereinander kam die Stadt 301 v.Chr. unter die seleukidische Dynastie Syriens, die von einem der Heerführer Alexanders gegründet worden war.
Er wurde später in Alexandria in Ägypten ausgebildet und interessierte sich besonders für Ellipsen, Parabeln und andere geometrische Begriffe und studierte die Bahnen der Planeten.
Seine Theorien über die Planetenbahnen wurden in der Renaissance, als sowohl Tycho Brahe und Kepler an ihnen weiterarbeitete, wiederentdeckt.
Er ist auch, zusammen mit seinem Zeitgenossen, dem Mathematiker Archimedes, dafür bekannt, die Zahl π (pi) definiert zu haben.
Pergamon musste allerdings zwei Kriege im Jahre 165 und 159-158 v.Chr. führen, um die Stadt zurückzuerobern. 133 v.Chr. starb der letzte König vonPergamon, und davor hatte er sein Reich den Römern testamentiert. Hiernach war Perge in das Römische Reich eingegliedert.
Die nächsten 100 Jahre waren jedoch ziemlich unruhig und von kilikischen Seeräubern, Aufständen gegen die Römer und römischen Bürgerkriegen geprägt. Ausplünderungen und Besteuerungen nahmen Perge den Glanz, ehe der Römische Frieden sich über die Stadt senken konnte.
Einer von diesen war Gaius Verres, der später in Rom für seine Ausbeutung Siziliens und Kilikiens, wo er Statthalter gewesen war, verurteilt wurde. Er war ein großer Kunstsammler, und 79 v.Chr. plünderte er den Arthemis-Tempel der Stadt, darunter das Gold, das auf der Statue der Göttin lag.
Im gleichen Jahr war er auf Raubzug in Aspendos. Die Göttin Artemis, die Tochter des Zeus und Schwester des Apollon, war die Hauptgöttin (Patronin) der Stadt, da sie an unzähligen Orten auftritt.
Ihr Tempel, der dem griechischen Geograph Strabon (63 v.Chr. – 19 n.Chr.) zufolge auf einem Hügel außerhalb der Stadt, vielleicht auf der Akropolis, lag, soll groß und schön gewesen sein, und die Statue im Innern soll mit Gold belegt gewesen sein. Der Tempel war ein Wallfahrtsort, aber man hat ihn noch nicht gefunden. Auf einem Hügel südöstlich der Stadt hat man eine Inschrift mit einer Liste des Tempel-Inventars sowie eine kultische Scheibe mit einer Artemis-Büste von den zwölf Tierkreiszeichen umgeben gefunden, aber keinen Tempel. Man hat auch nach ihm auf dem Hügel Koca Belen oberhalb des Theaters gesucht, aber ohne Erfolg. Wahrscheinlich wurde er vollständig entfernt, als das Christentum Staatsreligion wurde, oder es ist eine Kirche obendrauf gebaut worden.
Um den Anfang des 2. Jahrhunderts war die reiche Plancia Magna die größte Spenderin und Bauherrin gesellschaftlich wichtiger Bauarbeiten. Sie war die Tochter des Statthalters Plancius Varus, und die dankbaren Bürger und die Stadtverwaltung ehrten sie mit dem höchsten Beamtentitel der Stadt und errichteten Statuen von ihr an mehreren Stellen in der Stadt. Sie war auch Priesterin im Arthemis-Tempel und Hohepriesterin des Kaiserkults. Im 3. Jh. wetteiferten Perge und Side um den Rang der wichtigsten Stadt Pamphyliens. So schrieben beide Städte auf ihre Münzen: „Die erste Pamphyliens“.
Perge war einer der ersten Orte der christlichen Mission.
Aber in byzantinischer Zeit* begann der Niedergang, der Fluss versandete und die arabischen Piratenangriffe im 7. Jh. versetzten der Stadt den Todesstoß. Die Einwohner verzogen, viele nach Antalya, das eine stärkere Befestigung hatte, und die Stadt starb aus. Erdbeben legten die Stadt in Ruinen, und Überschwemmungen legten eine schützende Erdschicht über die Reste hinweg.
Anfang des 20. Jh. waren die Ruinen in einem außergewöhnlich guten Zustand, aber bis 1920 diente der Ort als ein Steinbruch, wo die Einwohner der nahe gelegenen Orte Baumaterialien stahlen. Seit 1946 wird die Stadt unter türkischer Leitung ausgegraben, und mehrere Funde sind im Perge-Saal im Museum von Antalya ausgestellt.
Perge – Die faszinierende Geschichte einer antiken Metropole an der Türkischen Riviera
Perge – Wo Antike lebendig wird
Die Anfänge – Griechische Wurzeln in Kleinasien
Perge wurde laut antiken Quellen bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. gegründet, wahrscheinlich von griechischen Siedlern aus Arkadien. Schon früh entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum für Wissenschaft, Kunst und Handel. Ihre Lage abseits der Küste, aber dennoch in der Nähe des Flusses Kestros (heute Aksu), machte sie zu einem sicheren, aber gut erreichbaren Ort.
Perge in der hellenistischen Zeit
Die Blütezeit unter den Römern
Die größte Pracht erreichte Perge unter römischer Herrschaft im 2. Jahrhundert n. Chr.. In dieser Zeit wurden viele der heute sichtbaren Gebäude errichtet:
- Das römische Stadion (Platz für 12.000 Zuschauer)
- Die Thermenanlagen mit Hypokaustenheizung
- Monumentale Stadttore mit Türmen
- Die Nymphäen und Brunnenhäuser
- Die Agora mit Tempel des Hermes
Perge war reich, bedeutend – und vor allem prachtvoll. Die Kombination aus hellenistischer Eleganz und römischer Monumentalität macht den Charme dieser Stadt aus.
Der Kult der Artemis von Perge
Die Rolle des Paulus von Tarsus
Auch das frühe Christentum spielte eine Rolle in der Stadtgeschichte. Der Apostel Paulus besuchte Perge auf seiner ersten Missionsreise (Apostelgeschichte 13). Dies machte die Stadt später zu einem Bischofssitz in byzantinischer Zeit. Noch heute erinnert die sogenannte Paulusstraße an seinen Weg durch die Stadt.
Beeindruckende Bauwerke – Das musst du gesehen haben
1. Das römische Theater
2. Das Stadion
Es ist eines der best erhaltenen antiken Stadien der Welt. Mit 17 Sitzreihen und 70 Bögen war es Austragungsort sportlicher Wettkämpfe und vielleicht auch Gladiatorenkämpfe.
3. Die Säulenstraße
Diese prächtige Straße führt direkt durch die Stadt, flankiert von ionischen und korinthischen Säulen. Eine Wasserrinne in der Mitte sorgte nicht nur für Versorgung, sondern auch für das typische Rauschen des Wassers – ein antikes Sounddesign.
4. Die hellenistischen Türme
5. Das Südtor und die Agora
Hier liegen die Reste der öffentlichen Gebäude, der Marktplatz und Tempelanlagen. Besonders eindrucksvoll ist die Agora mit ihrem Zentraltempel, der dem Gott Hermes geweiht war – dem Schutzpatron der Händler.
Archäologie in Perge – Entdeckungen im Detail
- Statuen von Nemesis, Asklepios, Herakles
- Büsten römischer Kaiser
- Alltagsgegenstände wie Öllampen, Amphoren und Schmuck
Perge heute – Ein Freilichtmuseum der Extraklasse
Heute ist Perge eine der am besten zugänglichen antiken Stätten der Türkei. Dank moderner Infrastruktur, Beschilderung und Führungen kann man hier Geschichte hautnah erleben. Die Atmosphäre ist ruhig, kaum überlaufen – perfekt für Entdecker, Fotografen und Kulturinteressierte.
Tipps für deinen Besuch in Perge
- Anreise: Ab Antalya Zentrum ca. 30 Minuten mit dem Auto oder Bus Richtung Aksu
- Öffnungszeiten: Täglich von 08:00 – 19:00 Uhr (im Winter kürzer)
- Eintritt: ca. 100–150 TL, Kombiticket mit Aspendos und Side möglich
- Dauer: Mindestens 2–3 Stunden einplanen
- Ausrüstung: Sonnenschutz, gutes Schuhwerk, Kamera, Wasser
Warum Perge einzigartig ist
Fazit – Perge ist ein Fenster in die antike Welt
Wer sich für das alte Rom, griechische Mythologie oder frühes Christentum interessiert, kommt an Perge nicht vorbei. Hier kannst du durch Straßen wandeln, auf denen schon römische Senatoren, Artemis-Priesterinnen oder Paulus von Tarsus gingen. Es ist ein Ort, der inspiriert, bewegt – und dem Besucher das Gefühl gibt, ein Teil der Geschichte zu sein.
FAQs zu Perge
1. Kann man in Perge frei herumlaufen?
Ja, das Gelände ist weitläufig und größtenteils frei begehbar. Bitte Wege respektieren.
2. Gibt es einen Shop oder Imbiss vor Ort?
Am Eingang findest du kleine Stände mit Wasser, Snacks und Souvenirs.
3. Ist Perge barrierefrei?
Teilweise – viele Wege sind uneben, Rollstuhlfahrer sollten begleitet sein.
4. Welche weiteren Sehenswürdigkeiten sind in der Nähe?
Aspendos, Side, Termessos und das Archäologische Museum Antalya.
5. Gibt es deutschsprachige Führungen?
Ja, viele Veranstalter in Antalya bieten auch deutschsprachige Guides.
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