Mamure Kalesi Anamur - Station von Barbarossa
- Geschrieben von Portal Editor
Mamure Kalesi Anamur - Obwohl meist nur noch Ruinen stehen, umweht die Kreuzfahrerburgen ein Hauch von Abenteuer und vergangener Größe.
Vor allem aber zeugen die steinernen Festungen entlang der türkischen Küste noch heute von dem strategischen Wissen, dem eisernen Willen und der Baukunst ihrer einstigen Besitzer, jener christlichen Kreuzfahrer, die im 12. und 13. Jahrhundert von Europa aus nach Anatolien eindrangen.
Mamure Kalesi bei Anamur
Während der Herrschaft des Königreichs Kleinarmenien, das eng mit den Kreuzfahrerstaaten der Nachbarschaft verbündet war, wurde die Burg Mamure Kalesi wieder hergerichtet und ausgebaut. Aufgrund der Verbindung zu den Kreuzfahrern ist es also nicht verwunderlich, das man auch fränkische Architekturdetails in der Burg findet. Mit dem Untergang der Kreuzfahrerstaaten verlor auch das kleinarmenische Königreich zunehmend an Bedeutung und wurde nach und nach von den Karamanoğulları, einem Stamm aus der Umgebung der heutigen Stadt Karaman, übernommen. Um 1375 gehörte der gesamte Küstenstreifen zum Klan der Karamanoğulları, die während des 14. Jahrhunderts die Burg weiter ausbauten. Noch heute ist an der Nordmauer die Inschrift des Erbauers Karamanoğlu Alâeddinoğlu Mehmedoğlu Sultan İbrahim sowie das Datum der Erstellung mit dem zehnten Monat des islamischen Mondjahres 854 (nach dem gregorianischen Kalender November / Dezember 1450) angegeben. Später, bis zu ihrem Untergang, nutzten die Osmanen das Mamure Kalesi.
Geographische Lage 36° 4′ 52″ N, 32° 53′ 40″ O
Präzasionsarbeit in der Festung Mamure Kalesi
Im Schutz der Rüstung und auf dem Rücken eines Pferdes konnte sich ein mutiger Ritter mit dem bloßen Schwert oft gegen überlegene Gegner durchsetzen. Auch die Burgen waren in gewisser Weise eine schützende Rüstung der Ritter. Rammböcke: Die Auswahl an Waffen gegen die Ritter und ihre Burgen reichte von Schleudern, Pfeil und Bogen und Rammböcken bis zu Belagerungstürmen und Gräben. Unter der Deckung der Bogenschützen lösten Männer mit metallbeschlagenen Stöcken Mörtel und Steine aus der Mauer, um den Rammbock anzusetzen.
Schutz durch Türme
Hölzerne Belagerungstürme, die die Burg überragten, wurden an die Mauern gerollt, um von oben auf die Verteidiger zu schießen. Sie konnten allerdings angezündet oder von der Burg aus umgeworfen werden. Mehr fürchteten die Verteidiger die Sappeure, die unter den Mauern Gräben anlegten. Diese stützten sie mit Holz ab, das sie dann in Brand setzten. Der Einbruch der Gräben konnte die Mauern zum Einstürzen bringen, diese Methode wandten die Araber im Jahr 1144 erfolgreich gegen Edessa (Urfa) an.
Rundum-Kontrolle
Die zerklüftete Küstenlinie erleichterte die Verteidigung vieler Häfen. Korycos (Kizkalesi) war durch eine Mauer im Meer mit der Burg verbunden, die auf einer Insel lag. Toter Winkel: Die Burgmauern wurden oft noch durch einen Wassergraben geschützt. So konnten die Schützen auf den Zinnen nicht aus dem toten Winkel unterhalb der Mauer angegriffen werden. Türme ermöglichten den Verteidigern den Überblick über das gesamte Angriffsgebiet. In Yilan Kalesi passen sich die Mauern den natürlichen Konturen des Hanges an, so dass sich die Verteidiger gegen Angriffe von verschiedenen Seiten wehren konnten. Die Mauern und das Eingangstor wurden außerdem durch Öffnungen geschützt, aus denen die Verteidiger Steine warfen oder heißes Öl gossen.
Militärische Architektur
Die letzte Kreuzfahrerburg, die in der Türkei gebaut wurde, ist die der Johanniter bei Bodrum. Sie wurde im Jahr 1402 aus den Steinen des Mausoleums von Halikarnassos errichtet und ist ein ausgezeichnetes Beispiel der Militärarchitektur des 15. Jahrhundert. Der Bau wurde im 16. Jahrhundert eingestellt, als die Einführung des Schießpulvers als Treibladung solche Wehrbauten sinnlos machte. Heute enthält sie ein Museum für Unterwasser- Archäologie.
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