Selinus - Die antike Stadt bei Gazipasa
- Geschrieben von Portal Editor
Selinus - Die antike Stadt Selinus lag 45 km von Alanya und etwa zwei km vom Stadtzentrum von Gazipaşa entfernt am Fuße und am Bergrückens direkt Ufer des Musa Çay, der Weg dorthin ist ausgeschildert.
Die Straße zur Ruinenstadt Selinus im Rauen Kilikien führt entlang des Flusses Musa Çay, in der Antike mit Selinus bezeichnet. Die antike Stadt lag auf der Ebene nördlich des Flusses, wo dieser ins Meer mündet und breitete sich in römischer Zeit in die Ebene aus.
Am nördlichen Ende des Strandes befindet sich die Kızılin-Grotte und über ihr auf der Felsenspitze sind einige bislang kaum bestimmbare antike Ruinen. Vom Westen führt hier ein Weg hinauf. Jenseits von Selinus liegt der Muz-Strand mit feinem Sand und der Koru-Strand, auch Lavastrand genannt, der sich zum Tauchen gut eignet. Hier hat man früher Mühlsteine gehauen.
An allen Stränden wird das Wasser schnell tief.
Über die Geschichte der Stadt Selinus bis zur römischen Zeit ist wenig bekannt. 197 v. Chr. wurde sie von Antiochos III. unterworfen. Selinus wird im Jahre 117 n. Chr. von den Römern zum ersten Mal erwähnt, als der römische Kaiser Trajan auf dem Rückweg von einem Feldzug gegen die Parther im Osten am 9. August in der Stadt seinen Verwundungen erlegen ist. Der Leichnam wurde eingeäschert und die Asche in der berühmten Trajansäule beigesetzt wurde: "Des einen Tod, des anderen Brot".
Im Jahre 269 wurde die Stadt von den Persern und später im 5. Jh. wiederum von den isaurischen Bergstämmen geplündert. In der byzantinischen Zeit* war die Stadt Sitz des Bischofs. Später wurde die Festung der Stadt von den Armeniern übernommen. Die relativ gut erhaltenen Burg auf der Akropolis gilt als kleinarmenische Festung des 12. Jahrhunderts. Im Jahre 1221 wurde die Stadt von den Seldschuken übernommen, die dann Selinti hieß.
Vom Berg überschaut man die wenigen Ruinen unten auf der Flussebene. Im Westen liegt die größte und am besten erhaltene Ruine eines seldschukischen Landsitzes (oder vielleicht einer Karawanserei) mit „Zickzack-Figuren” und römischem Baumaterial, das wahrscheinlich von Trajans Grabmonument, das zu seinen Ehren von Kaiser Hadrian errichtet wurde, stammt.
Auf der Nekropole westlich des seldschukischen Gebäudes liegt ein monumentales Grab sowie ein Grab aus dem 1. und 2. Jh. n. Chr. mit einer Inschrift über den römischen Zenturion (Offizier) C. Julius Celer, den Veteranen einer römischen Flottenabteilung, die u.a. in Neapel einen Stützpunkt hatte.
Drei km nordöstlich von Selinus und südlich von Gazipaşa auf einer schwer zugänglichen, dem Meer zugewandten, Felsenspitze liegen die Ruinen eines Klosters aus der frühen byzantinischen Epoche. Unmittelbar westlich von hier und nahe der Küste sind die Ruinen eines zweistöckigen Turmbaus mit Tonnengewölbe.
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