Balaton - der Plattensee - mehr als ein Zwischenziel
- Geschrieben von Portal Editor
Der Balaton, den Deutschen besser als Plattensee bekannt, liegt im Westen Ungarns, er ist der größte Binnensee Europas und neben dem Neusiedler See im Burgenland auch der bedeutendste Steppensee Mitteleuropas mit ausgeprägter Fauna und Flora.
In der jüngeren Vergangenheit war der Balaton ein bekanntes Reiseziel der Deutschen aus Ost und West, da er für beide Seiten erreichbar bar. Kein Wunder also, das der Jahresurlaub hier oftmals auch als Ort der Familienzusammenführung aus Ost und West fungierte.
Die herrlichen Strände, die Heilbäder und die unzähligen Thermalquellen um den Balaton See ziehen seit Jahren Badetouristen zum Schwimmen aber auch zur reinen Thermalbadnutzung an. Neben der Hauptstadt Budapest ist der Balaton somit das wichtigste Tourismuszentrum Ungarns.
Balaton oder Plattensee - Badeparadies und Weinbau
Die durchschnittliche Tiefe beträgt lediglich 3,25 m, die maximale Tiefe 12,5 m.
Diese geringe Tiefe erleichtert die Durchwärmung des Seewassers, so kann die Wassertemperatur im Sommer auf bis über 30 °C ansteigen.
Das Südufer des Sees ist flach, das Nordufer wird von den Weinbergen des Badacsony und den Ausläufern des Bakony gesäumt.
1797 wurde von György Festetics die erste europäische landwirtschaftliche Fakultät gegründet, heute gehört das Georgikon zur Universität Veszprém.
Als im 19. Jahrhundert die Anbaugebiete am Balaton von der Reblauskatastrophe getroffen wurden, kamen viele Weinberge in den Besitz von Großstädtern, die darauf weitläufige Villen errichten ließen.
Thermal-Badetourismus ab dem 18. Jahrhundert
Das Nationale Ministerium für Umweltschutz und Wasserwesen prüft regelmäßig die Wasserqualität, im sogar Sommer 14-tägig. Einige Strandbäder in den umliegenden Städten verlangen Eintrittsgeld zur Strandnutzung, die meisten Badestellen am See sind jedoch frei zugänglich (auf Karten und Schildern bezeichnet als „Szabadstrand“, ungarisch für „freier Strand“).
Zuflüsse und Wasserregulierung am Balaton
Die Sumpfzonen und Schilfregionen des Kis-Balatons dienen einerseits als natürlicher Wasserfilter und beherbergen andererseits viele seltene Pflanzen-, Reptilien- und Vogelarten. Südlich von Keszthely tritt die Zala mit Sauerstoff angereichert und gereinigt aus dem Sumpfgebiet aus und mündet einige hundert Meter weiter östlich in den Balaton.
Überschüssiges Wasser des Plattensee wird über den Sió-Kanal östlich von Szekszárd direkt in die Donau geleitet.
Dieser Kanal wurde zum Teil schon in der Römerzeit angelegt und wird bereits bei Plinius dem Älteren erwähnt.
Gerade zum Radwandern wird später noch ein gesonderter Artikel erfolgen. Auch für Camper ist der Balaton ein lohnenswertes Ziel, da es zahlreiche Campingplätze, teilweise in Ufernähe gibt. Wir werden weiter berichten.
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