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Adada - Basiliken und Kaisertempel in der vergessenen Stadt

Adada - Basiliken und Kaisertempel in der vergessenen Stadt

  • Geschrieben von Portal Editor
  • Kategorie: Türkische Riviera
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Adada war eine antike römische Stadt in Pisidien, etwa 40 km südöstlich von Egirdir und 80 km nordöstlich von Antalya, in der Nähe des heutigen Dorfes Sagrak im Landkreis Sütçüler der türkischen Provinz Isparta, die wohl nur den Wanderern des St. Pauls Weg ein Begriff ist.

Wir fahren über Nebenstrecken zum Dorf Yeniköy dessen Wegführung durch das Ruinengebiet von Adada führt. Beidseitig der Strasse sind die Ruinenfelder schon von weitem zu sehen. Nehmen Sie sich gutes Schuhwerk mit, so das Sie durch das Gelände streifen können. Manchmal ist auch ein Wächter / Wärter vor Ort, der Ihnen gegen ein kleines Entgeld gerne hilft, die einzelnen Positionen der Monumente aufzufinden.

Kaisertempel und Münzprägung

Die antike Stadt liegt in einem relativ ebenen, weiten Hochtal. Gut erhalten sind noch die vier Kaisertempel des 2./3. Jahrhunderts, die Agora mit einer großen Schautreppe sowie das Theater. Einer der Tempel ist inschriftlich belegt für die Kaiser und Zeus Sarapis, der zweite inschriftlich für die Kaiser und Aphrodite, der dritte nur für die Kaiser, der vierte durch Münzen belegt für Trajan. Ferner zwei spätantike dreischiffige Basiliken.

Adada wurde im Jahr 1842 zuerst von dem Wissenschaftler A. Schönborn besucht, dann 1884 von dem Amerikaner J. R. S. Sterrett wiederentdeckt. Gustav Hirschfeld und William M. Ramsay identifizierten sie erneut im Jahr 1887.

Adada wird erstmals in einer Inschrift des 2. Jahrhunderts vor Christus genannt. Über die Geschichte in der römischen Kaiserzeit ist kaum etwas bekannt, jedoch sind für Adada die genannten vier Kaisertempel überliefert. Erste Münzen sind seit dem 1. Jh. v. Chr. bekannt, die kaiserzeitliche Münzprägung reicht von Trajan bis Valerian. In der Spätantike war Adada auch ein Bischofssitz.

Adada – Die vergessene Stadt der Römer in den Bergen Pisidiens

Einleitung – Wo Vergangenheit auf Stille trifft

Hast du schon einmal von Adada gehört? Die meisten Menschen nicht – und genau das macht diesen Ort so besonders. Tief in den zerklüfteten Bergen Pisidiens, im Herzen der heutigen türkischen Provinz Antalya, liegt eine fast vergessene Stadt: Adada, einst ein blühendes Zentrum römischer Zivilisation.

Ohne Touristenmassen, ohne Verkaufsstände, dafür mit atemberaubender Natur, Stille und einer Atmosphäre, die zum Träumen einlädt.

Adada: Ein verstecktes Juwel der Türkischen Riviera

Die Türkische Riviera ist bekannt für ihre Strände, Hotels und antiken Ruinen. Doch Adada ist anders: abgeschieden, wild und geheimnisvoll. Nur wenige Kilometer von Sütçüler entfernt, windet sich eine enge Straße in die Berge, vorbei an Olivenbäumen, Zypressen und Schluchten – bis man plötzlich auf römische Tempel, steinerne Wege und eine antike Agora stößt. Hier, auf etwa 1.200 Metern Höhe, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Die Geschichte von Adada – Von Pisidiern und Römern

Der Ursprung Adadas reicht bis in die Zeit der Pisidier zurück, einem kriegerischen Volk, das sich nie ganz den Hellenen unterwarf. Später, zur römischen Kaiserzeit, erlebte die Stadt ihre Blüte. Sie wurde Teil der römischen Provinz Galatien und lag strategisch günstig an der antiken Via Sebaste, einer Militärstraße, die die wichtigsten Städte Pisidiens verband. Adada war politisch, religiös und wirtschaftlich bedeutend – vor allem durch seine Nähe zu Selge, einem weiteren Zentrum der Region.

Adada als religiöses Zentrum

Besonders faszinierend ist die Rolle Adadas als religiöses Zentrum. Archäologische Funde belegen, dass hier mehrere Tempel standen, die den Göttern Zeus Sarapis, Kybele, Artemis und Trajan geweiht waren. Diese Vielfalt zeigt, wie römische Götterwelt und anatolischer Glaube miteinander verschmolzen. Pilger kamen hierher, um Opfergaben zu bringen und sich vom Heiligen zu stärken.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Adada

Wer Adada besucht, findet keine abgesperrten Anlagen, keine Kassenhäuschen – und genau das macht es so magisch. Du wanderst frei zwischen den Ruinen, gehst auf antiken Pflasterstraßen, die einst Legionäre beschritten, und entdeckst:

1. Der Tempelbezirk

Hier stehen die am besten erhaltenen Tempel der gesamten Region. Besonders beeindruckend ist der Zeus-Tempel, mit noch stehenden Säulen und einem mächtigen Podium. Gleich daneben: die Tempel für Artemis und Trajan. Jeder Tempel folgt dem typischen römischen Stil, mit korinthischen Kapitellen und geschnitzten Friesen.

2. Die antike Straße (Via Sebaste)

Diese Straße, die heute noch begehbar ist, war Teil der legendären Via Sebaste.

Mit originalen Pflastersteinen führt sie durch dichte Wälder und sanfte Hügel – ein perfekter Ort für Wanderer und Geschichtsinteressierte.

3. Die Agora und Verwaltungsgebäude

Reste einer großen Agora (Marktplatz), mit Fundamenten von Verwaltungsbauten und Wohnhäusern, geben einen Eindruck vom städtischen Leben in Adada. Tafeln, Inschriften und Steinstelen wurden hier gefunden – viele davon heute im Archäologischen Museum von Antalya.

Adada als Spiegel römischer Städteplanung

Trotz ihrer Abgeschiedenheit folgt Adada dem klassischen römischen Stadtgrundriss: Tempel im Zentrum, umgeben von Agora, Verwaltungsbauten und Straßen.

Die Architektur ist schlicht, aber durchdacht. Wasserleitungen, Mauern und Straßenführung zeigen das technische Know-how römischer Ingenieure – sogar Regenwasserkanäle lassen sich noch erkennen.

Warum Adada fast vergessen wurde

Im Gegensatz zu Ephesos oder Side blieb Adada immer klein – und wurde mit dem Niedergang des Römischen Reiches im 4. Jahrhundert n. Chr. fast vollständig verlassen. Ihre Abgeschiedenheit schützte die Ruinen vor Plünderungen, aber machte sie auch unsichtbar für Jahrhunderte. Erst in den 1970er Jahren begannen türkische Archäologen mit den ersten Grabungen.

Natur trifft Geschichte – das einzigartige Ökosystem

Adada liegt in einem Naturpark, umgeben von Pinienwäldern, Wildkräutern und einer reichen Tierwelt. Hier wachsen endemische Pflanzenarten, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Adler kreisen über den Ruinen, Ziegen grasen zwischen Tempelresten. Die Ruhe, das Zirpen der Zikaden und der Duft nach Pinien und Thymian machen den Besuch zu einem sinnlichen Erlebnis.

Ein Geheimtipp für Wanderer und Kulturreisende

Der Weg nach Adada ist Teil mehrerer Wanderwege, darunter Abschnitte des St. Paul Trails, einem der bedeutendsten Fernwanderwege der Türkei. Wer hier wandert, erlebt nicht nur spektakuläre Natur, sondern auch Geschichte hautnah – ohne Eintritt, ohne Absperrungen, dafür mit echter Nähe zur Vergangenheit.

Fotografieren in Adada – ein Paradies für Kreative

Ob Hobbyfotograf oder Influencer: Adada bietet einzigartige Motive. Die symmetrischen Tempelsäulen, verwitterte Inschriften, das Spiel von Licht und Schatten auf antikem Stein – und all das eingerahmt von wilder Natur. Besonders zum Sonnenaufgang oder späten Nachmittag ist das Licht magisch.

Tipps für die Anreise und den Besuch

  • Anreise: Mit dem Auto ab Antalya Richtung Isparta/Sütçüler, dann auf schmaler Bergstraße weiter nach Adada (ca. 3 Stunden)
  • Ausrüstung: Wanderschuhe, Wasser, Sonnenschutz, Kamera
  • Beste Reisezeit: Frühling (April–Juni) und Herbst (September–Oktober)
  • Besonderheit: Keine Infrastruktur – keine Toiletten, keine Imbissstände – bring alles selbst mit!
  • Empfehlung: Kombiniere den Besuch mit einem Abstecher nach Selge oder dem Köprülü-Canyon

Adada als Ort der Kontemplation

Neben seiner archäologischen Bedeutung ist Adada auch ein Ort zum Innehalten. Wer sich auf eine der Steinbänke setzt, zwischen den Ruinen, fernab vom Lärm der Welt, spürt etwas Zeitloses. Vielleicht das Echo eines Römers. Vielleicht nur den Wind. Sicher aber eine tiefe Verbindung zur Geschichte und Natur.

Fazit – Adada ist mehr als nur eine Ruine

Adada ist ein Geheimtipp für alle, die authentische Orte suchen. Keine Kulisse für Touristengruppen, sondern ein echter Ort der Vergangenheit – still, kraftvoll, unberührt. Wer Geschichte spüren will, muss Adada erleben. Es ist ein Ort, der still erzählt – aber umso mehr zu sagen hat.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Wie komme ich nach Adada?
Am besten mit dem Auto ab Antalya über Sütçüler. Öffentliche Verkehrsmittel führen nicht direkt dorthin.

2. Muss ich Eintritt zahlen?
Nein, der Besuch der Ruinen ist kostenlos.

3. Gibt es Führungen?
Derzeit nicht offiziell – aber mit einem Guide aus Antalya oder Isparta möglich.

4. Ist Adada für Kinder geeignet?
Ja, mit Vorsicht. Die Wege sind uneben, aber es gibt viel zu entdecken.

5. Lohnt sich der Besuch auch bei Hitze?
Früh morgens oder spät nachmittags ja – in der Mittagshitze im Sommer wird es sehr heiß!

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