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Aspendos – Ruinenfelder oberhalb des weltbekannten Theaters

Aspendos – Ruinenfelder oberhalb des weltbekannten Theaters

  • Geschrieben von Portal Editor
  • Kategorie: Türkische Riviera
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Aspendos – wenn dieser schon als Begriff für antike Bauten weltbekannte Name fällt, denkt ein jeder an den besterhaltenen Theaterbau in der Nähe von Manavgat / Side, der bis heute für zahlreiche Veranstaltungen genutzt werden kann.

Wahrscheinlich ist auch das Viadukt von Aspendos sogar noch bekannter als die Ruinenstadt Aspendos, denn täglich steuern Reisebusse Theater und Viadukt an. Die dazugehörige antike Stadt oberhalb des Theaters ist dagegen fast unbekannt, zumal sie kaum einmal von Archäologen untersucht worden ist.

Fast alle noch aufragenden Gebäude der antiken Stadt Aspendos stammen aus der römischen Blütezeit des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr., als die Stadt ein bedeutendes pamphylisches Handelszentrum war. Die Ruinenstadt liegt 46 Kilometer östlich von Antalya an der Straße nach Alanya.

Die antiken Ruinen der Stadt sind nach schon forderndem Aufstieg zum Teil mit steinigen, aber gut begehbaren Trampelpfaden (auch im Winter nach starken Regenfällen) und ausreichenden Schildern zwar erschlossen, haben aber kaum einen Archäologen zu Gesicht bekommen.

Das sonst weitgehend sich selbst überlasse Gelände wird nur hin und wieder von Gestrüpp und Gesträuch befreit.

Aspendos – Ruinenfelder aus dem 12. Jahrhundert vor Christus

Griechischen Aufzeichnungen und Überlieferungen zu Folge, soll Aspendos von Siedlern vom Peloponnes aus der Stadt Argos gegründet worden sein. Nachweise dieser Gründung datieren aus dem 12. Jahrhundert vor Christus, so soll auch der als Seher bekannte Mopsos zu den Gründungsvätern gehören.

Mopsos gilt auch für Perge als einer der Gründungsväter. Sollte es irgendwann einmal Grabungen in Aspendos geben, werden sicherlich zahlreiche Funde aus der griechischen Geschichte zu Tage treten.

Als ehemalige Hafenstadt war Aspendos früher durch den Fluss Eurymedon (im Türkischen heute mit Köprüçay benannt) mit dem Meer verbunden und dadurch zu bleibendem Wohlstand gekommen.

Wir hatten auch die bekannte osmanische Brücke schon für einen Artikel und Bilder besucht und entsprechend berichtet. Dieser Fluss war ebenfalls in die Geschichte eingegangen, da an ihm die literarisch bekannt „Schlacht am Eurymedon stattgefunden hat.

Im letzten Kampf der so genannten Perserkriege schlug dort der athenische Feldherr und Flottenführer Kimon 466 v. Chr. die Perser in einer Doppelschlacht zu Land und zu Wasser.

Seitdem markierte der Eurymedon politisch die Sphärentrennung zwischen dem östlichen persischen Einflussgebiet und dem griechischen Kleinasien im Westen. Unter dem neuen makedonischen Herrscher Alexander dem Großen wurde Aspendos nach anfänglichem Widerstand tributpflichtig.

Und dann erscheinen die Römer in der Stadt

In der römischen Epoche konnte Aspendos ein überwiegend gutes Verhältnis zu Rom aufbauen und gelangte als bedeutender Handelsplatz der Region zu ihrer größten Blüte. Insbesondere der Export von Wein, Öl, Salz und Pferden brachte Aspendos Reichtum und Wohlstand. Aber nun zunächst zur Ruinenstadt selbst.

Einige der noch hoch aufragenden römischen Bauten auf dem Akropolishügel gruppieren sich dreiseitig um einen rechteckigen Platz, die so typisch römische Agora. Mit „Agora" wurde im antiken Griechenland der zentrale Versammlungs-, Markt- und Festplatz einer Stadt bezeichnet.

Es war ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der politischen Debatte.

An den Seiten im Westen und Osten wird die Agora, wie in vielen anderen antiken Städten auch, siehe Thessaloniki, von langgezogenen ehemaligen Markthallen begrenzt. Die östlichen Ruinen dieser Markthallen sind noch erkennbar etwa 140 Meter lang.

Am Südende schließt die Agora mit einer Exedra ab und endet im Norden mit einem mächtigen, 15 Meter aufragenden quadratischen Bau. Eine Exedra ist eine architektonische Nische oder Fläche, oft halbrund, die entweder in eine Fassade eingelassen oder freistehend sein kann.

Sie kann mit einer Halbkuppel gekrönt sein und dient als Raum für Gespräche oder als Sitzgelegenheit.

Der sich anschließende westliche Bau wird als Markthalle interpretiert. An der Nordseite des Platzes dominiert die zweigeschossige Fassade eines Nymphaions, eine Art Brunnenhaus, das vermutlich vom Aquädukt gespeist wurde. Nischen für Skulpturen und vorgelagertes Gesims für Säulen und Giebel zeugen von einer ursprünglich prachtvollen Ausstattung.

Das dahinter liegende Gebäude an der Nordwestecke diente wahrscheinlich als Bouleuterion (Ratssaal) oder Ekklesiasterion (Saal für die Volksversammlung).

Weiterhin befindet sich oberhalb des Stadions ein Tempel; welcher Gottheit er gewidmet war, ist noch unklar. Da auf Münzen aus Aspendos (um 450 v. Chr.) Athena und auch Zeus abgebildet sind, könnte der Tempel einer dieser Gottheiten geweiht gewesen sein.

Wasserversorgung der antiken Stadt Aspendos – erste Druckleitungen

In einem getrennten Artikel sind wir bereits auf die hochspannende Frage der Wasserversorgung dieser Stadt eingegangen, denn wie haben es die Römer geschafft, dass Trinkwasser auf den Stadtberg zu bringen?

Neben zahlreichen Zisternen wurde die Wasserversorgung durch einen heute noch gut erhaltenen Aquädukt sichergestellt (allein die Beschäftigung mit dem Aquädukt lässt die römische Baukunst in einem anderen Licht erscheinen), der aus der nördlichen Ebene zur Stadt hinführt. Um die hochgelegenen Siedlungsteile (Akropolis) mit Wasser versorgen zu können, wurde eine dreifache Druckrohrleitung durch die gesamte Ebene geführt. Diese sorgte durch das Prinzip der kommunizierenden Röhren dafür, dass nicht durch die gesamte Ebene ein Aquädukt von der Höhe der Akropolis geführt werden musste, sondern die Wasserleitung auf einer geringeren Höhe verlaufen konnte.

Mehrfach sind wir dem Verlauf des Aquädukts durch die Ebene gefolgt, haben auch die Quelle in den Bergen besucht, allein die Entfernung zwischen der Quelle und der Stadt mit einem Aquädukt zu überwinden ist schon ein technisches Wunderwerk, wie auch in Side noch immer gut sichtbar.

Falls wir auch Ihr Interesse wecken konnten, schauen Sie sich diese Aquädukte römischer Bautechnik genau an. Noch heute gelten sie als Wunderwerke der Bautechnik, 2.000 Jahre vor unserer Zeit.

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